Die Welt ist enger zusammengewachsen und viele kulturelle Trends verbreiten sich auf internationaler Ebene. Aber einige Länder sind größere Trendsetter als andere. Japan liegt ganz vorne: Ob Pokémon oder Cosplay, japanische Popkultur liegt im Trend.
Anime und Cosplay – längst nicht mehr nur in Japan
In Düsseldorf wohnt die drittgrößte japanische Gemeinde Europas, die mehr als 6500 Einwohner zählt. Einflüsse in der Stadt sind z. B. bei Sprachkursangeboten oder Cosplay-Veranstaltungen ersichtlich. Es finden am Samstag oft Umzüge über die Immermannstaße statt, wo Cosplayer ihre Kostüme vorführen und sich gegenseitig austauschen. Cosplay (eine Verbindung der Wörter costume – Kostüm und play – Spielen) ist die Bezeichnung für das Verkleiden als eine Figur, u. a. aus Animefilmen, Mangas, Comics oder Videospielen.
Cosplay kam in den 1980er Jahren aus Amerika nach Japan, wo es schnell zum Trend wurde und heute vor allem mit japanischer Kultur in Verbindung gebracht wird. Für viele Cosplayer ist vor allem das Gefühl wichtig, in die Figur hineinzuschlüpfen. Dabei ist es egal, ob man als Frau ein Kostüm einer männlichen Figur trägt oder als Mann das einer weiblichen Figur. Auch der Körperbau spielt keine Rolle.
Die Weltmeisterschaft des Cosplay, der World Cosplay Summit, wird seit 2003 in der japanischen Stadt Nagoya ausgetragen. Im Jahr 2012 zog sie 18.000 Besucher an. Deutschland gehört zu den derzeit 22 Ländern, die teilnehmen. Auch in Deutschland gibt es Wettbewerbe und Vorentscheide in verschiedenen Teilen des Landes. Die Deutsche Cosplaymeisterschaft wurde im Jahr 2007 von der Frankfurter Buchmesse ins Leben gerufen. Im letzten Jahr zog sie zwischen 2000 und 5000 Besucher an.
Animes sind ein weiterer wichtiger Teil japanischer Kultur und spielen oft eine Rolle bei Cosplay-Veranstaltungen. Die Bezeichnung Anime ist übrigens eine Abkürzung des Wortes Animation und ist eine Bezeichnung für japanische Animationsfilme (Zeichentrickfilme). Eine der bekanntesten Figuren deutschsprachiger Kultur wurde über die Jahre im deutschen Fernsehen in einer Reihe von Animeserien gezeigt, auch wenn viele Zuschauer sich vielleicht nicht bewusst waren, dass es sich um ein Anime handelte. Die Rede ist von Heidi. Schon im Jahr 1974 erschien ein Heidi-Anime von Zuiyo Enterprise (heute Nippon Animation) in Japan.
Die ersten Animes können in Japan bis ins Jahr 1917 zurückgeführt werden. Als Anime werden dort alle Animationsfilme bezeichnet. In Europa werden damit vor allem japanische Animationsfilme, die über einen gewissen Stil verfügen (bunte Grafiken, dynamische Figuren etc.), beschrieben.
Spielekultur in Japan und Einfluss auf Deutschland und Europa
Die Spielekultur Japans hat Einfluss auf die ganze Welt genommen. Ist man in Japan mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, sieht man viele Menschen auf ihren Smartphones oder auf Handheld-Konsolen wie Nintendo 3DS spielen. Da es viele Pendler gibt, die oft lange Strecken zurücklegen müssen, suchen viele Menschen, egal welches Alters oder Berufstandes, auf ihrer Fahrt nach Unterhaltung.
Spiele wie das unheimlich beliebte Pokémon haben sich weltweit durchgesetzt und gehören zu den Klassikern unter den Spielen. Pokémon wurde 1996 in Japan veröffentlicht und die Nachfrage sprengte alle Vorstellungen des Herstellers Nintendo. Das Spiel kam 1999 nach Europa, wo neben verkauften Sammlerkarten und anderem auch ein Kinofilm den Erfolg bei europäischen Fans bewies. Inzwischen gibt es eine lange Liste von Pokémon-Spielen und weltweit um die 200 Mio. verkaufte Exemplare.
Man glaubt, dass das alte Brettspiel Go bereits im Jahr 735 aus China nach Japan kam, um diplomatische Beziehungen zu stärken. In Japan wurde es schnell sehr beliebt und integrierte sich in die Kultur des Landes. In den 1880er Jahren kam es dann nach Europa. Heute gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz Verbände und Vereine mit insgesamt ca. 2500 Go-Spielern. Der größte ist der Deutsche Go-Bund (DGoB) mit mehr als 2.000 Mitgliedern.
Was in Deutschland Automatenspiele (Slots) in den Spielhallen und Online-Casinos sind, das sind in Japan die Pachinko-Automaten. Diese sind Flipper-Automaten ähnlich, mit einigen Besonderheiten. Sie sind in Japan schon mindestens seit den 1950er Jahren so beliebt, dass sie, laut dem Magazin Forbes, schätzungsweise schon über 4 % des Bruttoinlandsproduktes des Landes (¥25 Trillionen) erzeugt haben. Im Jahr 2010 gab Microgaming, die u.a. Spiele für Online-Casinos herstellen, bekannt, dass Pachinko- und Pachislo-Spiele in Planung wären. Auch das Wetten auf japanische Sportarten wird immer beliebter und auch eines der größten Online-Casinos Europas Betway bietet Wetten auf japanische Fußball-, Baseball- und Rugbyturniere an und führt Slots mit japanischem Themenbezug wie So much Sushi.
Nach Baseball ist Fußball der zweitwichtigste Mannschaftssport in Japan. Der Sport erreichte, vor allem nachdem das Land 2002 die Fußball-Weltmeisterschaft veranstaltete, einen Boom. Die japanische Fußballnationalmannschaft ist mit vier Titeln Rekordsieger der Fußball-Asienmeisterschaft. Die japanische Popkultur liegt im Trend. Ob Cosplay, Anime oder Spiele – viele Bereiche der Kultur des Landes sind in Deutschland und Europa weitverbreitet. Wenn Interesse besteht, gilt es nur, sie zu erkunden.