Mexiko gehört zu den Ländern mit einer besonders großen Schere zwischen Arm und Reich. Während der Mexikaner Carlos Slim mit einem Vermögen von 72 Milliarden zu den reichsten Menschen weltweit zählt, leben Millionen seiner Landsleute unterhalb der Armutsgrenze. Spannungen bleiben so nicht aus.
Doch viele Urlaubsländer wie Thailand, die USA oder Brasilien weisen ein ähnliches Gesellschaftsgefüge auf. Wer mit Umsicht reist und ein paar Tipps beherzigt, kann bedenkenlos Mexiko und damit eines der schönsten Länder Lateinamerikas erleben.
Mexiko: Kein gefährliches Reiseland!
Wer in Deutschland die Zeitung aufschlägt, stößt gelegentlich auf Schreckensmeldungen aus Mexiko. Schon wieder hat ein Drogenkartell zugeschlagen und seine Widersacher auf spektakuläre Weise eliminiert.
Vielleicht wird auch von einem Raubüberfall auf einen Touristen berichtet. Hinter diesen Berichten steckt vor allem die Sensationsgier der Nachrichtenportale, denn Mexiko ist ein verhältnismäßig sicheres Reiseland. Urlauber sind von der Kriminalität nur gering betroffen. Die schaurigsten Fälle spielen sich meist im Drogenmilieu ab. Vielfach handelt es sich um Revierkämpfe, mit denen Touristen nichts zu tun haben.
In den Hauptzentren des Tourismus wie Puerto Vallarta und der Halbinsel Yucatan ist die Präsenz von Militär und Polizei immens. Dies bewahrt die Urlauber effizient vor den Kleinkriminellen. Ebenfalls die Gefahr einer Entführung oder eines schweren Raubüberfalls ist sehr gering.
Dies ist nicht nur den Polizeipatrouillen zu verdanken, sondern ebenso den Drogenkartellen. Komplett Mexiko ist hinsichtlich der Absatzmärkte zwischen unterschiedlichen Kartellen aufgeteilt. So verheerend dies ist, birgt es paradoxerweise für Urlauber in renommierten Touristenzentren auch mehr Sicherheit.
Das organisierte Verbrechen ist tief verstrickt in die lokalen Strukturen und hat kein Interesse an Negativschlagzeilen, die Touristenströme minimieren könnten. Dieser stille Pakt sorgt dafür, dass es in dem lateinamerikanischen Staat Viertel und Städte gibt, die sicherer sind als München.
Den gesunden Menschenverstand einschalten
Natürlich darf an der Einreisegrenze zu Mexiko nicht der normale Menschenverstand ausgeschaltet werden und nur an die grenzenlosen Urlaubsfreuden gedacht werden. Wie in jedem anderen Reiseland sollte mit Umsicht agiert werden. Dies bedeutet:
- Nicht viel Geld offen zur Schau stellen.
- Nie das Gepäck alleine lassen.
- Wertgegenstände gehören in den Safe.
- Für unterwegs keine Originaldokumente mitnehmen.
- Nachts sind dunkle Gegenden zu meiden.
- Überlandfahrten mit Bussen sollten nur tagsüber erfolgen.
- Nachts sollten die Taxis telefonisch bestellt werden.
- Nicht die Kreditkarte aus den Augen lassen.
- Beim Geldabheben am Automaten immer die Eingabe der Pinnzahl verdecken.
Es ist dringend angeraten, Regelverstöße gegen das Recht in Mexiko zu vermeiden. Dazu zählen auch ein unbedachtes Pinkeln außerhalb der Toiletten und das Trinken von Alkohol auf der Straße. Ansonsten drohen Bußgelder und ein unangenehmer Kontakt mit der Polizei.
Die Polizei genießt in Mexiko einen schlechten Ruf aufgrund diverser Korruptionsskandale. In Touristengebieten gilt sie als freundlich und professionell. Mit der gleichen Höflichkeit sollten Urlauber den Offiziellen begegnen.
Wenn tatsächlich eine Ordnungswidrigkeit wie Falschparken etc. begangen worden ist, sollten Reisende von Bestechungsversuchen absehen und auf einen Strafzettel bestehen. Dieser kann im Ordnungsamt bezahlt werden. Die Höhe des Bußgeldes richtet sich wie in Deutschland nach dem Verstoß, ist aber zumeist sehr gering.
Ein Schmieren des Polizisten ist nicht nur teurer, sondern fördert die Korruption. Zudem lässt sich nicht jeder Ordnungshüter auf diese Weise zum Schweigen bringen, sodass bereits der Versuch der Bestechung zu noch größeren Problemen führen kann.
Welcher Regionen sollte ich in Mexiko vermeiden?
Mexiko ist ein riesiges Land, was 5,5-mal größer als Deutschland ist. Eine eindrucksvolle Mannigfaltigkeit ist da vorprogrammiert. Urlauber zieht es neben Mexiko City vor allem an die Pazifikküste und die Karibikküste. In Mexiko Stadt sollten Urlauber vorsichtig sein! Wer durch die Straßen schlendert oder die Metro nutzt, sollte Uhren, Kameras und andere Wertsachen nicht zu schau stellen (Das soll aber auch in anderen Städten wie Berlin, Rom oder Barcelona beachten werden). Verriegelt werden sollten auch Fenster und Türen während der Autofahrt!
Die gut ausgebauten Touristenziele lassen sich problemlos besuchen und genießen. Die Kriminalität ist dort nicht sehr hoch und mit der gewohnten Umsicht, ist der Aufenthalt gefahrlos. Dies zeigen ebenfalls die Zahlen: Tausende von Urlaubern strömen zu den schönsten Plätzen des Landes und kaum einer von ihnen wird Opfer von Kriminalität.
Es gibt allerdings auch Regionen in Mexiko, die Reisende meiden sollten. Die Sicherheitslage ist in diesen angespannt. Natürlich muss es nicht zu einem Überfall kommen, aber die Wahrscheinlichkeit ist höher. Zum Glück sind dies zugleich Landstriche, die touristisch wenig reizvoll sind. Dazu zählen:
- Ciudad Juarez
- Tijuana
- Chihuahua
- Reynosa
- Tamaulipas
- Coahuila
- Nuevo León
- Zacatecas
- Durango
- Sinaloa
- Michoacán
- Guerrero
- Morelos
Generell sind die Grenzregionen zu den USA gefährlicher, da sie für den Drogenhandel sehr bedeutsam sind. Dies zieht ebenfalls Kleinkriminelle an, die auf das schnelle Geld durch Überfälle aus sind.
Gute Reise nach Mexiko
Mexiko ist ein herrliches Reiseland mit wunderschönen Küsten, kulinarischen Leckerbissen und einer eindrucksvollen Kultur. Wer mit Köpfchen und Umsicht reist, kann diese Schätze in ihrer ganzen Pracht sowie Vielfalt genießen.
Das Risiko ist sehr gering, dass Urlauber Opfer von Kriminalität in Mexiko werden. Viel höher ist die Wahrscheinlichkeit, sich in das Urlaubsland zu verlieben und immer wieder dorthin aufzubrechen.
Wir empfehlen Ihnen sich vor Ihrer Reiseplanung genauer über Mexiko und die aktuelle Situation zu informieren. Auswärtiges Amt (Mexiko: Reise- und Sicherheitshinweise) informiert über Besonderheiten, Einreisebestimmungen und Sicherheitshinweise.