Wissenswertes über Hundeversicherungen
Eine Hundeversicherung ist wichtiger als viele Halter denken. Sie entlastet nicht nur im Schadensfall den eigenen Geldbeutel, sondern wirkt zudem beruhigend auf die Psyche des Tierbesitzers. Welche Hundeversicherungen es gibt und in welchen Bundesländern eine Pflicht zum Abschluss einer Tierversicherung für den Vierbeiner besteht, wird im Folgenden erläutert.
(Artikel aktualisiert am 22. Oktober 2019)
Hundehalterhaftpflichtversicherung – die wichtigste Hundeversicherung
Die Hundehaftpflicht schützt den Hundebesitzer vor hohen Schadenssummen, die die Tiere schnell verursachen können und von der privaten Haftpflichtversicherung nicht gedeckt werden. Dazu gehört beispielsweise, wenn ein Hund unkontrolliert auf die Straße läuft und so einen Verkehrsunfall provoziert. Auch wenn Ihr Hund einen fremden Hund einmal beißen sollte, übernimmt die Haftpflichtversicherung die Tierarztkosten, die bei der Bissattacke entstanden sind. Die Versicherung kommt dabei auch für (finanzielle) Schäden auf, die am Hundebesitzer selbst durch den Hund „zugefügt“ wurden, wie zum Beispiel das Bezahlen bestimmter Medikamente. Gut zu wissen: Welpen sind bei Ihrer Mutter automatisch mitversichert, sofern die Hundemama eine Tierhalterhaftpflicht besitzt.
Ist eine Hundeversicherung Pflicht?
Generell gesehen ist eine Hundeversicherung natürlich eine gute Sache, denn jeder Besitzer sollte einen umfassenden Schutz für die Schäden seines Vierbeiners besitzen. Es gibt sogar Bundesländer, in denen es sogar Pflicht ist, das die Besitzer ihren Hund über eine Hundeversicherung absichern. In Berlin, Niedersachsen, Hamburg, Thüringen, Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt beispielsweise müssen alle Hundebesitzer eine solche Versicherung für ihr Tier abschließen und diese im Zweifelsfall natürlich auch nachweisen können.
Der Sinn einer Hundeversicherung ist natürlich, dass die Besitzer am Ende nicht auf ihren Kosten durch Schäden ihres Hundes sitzen bleiben. Gewisse Bundesländer, unter anderem Baden-Württemberg, Hessen, Brandenburg, Bremen, Sachsen, Saarland, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen verlangen eine solche Hundeversicherung nur, wenn es sich bei der Hunderasse um eine gefährliche Sorte handelt. Ob eine Hunderasse nun gefährlich ist oder nicht, kann in den unterschiedlichen Gesetzgebungen der Bundesländer nachgeschaut werden.
Da diese Listen sich im Laufe der Zeit auch immer wieder mal verändern können, ist es wichtig, dass die Hundebesitzer vor der Anschaffung ihres Hundes schauen, ob der Hund zu den gefährlichen Rassen zählt oder nicht. Bayern und Mecklenburg-Vorpommern sind bisher die einzigen Bundesländer, die noch keinerlei Pflichten bei der Hundeversicherung erhoben haben. Wer hier lebt, der muss also keinerlei Versicherung für seinen Hund bezahlen und es spielt dabei auch keine Rolle, um welche Rasse es sich handelt.
Wo die Hundehalterhaftpflichtversicherung Pflicht ist:
- Baden-Württemberg: auffällige und gefährliche Hunde
- Bayern: auffällige und gefährliche Hunde
- Berlin: für alle Hunderassen
- Brandenburg: für alle Hunderassen
- Bremen: nur für gefährliche Hunde
- Hamburg: für alle Hunderassen
- Niedersachsen: für alle Hunderassen
- Nordrhein-Westfalen: Körpergröße über 40cm und Gewicht von mehr als 20 kg
- Rheinland-Pfalz: Kampfhunde und gefährliche Hunde
- Sachsen: nur für gefährliche Hunde
- Sachsen-Anhalt: nur für Kampfhunde
- Schleswig-Holstein: nur für Kampfhunde
- Thüringen: für alle Hunderassen
Geschickt die Hundeversicherung auswählen
Welche Hundeversicherung der Halter benötigt, hängt entscheidend von dem jeweiligen Tier und den eigenen Finanzen ab. Grundsätzlich ist eine Hundehaftpflichtversicherung sinnvoll und auch eine Hundekrankenversicherung inklusive Übernahme der Operationskosten sollte vom Hundehalter abgeschlossen werden.
Da es inzwischen mehrere Anbieter für Hundeversicherungen gibt, lohnt sich ein Versicherungsvergleich mithilfe eines Vergleichsrechners. In diesem lassen sich die unterschiedlichen Tarife und Deckungssummen miteinander übersichtlich vergleichen. Zudem sollte auf bestimmte Sondertarife geachtet werden, wie beispielsweise Vergünstigungen für Hundehalter über dem 40. Lebensjahr.
Hundeversicherungen im Vergleich
Beim Vergleich der verschiedenen Hundehaftpflichtversicherungen sollten Sie zunächst wissen, dass jede aus einem sogenannten Basistarif besteht, mit welchem die wichtigsten Schäden abgedeckt werden. Dazu zählen etwa Personen- und Sachschäden und die Schäden innerhalb und außerhalb einer Mietwohnung. Natürlich können auch weitere Tarife dazugewählt werden, die allerding auch den Preis der Versicherung in die Höhe schnellen lassen.
Es lohnt sich deshalb, darauf zu achten, welche Gewohnheiten der Hund an den Tag legt und mit welchen Zusatztarifen allfällige Risiken gedeckt werden können. Ein Vierbeiner beispielsweise, der viel ohne Leine rumläuft, benötigt natürlich einen zusätzlichen Tarif, bei dem auch das Auführen ohne Leine abgedeckt wird (nicht für alle Hunderassen verfügbar). Hunderassen, die dazu tendieren, mit Kleineteilen zu spielen und diese unter Umständen kaputtzumachen, benötigen ebenfalls einen zusätzlichen Schutz, damit am Ende auch wirklich alle Kosten abgedeckt werden.
Mit einem Klick auf untenstehenden Button sehen Sie eine aktuelle Liste der besten Hundehaftpflichtversicherungen mit ihren Kosten und jeweiligen Vor- und Nachteilen.
Weitere Arten der Hundeversicherung
- Tierkrankenversicherung: Die Hundekrankenversicherung funktioniert wie eine Krankenversicherung beim Menschen. Im Krankheitsfall werden die Hunde vom Tierarzt behandelt und die Tierarztkosten werden von der Versicherung übernommen. Wie viel Schutz diese Versicherungen bieten, steht in abhängig von dem Versicherungsvertrag.
- Operationsversicherung: Diese Versicherung ist in der Regel eine Erweiterung der Hundekrankenversicherung. Hierbei übernimmt die Versicherung neben den gewöhnlichen Tierarztkosten auch die anstehenden Operationen. Im Zweifelsfall kann dies das Leben des Vierbeiners retten, da chirurgische Eingriffe beim Tier sehr kostspielig sein können.
- Rechtsschutz: Die Hundehalterrechtsschutzversicherung wird genutzt, um rechtliche Auseinandersetzungen rund um den Hund zu übernehmen. Diese Versicherung kann sich als sinnvoll erweisen und jeder sollte für sich entscheiden, ob sie abgeschlossen werden sollte.