Mit der kalten Herbst- und Winterzeit ist auch wieder die Zeit der Erkältungen gekommen. Im Laufe unseres Lebens machen wie durchschnittlich ca. 200 Erkältungen durch. In der Regel verläuft ein leichter Infekt harmlos und das Immunsystem wird gut mit den Erregern fertig. Dennoch sind Symptome wie Husten, Schnupfen und Co. lästig und können schon mit einfachen Hausmitteln gelindert werden.
Eine der wichtigsten Ursachen für eine Erkältung sind oftmals nicht die wohlbekannten und gefürchteten Influenza-Viren, sondern die Rhinoviren. Die Übertragung findet in der Regel durch Tröpfcheninfektion statt. Besonders in der Winterzeit treten Erkältungen bevorzugt auf – begünstigt durch die nasskalte Witterung, einen engeren Kontakt zu Menschen in geschlossenen Räumen und trockene Schleimhäute bedingt durch Heizungsluft.
Typische Merkmale einer Erkältung:
Fließschnupfen, Halsschmerzen, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Heiserkeit und Mattigkeit sind typische Merkmale einer Erkältung. Die Symptome einer echten Grippe (Influenza) sind dagegen weitaus schwerer: Die Krankheit beginnt zumeist mit plötzlichen hohem Fieber, das rasch weiter ansteigt.
Wer sich allerdings richtig krank fühlt und zudem noch langanhaltendes oder stetig steigendes Fieber über 38,5 Grad hat und die Symptome nicht lassen, sollte nicht zögern einen Arzt aufzusuchen oder zu rufen. Das Gleiche, wenn der Schnupfen nicht klar, sondern gelb-schleimig ist. Bei Babys ist der Arztbesuch noch eher anzuraten, weil schon leichte Erkältungen zu ernsten Schluckproblemen führen können. Ein Arzt erkennt sofort, ob es sich um eine echte Influenza oder nur einen viralen Infekt (Erkältung) handelt.
Übrigens: Bei Kindern können auch schon banale Erkältungen schwer verlaufen, weil ihr Abwehrsystem noch nicht komplett ausgebildet ist. Dennoch sind vier bis zehn Erkältungskrankheiten im Kindergartenalter normal.
Unsere Schnelltipps:
- Schlaf dich gesund. Ausreichend Schlaf ist die beste Medizin und fördert maßgeblich die Genesung.
- Trink viel! Am besten Kräutertees, Mineralwasser, Frucht- und Gemüsesäfte. Die Flüssigkeit unterstützt den Entgiftungs- und Ausscheidungsprozess des Körpers und die Temperaturregelung.
- Gegen Reizhusten hilft heißer Holunderblütentee mit Honig. Am besten trinkst Du den Tee langsam und schluckweise.
- Sorge für eine ausgewogene und vitaminreiche Ernährung. So kannst Du zusätzlich Deine Abwehrkräfte stärken.
- Oma wusste schon: eine Hühnersuppe gibt Kraft! Eine selbstgekochte Hühnersuppe wirkt antibakteriell und lindert Gliederschmerzen. Und danach: raus an die frische Luft. Pack Dich warm ein und mach einen kleinen Spaziergang. Das UV-Licht belebt das Immunsystem.
Das bringt weitere Linderung:
Erkältungsbäder
Bei Erkältungen mit Kopf- und Gliederschmerzen wirkt ein Erkältungsbad mit ätherischen Ölen wahre Wunder: Es wärmt kalte Gliedmaßen auf, befreit die Atemwege und wirkt entspannend. Beachte dabei, dass die Badetemperatur nicht über 40 Grad Celsius liegt, da sonst der Kreislauf zu stark belastet wird. Die optimale Temperatur für ein Erkältungsbad ist 38 Grad Celsius. Nach dem Baden (ca. 20-30 Minuten) solltest Du dich schön warm einpacken und am besten Bettruhe halten, damit der Körper die aufgenommene Wärme speichern kann. Nach einem Erkältungsbad kommt es oftmals zum Schwitzen und zu Hitzewallungen – diese sind gesund, fördern die Genesung und aktivieren die Selbstheilungskräfte des Körpers. Nimm ein Erkältungsbad ruhig schon bei den ersten Anzeichen eines Schnupfens, denn durch die heilsame Wärme wird die Immunabwehr stimuliert, so dass eine Erkältung im Anfangsstadium abgeschwächt oder sogar ganz abgewendet werden kann.
Inhalieren
Inhalieren hilft besonders bei Husten, Atemnot, Schnupfen und Heiserkeit. Fülle dazu kochendes Wasser in eine Schüssel, gebe heilende Substanzen hinzu, hänge ein Tuch über den Kopf und atme tief ein und aus. Gut geeignet sind ätherische Öle wie Minz- oder Chinaöl, Teebaumöl oder Kamille bei Entzündungen. Wer unter Bronchitis oder festsitzendem Reizhusten leidet, inhaliert Meersalz. Ein Geheimtipp für schweren Husten: Essig. Gib dazu einfach eine Tasse Apfelessig ins heiße Wasser.
Unsere Leseempfehlung: https://www.gesundheit.de/krankheiten/fieber-grippe-erkaeltung/erkaeltung/inhalieren-erste-hilfe-bei-erkaeltungskrankheiten
Wickel
Wickel sind das beste Mittel der Wahl bei Halsschmerzen und Heiserkeit. Altbewährt: das Zwiebelsäckchen. Eine Zwiebel klein hacken und in ein dünnes Stoffsäckchen füllen. Dieses mit der Hand zusammenpressen bis etwas Saft austritt. Das Säckchen wird auf den schmerzenden Hals gelegt und mit einem Schal fixiert. Bei Husten und Bronchitis hilft der Senfwickel. Gemahlene Senfkörner mit lauwarmem Wasser zu einer Paste verrühren und dick auf ein Baumwolltuch streichen. Das wird um den schmerzenden Hals oder auf die Brust gelegt und mit einem Schal fixiert. Hohes Fieber senkt man am besten mit dem klassischen Wadenwickel. Dazu wird ein dünnes Handtuch mit kaltem Wasser angefeuchtet. Es wird von den Knöcheln bis zur Kniekehle dicht um das Bein gewickelt. Anschließend noch zwei trockene Tücher darüber wickeln. Nach spätestens einer Stunde den Wickel erneuern, denn inzwischen sind die Tücher warm geworden.
Fazit
Schnupfen und Co. lässt sich schon mit einfachen Hausmitteln bekämpfen und in den Griff bekommen. In der Regel ist die Wirkung am effektivsten, wenn sie frühzeitig und schon bei den ersten Anzeichen eingesetzt werden. Als Faustregel gilt aber immer auch: Wenn die Beschwerden nicht verschwinden oder der Zustand sich verschlechtert, sollte doch lieber ein Arzt aufgesucht werden.