Die Selbstständigkeit ist wohl der Traum eines jeden, sich plagenden Büroangestellten. Noch nicht einmal ganz wach, ist der lasche Kaffee nur noch lauwarm, die Kollegin schon wieder krank und der Chef hat schlechte Laune. So mancher träumt in solchen Situationen davon, sein eigener Chef zu sein, doch nur die wenigsten realisieren diesen Traum. Diejenigen, die es versuchen, die mutig genug sind, haben solch gute Ideen, dass sie sich damit selbstständig machen wollen. Doch die meisten geben auf halber Strecke auf, weil es nicht so gut läuft, wie sie sich erhofft haben und das finanzielle Polster nicht ausreicht.
Ein eigenes Unternehmen zu führen ist harte Arbeit, zu keinem Zeitpunkt leicht und es wird eine Menge Momente geben, in denen ihr aufgeben wollen werdet. Ist ein gewisser Punkt aber erst einmal überschritten, nach dem es gut läuft und die Kunden quasi von alleine kommen, will man die Selbstständigkeit nicht mehr missen. Ihr wollt euch selbstständig machen, spielt mit diesem Gedanken oder seid schon ein Jungunternehmer? Dann wollen wir euch helfen, denn im Folgenden erhaltet ihr wertvolles Wissen und Tipps zu Finanz-Controlling und Zeitmanagement und wie ihr mit Stresssignalen eures Körpers umgehen solltet.
Nur ein winziger Bruchteil der mutigen Menschen, die sich in die Selbstständigkeit wagen, ziehen diesen Traum auch durch. Zu groß sind oft die beruflichen und psychischen Belastungen, der Druck durch die finanzielle Unsicherheit (Gerade für Jungunternehmer mit Familie) und die Enttäuschung, dass nach der Verselbstständigung der warme Geldregen (wie beim Lottogewinn), ausbleibt und sich stattdessen jahrelange, harte Arbeit zu geringer Vergütung ankündigt.
Finanz-Controlling
Finanz-Controlling ist einer der wichtigsten Bestandteile bei der Unternehmensgründung und Verselbstständigung. Habt ihr eure Finanzen nicht im Blick, dann wird es nicht lange dauern und euer frisch gegründetes Unternehmen geht den Bach hinunter und das aus dem einfachen Grund, das ihr den Überblick verloren habt. Hierbei spielt das Stichwort Liquidität eine ganze große Rolle. Die Liquidität beschreibt die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens, die nur gesichert werden kann, wenn ihr eure Finanzen im Griff habt. Finanz-Controlling beinhaltet die Planung, Steuerung und akribische Kontrolle eurer Finanzen. Das kann oftmals ganz schön unübersichtlich für Finanz-Neulinge sein, kann aber mit Hilfe der richtigen Lektüren schnell gelernt und angewendet werden. Bei Haufe findet ihr beispielsweise ein wirklich hilfreiches Buch zum Thema Finanz-Controlling, das euch zunächst die Grundlagen beibringt und wertvolle Tipps zu Strategie und Planung für euch bereit hält.
Organisation / Zeitmanagement
Gerade wenn man am Anfang noch alleine mit seinem Unternehmen ist, bleiben viele Sachen liegen, die zwar nicht besonders anspruchsvoll sind, dafür aber sehr zeitintensiv. Der Schreibtisch liegt voll mit Papieren, Aufträgen und Notizen und die Anfragen stapeln sich, kommen im schlimmsten Fall sogar durcheinander. Daher ist es essentiell wichtig, dass ihr an eurem Arbeitsplatz Ordnung haltet. Kreatives Chaos ist okay und für den ein oder anderen sicherlich auch hilfreich, sobald ihr aber anfangt den Überblick zu verlieren, ist es Zeit für einen Aufräumtag. Ihr kennt euer Unternehmen natürlich am besten, es ist fast wie euer Baby (schließlich beansprucht es eben so viel Zeit und Geld). Ihr müsst lernen und euch daran gewöhnen, ein paar der einfachen Aufgaben abzugeben und euch somit zu entlasten. Tut ihr das nicht, so leidet nämlich auch euer Privatleben darunter. Mehr Information wie ihr Selbstständigkeit und Familie unter einen Hut kriegen könnt, erfahrt ihr auf der verlinkten Seite. Hier erfahrt ihr außerdem, wie eure Familie euch dabei helfen kann, in der schwierigen Anfangszeit nicht den Mut und die Motivation zu verlieren.
Ein gutes Zeitmanagement haben nur die wenigsten von Anfang an, daher ist es das A und O, das ihr euch einen Zeitplan erstellt. Montags widmet ihr euch dem Networking/Social Media, Dienstags der Buchhaltung und den Rechnungen, usw. Das werdet ihr nicht über Jahre durchhalten können, aber es hilft euch in der ersten Zeit ein Konzept und ein Gefühl für das strukturierte Arbeiten zu entwickeln.
Mit der Zeit gehen
Auch wenn ihr früher vielleicht in einem klassischen Bürojob gearbeitet habt, in dem von 8-17 Uhr gearbeitet wurde, so sieht die moderne Bürowelt inzwischen doch ganz anders aus. Gleitzeiten machen es den Mitarbeitern leichter und wird sich auch für euch lohnen. Die einen sind kleine Morgenmuffel und kommen früh am Morgen noch nicht so richtig in die Gänge, die anderen können sich am späten Nachmittag nicht mehr, dafür aber morgens, gut konzentrieren. Dem solltet ihr als Unternehmer voraus sein und eine Gleitzeit (beispielsweise von 8-10) einführen.
Auch das Home-Office wird immer beliebter. So können auch mehr oder weniger frisch gebackene Eltern von zuhause ein wenig Arbeit erledigen, sodass ihnen der Einstieg nach der Elternzeit leichter fällt. Dabei helfen euch Tools wie Telefon- und Videokonferenzen und Screensharing, mit denen die Anwesenheit der Mitarbeiter im Büro eigentlich gar nicht mehr nötig ist.
Auf dich und deinen Körper achten
Ein Unternehmen zu gründen und sich in die Selbstständigkeit zu wagen ist ein großer Schritt und mit viel Stress verbunden. Man will es unbedingt schaffen und stellt sich und seine Bedürfnisse gerne auch mal hinten an. Das geht aber nur eine kurze Zeit gut, denn der Körper rächt sich mit nervigen Wehwehchen wie ständigen Erkältungen, Kopfschmerzen, Rücken- und Nackenschmerzen und Schlafverlust. Tut ihr nun nichts dagegen, haltet ihr euch selber in einem Teufelskreis des Stresses gefangen, aus dem es immer schwerer ist zu entfliehen, je länger ihr wartet.
Könnt ihr diese Anzeichen bei euch feststellen, dann ist es höchste Zeit etwas daran zu ändern, da ihr euch mit diesem Zustand auf Dauer nur schadet. Sportliche Betätigung und frische Luft helfen eigentlich immer. Fahrt doch mal mit dem Fahrrad zur Arbeit, oder geht in der Mittagspause eine viertel Stunde im Park spazieren. Weitere Tipps zum Gesundbleiben in der Selbstständigkeit bekommt ihr auf der verlinkten Seite. Dazu gehört unter anderem auch die Ernährung, die bei vielen Jungunternehmern viel zu ungesund und fettig ausfällt. Das muss geändert werden! Auch Stretchübungen und 15 Minuten-Atemübungen können beim täglichen Stress hilfreich sein.
Fazit
Nun haben wir fast nur darüber gesprochen, wie mutig man sein muss und wie anstrengend es ist, wenn man sein eigenes Unternehmen hat. Dass es leicht ist, wird euch wohl keiner erzählen können, doch bevor ihr euren Traum wieder in weite Ferne rücken lasst, führt euch doch mal die positiven Seiten vor Augen: Ihr seid von niemandem abhängig. Ihr habt später die Möglichkeit Mitarbeiter einzustellen und ihnen ein besserer Chef zu sein, als es eurer euch je war. Ihr seid absolut flexibel und könnt – wenn es gut läuft – in eurer Selbstständigkeit eine ganze Menge Geld verdienen. Auch wenn es dem Privatleben anfangs nicht sonderlich zuträglich ist, so kann man die Familienzeit – ist das Unternehmen erst einmal am laufen – ganz flexibel gestalten.