Welche Ziele eignen sich für Fernreisen mit Kindern?
Die westliche Welt neigt dazu, ihre Kids in Watte zu packen. Deshalb ahnen Eltern häufig nicht, wie genügsam und anpassungsfähig ihre Nachkömmlinge sind. Hinzu gesellt sich eine ungebremste Neugier, die gestillt werden möchte.
Jede Erfahrung bereichert den Geist und stimuliert die Entwicklung der Kids. Allerdings haben sie noch keine wirkliche Ahnung davon, wie viele Abenteuer auf den Kontinenten warten und auf welche sie besonders spitz sind. Deshalb dürfen die Großen bei Fernreisen mit Kindern den Ton angeben, was die Destination angeht.
Selbstverständlich spricht nichts dagegen, die Vorlieben einzubeziehen. Sind die Kleinen begeistert von Tieren? Bereiten Naturschauspiele viel Freude? Haben sich die Nachkömmlinge schon zu kleinen Wasserratten entwickelt? Dann empfehlen sich einige Ziele für Fernreisen besonders.
Familienreundliche Hotels und Spezialisten für Rundreisen mit Kindern
Länder wie China, Australien und Thailand bieten sich für aufregende Rundreisen an. Kanada empfiehlt sich für intensive Naturerfahrungen. Südamerika oder Bali sind perfekte Domizile, um dem kühlen Winterwetter zu entfliehen.
Florida vereint die Sehnsucht nach einem Tapetenwechsel mit westlichen Standards. Sobald ein Ziel für die Fernreise mit Kindern das Rennen macht, sollten die Angebote für den Familienurlaub gescannt werden.
Wenn sich Eltern nach relaxten Momenten im Paradies sehnen, sind familienfreundliche Luxushotels mit Babysitter und umfangreichem Programm für Kinder die treffende Wahl. So ist der Nachwuchs rundum glücklich und beschäftigt, während die Erwachsenen Momente der Zweisamkeit genießen.
Es spricht aber auch nichts gegen eine Individualreise oder eine organisierte Rundreise. Inzwischen haben sich die Anbieter in diesem Segment auf Familien eingestellt. Deshalb finden sich Angebote, beispielsweise für Namibia, Thailand oder Florida, die speziell auf die Bedürfnisse bei Fernreisen mit Kindern eingehen. Unter anderem achten die Reiseveranstalter auf relevante Ausstattungsmerkmale bei den Unterkünften, ein sachtes Tempo und auf die Integration von Sehenswürdigkeiten, die kindgerecht sind.
Gesund und munter die Welt entdecken
Bei einigen Reisezielen ist ein komfortables Zeitfenster vor dem Abflug wichtig. Eltern sollten sich informieren, welche Impfungen für das Land notwendig sind und ob etwaige Reisewarnungen vorliegen.
Das Auswärtige Amt hält für alle Destinationen derartige Hinweise bereit und reicht Informationen zu den Einreisebestimmungen weiter (hier informieren).
Selbstverständlich muss auch an eine Reisekrankenversicherung gedacht werden. Bei vielen Kreditkarten-Anbietern ist diese Dienstleistung für die ganze Familien inklusive, sollte aber genau überprüft werden – das Kleingedruckte sollte genauer unter die Lupe genommen werden. Deshalb erübrigt sich häufig der Abschluss einer Versicherung für den Urlaub (Welche Kreditkarte für den Urlaub? lesen Sie mehr).
Im Zweifelsfall sollten Reisende die Informationen der Botschaft des Ziellandes studieren und sicherstellen, dass der Umfang der Reisekrankenversicherung ausreicht.
Fernreisen: Reisepass, Visa und anderer Papierkram
Mit dem Personalausweis kommt die Familie nicht weit. Wer Destination wie Australien, Kanada, Thailand oder China anvisiert, benötigt einen vollwertigen und gültigen Reisepass. Das gilt natürlich auch für die kleinen Besucher der Länder.
Von der Geburt bis zur Vollendung des 12. Lebensjahres wird ein Kinderreisepass ausgestellt. Verantwortlich sind die Bürgerbüros und Meldebehörden. Bei dem Amtsbesuch müssen die Sprösslinge dabei sein und ab dem 10. Lebensjahr auch selbst unterschreiben.
Über die benötigten Dokumente und die Dauer der Antragsverfahren gibt es hier weitere Informationen. Falls die Kids mit Verwandten unterwegs sind, sollte an entsprechende Vollmachten gedacht werden. Einige Reiseziele definieren besondere Einreisebedingungen für Babys und Kinder. Auch diese Regelungen werden auf den Seiten der Botschaften veröffentlicht.
Fernreisen mit der Familie: Vorfreude ist das Schönste
Sobald alle vorbereitenden Schritte erledigt sind, freuen sich alle Familienmitglieder auf das große Abenteuer. Schon Wochen vor den Reisen schmökern Erwachsene in Sachbüchern, machen sich mit der fremden Kultur vertraut und markieren Sehenswürdigkeiten, die sie nicht verpassen möchten.
Dieser Wissensvorsprung sollte auch den Kindern bei Fernreisen gegönnt werden. Für nahezu alle Reiseziele gibt es spezielle Literatur auf dem Markt. Ein gelungenes Beispiel ist die Reihe „Der cool verrückte Reiseführer – Für Eltern verboten“ von National Geographics, der unter anderem für China und Australien erschienen ist.
Auch Bildwörterbücher, die den Grundwortschatz der Landessprache darstellen, sind eine tolle Vorbereitung. In begleitenden Gesprächen können Eltern wichtige Themen rund um die Fernreise mit Kindern besprechen. Auf lockere und positive Art kann auf eventuelle Gefahrenquellen wie Insekten oder kulturelle Tabus hingewiesen werden.
Reise-Checkliste: Alle sieben Sachen parat?
Die meisten Urlauber gehen die Sache mit dem Gepäck schon frühzeitig an und überdenken notwendige Besorgungen. Wer seine Sprösslinge dabei hat, sollte die Checkliste für Fernreisen mit Kindern gewissenhaft kontrollieren. Nicht in allen Ländern lassen sich wichtige Utensilien in der nächsten Apotheke oder Drogerie organisieren.
Unter anderem gehören diese Dinge in den Koffer:
- Medikamente bei vorliegenden Erkrankungen
- Kindgerechte Medikamente für Durchfallerkrankungen, Magenprobleme, Fieber und ähnliche Zwischenfälle
- Umfassender Sonnenschutz für Babys bzw. Kinder
- Insektenschutz, geeignet für Babys und Kinder
- Bei Bedarf die gewohnte Babynahrung
- Kosmetikartikel für die Babyhygiene bzw. Kindershampoo, Zahnpasta und ähnliche Produkte
- Je nach Zielregion: Baby- oder Kinderkleidung mit ausreichendem UV-Schutz
- Kopfbedeckungen
- Robuste und bequemen Schuhe für Unternehmungen
- Funktionale Sonnenbrille für Kinder
Die meisten Unternehmungen am Reiseziel lassen sich mit einem sportliche Buggy angehen, wenn die Kids noch klein sind. Bei ausgedehnten Wanderungen oder Rundreisen kann spezielles Equipment für Globetrotter sinnvoll sein. Beispielsweise finden sich clevere Tragerucksäcke auf dem Markt, die einen umfassenden Wetterschutz mitbringen und sich im Restaurant in Kindersitze verwandeln lassen.
Langstreckenflüge mit Kinder
Ein Klassiker: Fünf Kilometer nach dem Verlassen der Haustür fragen die Kids nach der verbleibenden Reisezeit. Deshalb bereitet der lange Flug vielen Eltern die meisten Sorgen.
Tatsächlich können die Erwachsenen viel dazu beitragen, das diese Hürde ohne nervenaufreibende Begleiterscheinungen genommen wird. Bevor die Familie durchstartet, sollten sich sowohl die Großen als auch die Kleinen gut ausschlafen.
Für Kinder kann schon die Fahrt zum Flughafen eine spannende Sache werden, wenn pfiffige Spiele und Musik die Etappe begleiten. Spätestens beim Blick auf die großen Flugzeuge sind die Kids in der Regel hin und weg.
Clevere Eltern reisen frühzeitig an, um Wartezeiten am Check-in zu vermeiden. Zugleich ergibt sich so die Möglichkeit zu einer Flughafenbesichtigung, einem Zwischenstopp auf der Panorama-Terrasse und zum Toben im Kinderbereich des Flughafens. Mit etwas Phantasie sind die Kids beim Start so müde, dass sie einen Großteil der Strecke schlafen.