Ein Blechschaden ist schnell passiert: Eine Unaufmerksamkeit beim Einparken, ein Hagelschauer oder ein Schlag mit einem schweren Gegenstand, und schon finden sich hässliche Beulen und Dellen am Fahrzeug. Das Problem ist dabei nicht nur ein ästhetisches: Jede Beule senkt den Wert von einem Auto, was sich beim Verkauf deutlich bemerkbar macht.
Noch ärgerlicher ist es, wenn Lackschäden mit im Spiel sind – sobald der Lack abgeplatzt ist, ist es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis der Rost dazukommt. Wer nicht sofort tätig wird, riskiert dann schwerwiegendere Folgeschäden, die wesentlich höhere Kosten verursachen.
Eine rechtzeitige Dellenreparatur am KFZ ist daher unabdingbar, um Schlimmeres zu verhindern.
Den Schaden richtig einschätzen
Der erste Schritt sollte dabei immer sein, den Schaden richtig einzuschätzen. Viele Autobesitzer trauen sich die Dellenentfernung mit dem richtigen Ausbeulwerkzeug selbst zu, kommen aber dann doch zu keinem befriedigenden Ergebnis – schwerwiegende Hagelschäden oder großflächige Beulen nach einem Unfall sind längst nicht so einfach zu entfernen, wie manch einer sich das vorstellt.
Bevor die Reparatur angegangen wird, sollte man sich daher auf jeden Fall über das Ausmaß des Problems bewusst werden und den Schaden richtig beurteilen. Eine fachmännische Reparatur ist nicht immer die teurere Lösung – vor allem dann, wenn die Folgekosten eines misslungenen Versuchs mit eingerechnet werden, die zumeist auch nicht von der Autoversicherung übernommen werden.
Selber ausbeulen oder einen Fachmann beauftragen?
Ob der Weg zum professionellen Beulendoktor notwendig ist, hängt selbstverständlich stark vom eigenen Geschick ab. Wer sich so unsicher ist, dass er sich diese Frage stellt, kann aber davon ausgehen, dass die eigenen Fähigkeiten nicht ausreichen – das Ausbeulen ist nicht unproblematisch und setzt einige Erfahrung voraus, wenn es richtig gemacht werden soll.
Wer nicht genau weiß, was er tut, kann mit der falschen Ausbeultechnik den Schaden durchaus deutlich schlimmer und die anschließende Reparatur teurer und schwieriger machen.
Nicht selten weigern sich Profis auch, Schäden zu beheben, die von Laien zuvor schon „verschlimmbessert“ wurden, da eine zufriedenstellende Reparatur dann teilweise gar nicht mehr möglich ist. Im Zweifel ist der Weg in die Werkstatt also immer die richtige Entscheidung.
Professionelle Dienstleister beheben größere Dellen und Beulen, zum Beispiel verursacht durch einen Hageslchaden, innerhalb von 2-5 Werktagen. Es kommt natürlich auf den Umfang des Schadens an. Nach einer ersten Begutachtung wird Ihnen die Fachwerkstatt bzw. der Beulendoktor eine ungefähre Zeit- und Kosteneinschätzung (Kostenvoranschlag) mitteilen.
Welches Werkzeug braucht man zum Ausbeulen der Fahrzeugkarosserie?
Wer sich dennoch entscheidet, seinen Hagelschaden selbst anzugehen, kann auf verschiedene Reparatursets zurückgreifen, die im Fachhandel angeboten werden.
Der Versandhändler Amazon.de hat beispielsweise einige Reparatursets im Angebot. Je nach Bedarf gibt es dort günstige Dellenlifter, aber auch Dellen-Reparatur-Sets für den professionellen Fachmann.
Auch hier gilt aber: Es kann sich lohnen, den Preis dieses Werkzeugs mit dem einer professionellen Reparatur zu vergleichen – auch dann, wenn alles glatt geht, kommt man nicht unbedingt billiger davon. Wenn Lackschäden im Spiel sind, ist oft auch noch der Kauf von zusätzlichen Lackstiften nötig, da das Lackieren beim Reparieren solcher Defekte der wichtigste Teil ist.
Worauf muss man besonders achten?
Laien machen oft den Fehler, zunächst in der Mitte der Beule anzusetzen – dieses Vorgehen verschlechtert allerdings den Zustand des Materials deutlich und kann sogar dazu führen, dass die Schäden später auch fachmännisch nicht mehr vollständig zu beheben sind.
Professionelle Beulendoktoren arbeiten sich stets vom Rand zum Zentrum vor. Dabei ist es wichtig, darauf zu achten, die Beule oder Delle nicht gleich wieder zu weit in die andere Richtung zu schlagen, was ebenfalls Probleme verursacht. Selbstverständlich muss auch penibel genau darauf geachtet werden, den Lack nicht weiter zu beschädigen oder ihn überzustrapazieren.
Müssen ausgebesserte Dellen bei einem Fahrzeugverkauf angegeben werden?
Einige Spezialisten geben an, dass eine Dellenreparatur nicht als Unfallschaden angegeben werden muss. Ob eine frühere Dellenreparatur bei einem Fahrzeugverkauf anzugeben ist, hängt in erster Linie vom Ausmaß des Schadens ab und lässt sich nicht eindeutig beantworten.
Schwerwiegende Beschädigungen, die die Funktionstüchtigkeit des Autos beeinträchtigen, sind in jedem Fall zu nennen. Bei einem kleinen Kratzer oder unbedeutenden Beulen, die fachmännisch behoben wurden, muss diese Auskunftspflicht nicht unbedingt greifen – auf der sicheren Seite ist man als Verkäufer aber allemal, wenn man auch derartige Probleme nicht verschweigt.
Auf jeden Fall ist es notwendig, über frühere Reparaturmaßnahmen aufzuklären, wenn potentielle Käufer explizit nachfragen.