Während die Preise für fossile Energie stetig ansteigen, wächst in vielen Konsumenten der Gedanke, zur Sonnenenergie zu greifen. Mithilfe einer Solaranlage kann Sonnenenergie zur Erwärmung des Wassers und zum Heizen genutzt werden. Vor allem beim Bau eines Eigenheims taucht diese Frage häufig auf. Doch ist dies eine gute Idee? Wie viel kostet solch eine Anlage und was sind die Vorteile sowie Nachteile?
In unserem Ratgeber geben wir hilfreiche Informationen zur Entscheidungsfindung und worauf Sie bei einer Solaranlage achten müssen.
Welche Solaranlage zur Gewinnung von Sonnenenergie ist für den Heimgebrauch geeignet?
Photovoltaikanlagen zur Gewinnung von Solarenergie sind für gewöhnlich für den Heimgebrauch hervorragend geeignet. Sie weisen Halbleiterelemente auf, die die Sonnenstrahlung aufnehmen und zu elektrischem Strom umwandeln. Diese Energie kann beispielsweise für eine Dusche mit warmem Wasser oder das Beheizen der Räume verwendet werden. Ergänzt wird die Anlage durch eine Energiespeicherungsfunktion, dank der auch an bewölkten Tagen grüner Strom im Haushalt zur Verfügung steht.
Grundsätzlich lässt sich die Solaranlage auf so gut wie jedem Dach installieren. Bestimmte Gegebenheiten können jedoch Einfluss auf die Leistungsstärke und die Installationskosten nehmen. So wirkt sich beispielsweise eine Dachfläche mit Südausrichtung besonders vorteilhaft aus.
Für die Warmwasser-Solarthermie-Anlage ist hilfreich, wenn das Gebäude bereits über eine zentrale Warmwasserversorgung verfügt. Gleiches zählt selbstverständlich für die Heizungsunterstützung. Auf die Fläche, die die Solarkollektoren tragen wird, sollte ferner möglichst kein Schatten durch Bäume oder andere Gebäude fallen. Sie kann zwar so trotzdem funktionieren, ist aber nicht mehr so effektiv.
Was muss ich investieren, um daheim die Sonnenenergie zu nutzen?
Solaranlagen sind von zahlreichen Anbietern erhältlich, die sich hinsichtlich Qualität und damit im Preis erheblich unterscheiden können. Grundsätzlich müssen pro Person Flachkollektoren mit einer Gesamtgröße von 2,5 m² bis 3 m² und ein Speichervolumen von 150 bis 200 Litern vorhanden sein.
Wie große muss eine Solaranlage sein?
Ein Haushalt mit vier Personen und einer Wohnfläche von rund 160 m² benötigt daher 12 m² an Kollektorfläche und ein Speichervermögen von 700 bis 800 Litern. Eine Anlage dieser Größe zur Gewinnung von Sonnenenergie kostet etwa 8.000 bis 10.000 Euro. Dies ist nicht wenig, jedoch muss bedacht werden, dass durch das BAFA eine Solarthermie Förderung möglich ist.
Wer zu einer günstigen Solaranlage aus China greift und die Investitionskosten geschickt umlegt, bezahlt für den Solarstrom rund 10 bis 14 Eurocent pro Kilowattstunde. Herkömmlicher Strom ist für gewöhnlich teurer. Insbesondere langfristig kann mit einer Anlage zur Gewinnung von Solarenergie eingespart werden, da sie vor den weiterhin steigenden Strompreisen für Energie aus fossilen Quellen schützt. Immerhin sind die Strompreise in den letzten 10 Jahren um über 50 % angestiegen.
Wie viel muss ich für den Betrieb und die Wartungsarbeiten einplanen?
Neben den Anschaffungskosten kommen auf den Verbraucher bei einer Anlage zur Nutzung von Solarenergie noch laufende Kosten zu. Für die jährliche Wartung sollten etwa 50 bis 100 Euro eingeplant werden, was verhältnismäßig gering ist. Gegebenenfalls muss zudem mit rund 20 Euro pro Jahr für die Inbetriebnahme der Umwälzpumpe gerechnet werden. Um die Solaranlage gegenüber Vandalismus, Diebstahl und witterungsbedingten Schäden zu versichern, können zusätzliche Kosten von 40 Euro pro Jahr einkalkuliert werden.
Wo liegen die Stärken und Schwächen der Nutzung der Sonnenenergie für Wasser sowie Heizung?
Um für sich selbst zu entscheiden, ob eine Solaranlage zur Gewinnung von Sonnenenergie für das eigene Haus empfehlenswert ist, sollte die Vorteile und Nachteile gut gegeneinander abwägen. Zu den wichtigsten Vorteilen gehören:
- Sonne ist ein kostenfreier Energielieferant
- Gewinnung von sauberem Strom und damit Verminderung von CO2-Emissionen
- Absicherung gegenüber steigenden Energiepreisen
- kann auf fast jedem Dach installiert werden
- eine Baugenehmigung ist in der Regel nicht notwendig
- Solaranlagen benötigen kaum eine Wartung
Eine Solaranlage kann jedoch auch Nachteile haben:
- hohe Anschaffungskosten
- eine Mindestgröße von 15 m² ist erforderlich
- Laufzeit der Solaranlage sollte 20 Jahre betragen
- hohe Kosten für den Austausch der Wechselrichter für die Umwandlung von Gleichstrom in Wechselstrom
- nach rund 25 Jahren sinkt die Leistungsfähigkeit der Solaranlage deutlich
- eine zusätzliche Speichertechnologie ist zur Sicherstellung einer konstanten Energieversorgung wichtig
Fazit: Die Nutzung von Solarenergie kann vorteilhaft sein
Ob sich die Nutzung von Solarenergie im eigenen Haus lohnt, hängt entscheidend von den individuellen Umständen ab. Wer bereits weiß, dass er über die nächsten 20 Jahre in demselben Haus wohnen bleibt, sollte über diese Anschaffung nachdenken, denn dann lässt sich viel Geld im eigenen Haushalt sparen. Ebenfalls ist wichtig, dass nur eine hinreichend große Anlage langfristig gewinnbringend ist und diese geschickt positioniert werden sollte. Außerdem sollten Speichersysteme vorhanden sein, damit eine stetige Versorgung mit Energie gegeben ist. Um die Anschaffungskosten zu drücken, ist es ferner dringend empfehlenswert, sich über die Möglichkeiten einer staatlichen Förderung zu informieren.