Wissenswertes über die Weitsichtigkeit
Die Weitsichtigkeit, auch Hyperopie, Übersichtigkeit oder Hypermetropie bezeichnet, ist eine der gängigen Formen einer Fehlsichtigkeit und gehört zu der Gruppe der Ametropien. Weit entfernte Gegenstände können im Unterschied zur Kurzsichtigkeit gut erkannt werden, während Nahes unscharf erscheint.
Worin sich die Weitsichtigkeit begründet
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Die Augenheilkunde kennt zwei Gründe für die Weitsichtigkeit:
- Es kann eine sogenannte Brechungshyperopie vorliegen. Bei dieser besteht ein axialer Brechungsfehler bzw. die Brechkraft des Systems Hornhaut-Glaskörper-Augenlinse ist zu gering.
- Die Weitsichtigkeit begründet sich in einem zu kurzen Augapfel, was als Achsenhyperopie bezeichnet wird. Die Brechkraft ist normal, aber das Auge ist zu kurz, weshalb der Brennpunkt sich hinter der Netzhaut befindet.
Beim Blick in die Ferne fallen die Lichtstrahlen fast parallel in das Auge. Bei einer weitsichtigen Person werden sie so gebündelt, dass das scharfe Bild des Gegenstandes erst hinter der Netzhautebene kreiert wird. Der Betroffene kann dies häufig unbewusst kompensieren, indem er die Brechkraft seiner Linse durch Aktivitäten seines Ziliarmuskels verändert. Dieser Prozess wird Akkommodation genannt.
Etwa zwischen dem 35. und 45. Lebensjahr verringert sich die Elastizität der Linse und damit nimmt auch ihre Brechkraft ab. Dieser natürliche Vorgang ist als Alterssichtigkeit, Altersweitsichtigkeit oder Presbyopie bekannt und verstärkt die Beschwerden der Weitsichtigkeit.
Wenn das Erkennen des Nahen erschwert ist – Symptome der Übersichtigkeit
Wenn sich auf einmal ein Sehfehler beim Lesen oder bei der Arbeit am Computer bemerkbar macht, kann eine Weitsichtigkeit vorliegen. Dinge in der Ferne können scharf erkannt werden, während Nahes vor den Augen verschwimmt. Da sich die Augen aufgrund der Akkommodation stark anstrengen, kann es zu Begleitsymptomen der Weitsichtigkeit kommen.
Mögliche Begleitsymptome einer unbehandelten Weitsichtigkeit:
- Kopfschmerzen
- Augenschmerzen
- Augenbrennen
- Augenerkrankungen wie eine Bindehautentzündung
Sobald der Betroffene diese Symptome bemerkt, sollte ein Augenarzt oder Optiker aufgesucht werden, der einen Sehtest durchführt. Bei diesem wird die Sehschärfe gemessen. Normalerweise liegt die Brechkraft des Auges bei 60 bis 65 Dioptrien. Bei weitsichtigen Personen wird je nach Stärke der Abweichung ein Wert mit einem Plus davor angegeben.
Diagnose Weitsichtigkeit – was tun?
Weitsichtigkeit gehört nicht zu den Krankheiten am Auge, sondern zu einer Fehlleistung. Es geht daher darum, sie zu korrigieren. Dafür gibt es unterschiedliche Optionen, die von einer einfachen Lesebrille bis hin zum Augenlasern reichen.
- Korrektur über Brillen und Kontaktlinsen:
Je nach Stärke der Sehschwäche kann der Optiker individuelle Sehhilfen in Form von Brillen oder Kontaktlinsen anfertigen. Bei den Kontaktlinsen handelt es sich um sogenannte Sammellinsen. - Korrektur über operativen Eingriff:
Des Weiteren ist eine Dauerkorrektur der Übersichtigkeit möglich wie dem Augenlasern LASIK oder der Implantation von Multifokallinsen.
Letztere Möglichkeit wird gewählt, wenn der Dioptriewert des Betroffenen sehr hoch ist oder die Hornhaut zu dünn ist. Bei diesem Eingriff wird die körpereigene Augenlinse durch eine künstliche Variante ersetzt. Ist die Hornhautdicke ausreichend und der Dioptrienwert befindet sich bei bis zu + 3,00 kann eine Laserbehandlung ausgezeichnete Resultate erbringen. Zudem kann mit dem Augenlaser eine Hornhautverkrümmung von bis zu 4 Dioptrien mitkorrigiert werden.