Etwas Neues ausprobieren, endlich mit dem lange vor sich hergeschobenen Projekt beginnen, über seinen Schatten springen – viele Menschen fühlen sich innerlich gehemmt, bereuen im Nachhinein aber die verpasste Gelegenheit.
Psychische Blockaden belasten die Betroffenen stark und hindern sie am Vorankommen im Leben. Um die inneren Saboteure zu überwinden, können sie etwas tun.
Hätte, hätte, Fahrradkette – wie äußert sich eine psychische Blockade?
Wegen ihrer Hemmungen bleiben Betroffene unter ihren Möglichkeiten und entfalten so ihr Potential nicht vollständig. Jeder vertanen Chance trauern sie nach, machen sich noch mehr Vorwürfe und befinden sich in einem Teufelskreis aus Hemmungen und Versagensängsten. Seelische Blockaden treten in ganz unterschiedlichen Ausprägungen auf.
Typische Anzeichen sind:
- Prokrastination, oder auch „Aufschieberitis“ genannt
- Eingeschränkte Leistungsfähigkeit
- Blackout bei Vorträgen, Präsentationen und Prüfungen
- Überzogene Selbstkritik
- Kritik durch andere wird grundsätzlich als Angriff empfunden
- Übertriebene Eifersucht
- Überreaktion bei bestimmten „Reizthemen“
- Depressive Verstimmungen
Oft wird ein innerer Konflikt auf etwas anderes projiziert und äußert sich in psychosomatischen Symptomen. Zu den häufigen körperlichen Stressreaktionen, die eine emotionale Blockade hervorrufen kann, gehören:
- Kopfschmerzen
- Herzrasen
- Innere Unruhe
- Schlafstörungen
- Verspannungen
- Rückenschmerzen
- Bauchschmerzen
Woher kommen die Blockaden?
Alles in allem ist eine seelische Blockade ein psychisches Hindernis, das in erster Linie aus selbstmanipulierten und irrationalen Gedanken entsteht und das Denken, Handeln und Fühlen der Betroffenen beeinflusst. Sie steigern sich zu sehr in ihre Angst vor dem Versagen hinein und haben zu hohe Erwartungen an sich selbst.
Die Gründe liegen meist in der Vergangenheit. Eine seelische Blockade kann ihre Ursache bereits in der Kindheit haben, wenn sich Aussagen von Eltern oder Lehrern – wie etwa: „Du schaffst es eh nicht“ – fest im Unterbewusstsein verankern und bestimmte Verhaltensmuster im späteren Leben prägen.
Was Betroffenen hilft
Hinter einer kurzzeitigen inneren Blockade muss nicht unbedingt eine psychische Störung liegen. Manchmal reicht es schon, seinen inneren Schweinehund zu überwinden und relativ banale Störfaktoren zu beseitigen, um wieder voranzukommen.
Ein Störfaktor kann beispielsweise Schlafmangel sein, woraus mangelnde Konzentrationsfähigkeit resultiert. So gehört zur optimalen Vorbereitung auf eine Prüfung auch das Ausgeschlafen-Sein am Prüfungstag. Ruhepausen, Kurzreisen und Sport können bei seelischen Blockaden Wunder bewirken. Auch autogenes Training hilft, Stress zu reduzieren und Blockaden abzubauen.
Oft hilft ein offenes Gespräch mit einer Vertrauensperson. Viele fühlen sich allerdings bei einer anonymen Beratung ungehemmter. So können unbeteiligte Personen wie die Beratern von Viversum dazu beitragen, den quälenden inneren Saboteuren auf den Grund zu gehen und sie ein für alle Mal loszuwerden.
Psychotherapeuten können helfen, neue Verhaltensweisen und Techniken zu erlernen, um irrationale Ängste zu lösen und in erster Linie das Positive zu sehen, anstatt in den negativen Mustern und Gedanken zu verharren.
Um den Druck von sich zu nehmen, sollten Betroffene grundsätzlich versuchen, die Erwartungen an sich selbst herunterzuschrauben und zu akzeptieren, dass jeder Mensch an seine Grenzen stößt und ab und an scheitert.