Cannabis – Wie Hanfprodukte euch im Alltag gesund unterstützen können

Cannabis – Wie Hanfprodukte euch im Alltag gesund unterstützen können

Cannabis sativa L. lautet der wissenschaftliche Name für die Hanfpflanze, aus der die berauschenden Drogen Marihuana und Haschisch gewonnen werden können. Allerdings ist Hanf keinesfalls nur eine Drogenpflanze. Jedoch scheint es, als habe man im letzten Jahrhundert vergessen, wie vielseitig sich die Pflanze verwenden lässt. Denn sie ist eine der ältesten Pflanzen, die von Menschen kultiviert und als Nahrungs-, Nutz- und Heilpflanze verwendet wird. Erst seit wenigen Jahren besinnen sich die Menschen wieder auf die positiven Eigenschaften der Pflanze. Hanf kehrt zurück – als Nahrungsmittel und als Arzneimittel.

Auf den Spuren des Hanfs – ein Blick zurück in die Vergangenheit

Die Hanfpflanze ist seit jeher eine schnell wachsende Rohstoffpflanze, die praktisch überall gedeiht, äußerst robust gegen Krankheiten ist und bei deren Anbau auf Insektizide und Pestizide verzichtet werden kann. Deshalb war Hanf in vielen Kulturen eine unverzichtbare Nutzpflanze, aus deren Fasern sich Textilien herstellen ließen und deren Samen in der Ernährung der armen Bevölkerung eine wichtige Rolle spielte. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Hanfpflanze Cannabis sativa L. in China bereits vor mindestens 10.000 Jahren genutzt wurde. Der chinesische Kaiser Shen Nung beschrieb in einer medizinischen Aufzeichnung schon weit vor Christus Geburt von der Anwendung bei diversen Krankheiten. Wir haben hier für euch genauer beleuchtet, ob auch heute noch die Anwendung von Cannabis zur Gesundheitsförderung möglich und vor allem sinnvoll ist.

Die pharmakologisch wirksamen Inhaltsstoffe in Cannabis

Hanf im Alltag verwenden | © panthermedia.net /Martina Kovacova

Hanf im Alltag verwenden | © panthermedia.net /Martina Kovacova

Heute weiß man mehr darüber, weshalb Cannabis pharmakologisch wirksam ist. Ende der 1980er Jahre entdeckten Forscher bei der Untersuchung der Cannabiswirkstoffe das Endocannabinoid-System. Es ist ein Teil des menschlichen Nervensystems, das die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2 produziert. Die Rezeptoren sind in der Lage, von außen Signale zu empfangen und dementsprechend bestimmte Prozesse auszulösen. Zu den wichtigsten pharmakologischen Wirkstoffen der Cannabispflanze zählen die Cannabinoide. Die in Hanf enthaltenen Cannabinoide und die Cannabinoid-Rezeptoren des Nervensystems passen ähnlich wie Schlüssel und Schloss zusammen, weshalb Cannabis heilende und regenerative Prozesse in Gang setzen kann. Das wichtigste Cannabinoid ist Cannabidiol (CBD), das nicht nur in verschreibungspflichtigen Medikamenten enthalten ist, sondern auch in Form von CBD Öl legal zu erwerben ist.

Ein weiterer Wirkstoff ist Tetrahydrocannabinol (THC), der im Gegensatz zu CBD stark psychoaktiv wirksam ist. THC ist hauptsächlich in der weiblichen Cannabisblüte enthalten. Die Konzentration kann je nach Hanfsorte bis zu zwanzig Prozent und mehr erreichen. Da THC die Rauschsubstanz in Cannabis ist, unterliegt die Hanfpflanze aufgrund dieses Inhaltsstoffes dem Betäubungsmittelgesetz. Allerdings ist die medizinische Wirksamkeit von THC gegen eine Vielzahl an Krankheiten erwiesen, weshalb seit März 2017 für Menschen mit bestimmten Erkrankungen unter gewissen Umständen THC-haltiges Cannabis verschreibungsfähig ist. Für Patienten mit folgenden Krankheiten dürfen Ärzte THC-haltige Medikamente und getrocknete Cannabisblüten bis zu einer Menge von 100 Gramm pro Monat verschreiben:

  • AIDS
  • Asthma
  • Multiple Sklerose
  • Arteriosklerose
  • Morbus Crohn
  • Glaukom (Grüner Star)
  • Menstruationsbeschwerden (PMS)
  • Tourette-Syndrom
  • Depressionen
  • Bipolare Störungen
  • Colitis ulcerosa
  • Spastik
  • Epilepsie
  • Krebs

Auch bei anderen Erkrankungen kommt Cannabis als Heilmittel in Betracht. Die beiden wichtigsten Wirkstoffe CBD und THC sind dafür bekannt, bösartige Zellen bei einer Krebserkrankung abzutöten und insbesondere bei dem Genesungsprozess nach einer Chemotherapie heilungsfördernd zu wirken.

Cannabis – das gesunde Superfood

Die Hanfpflanze enthält zahlreiche weitere Substanzen, die im Rahmen einer gesunden Ernährung förderlich wirken. Seit geraumer Zeit werden spezielle Hanfsorten gezüchtet, die einen so geringen THC-Gehalt haben, dass sie keinen Rausch erzeugen. Der landwirtschaftliche Anbau solcher Hanfsorten ist genehmigungspflichtig und darf nur unter sehr strengen Kontrollen erfolgen. Aus der quasi THC-freien Rohstoffpflanze lassen sich diverse Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel herstellen wie zum Beispiel:

  • Hanfsamenöl
  • CBD Öl
  • Hanfmehl
  • Hanfprotein
  • Energieriegel und Müsli mit Hanf
  • Hanfkosmetik

Ernährungswissenschaftler empfehlen, täglich etwa 20 ml Hanfsamenöl in die Ernährung einzubinden. Damit wird der Tagesbedarf der wichtigen essenziellen Fettsäuren abgedeckt. Das kostbare Speiseöl wird aus den sogenannten Hanfnüsschen gewonnen, die auch im Ganzen verzehrt werden können. Alternativ kann Hanfsaat ebenso wie die Superfoods Chia-Samen oder Leinsamen in Salat, Müsli, Saucen oder Smoothies gegeben werden. Außerdem können die kleinen Hanfkörner roh, geröstet, ungeschält oder geschält geknabbert werden. Empfohlen werden täglich zwischen 50 und 60 Gramm Hanfnüsse.

Bei dem Produkt CBD Öl handelt es sich um ein Cannabisöl, das als Nahrungsmittelergänzung Anwendung findet. Die Basis des Öls bildet hochwertiges Hanfsamenöl. Dieses ist mit einem Extrakt aus CBD angereichert. Der CBD-Anteil bestimmt über die Qualität und Wirksamkeit des Cannabisöls, welches bei zahlreichen gesundheitlichen Problemen und präventiv zur Gesundheitsförderung täglich eingenommen werden kann. CBD lindert Übelkeit, Magenprobleme, Migräne, Asthma, Fibromyalgie und viele weitere Beschwerden. Darüber hinaus wirken sich Hanflebensmittel und CBD Öl positiv auf das Herz-Kreislauf-System, die Sehkraft und zahlreiche weitere körperliche und seelische Befindlichkeiten aus.

Hervorragende Quelle für gute Fette, Vitamine & Co


Es spricht viel dafür, Lebensmittel aus Hanf möglichst oft in den Speiseplan zu integrieren. Hanfnüsschen, die als Basis für Hanflebensmittel gelten, enthalten hohe Mengen essenzieller Vitalstoffe für eine gesunde Ernährung. Hanfsaat ist zudem ein ausgezeichneter Lieferant für Antioxidantien, alle essenziellen Aminosäuren, Vitamin A und die B-Vitamine allen voran Riboflavin (Vitamin B2). Ebenfalls stecken in den Hanfnüssen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3 und Omega-6. Des Weiteren gehört Hanf zu den wenigen Ölpflanzen, welche die seltene Gamma-Linolen-Säure GLA enthalten.

Aufgrund unserer heutigen Ernährungsgewohnheiten mangelt es uns oft an der wichtigen Fettsäure GLA, wodurch zum Beispiel die Entstehung von Krankheiten mit entzündlichen Prozessen begünstigt werden (Neurodermitis, diabetische Neuropathie, rheumatische Arthritis und ähnliche). Diesem Mangel lässt sich vorbeugen, indem täglich Hanföl oder Hanfsaat in den empfohlenen Mengen verzehrt wird. Werden regelmäßig Hanfprodukte in die Ernährung eingebunden, kann dies dazu beitragen, den Hormonhaushalt in eine gesunde Balance zu bringen und das Hautbild zu verbessern. Der Verzehr von hochwertigem Hanfsamenöl trägt dazu bei, dass die Elastizität der Haut gesteigert wird. Dies bewirkt einen natürlichen Anti-Aging-Effekt. Ebenfalls begünstigt GLA die Entgiftung des Körpers und fördert die Regeneration der Körperzellen.

Da die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Antioxidantien sowie die Vitamine E und Vitamine B auch in Hanfkosmetik reichlich enthalten sind, eignet sich die Kosmetik optimal zur Hautpflege. Hanf-Kosmetika sind zumeist in Bio-Qualität erhältlich und selbst für empfindliche und erkrankte Haut sehr gut geeignet. Das enthaltene CBD wirkt antibakteriell, antientzündlich und fördert die Heilungsprozesse, wenn die neurodermitische Haut aufgrund des Juckreizes aufgekratzt ist. Bei starken Hautproblemen kann die Kombination von Hanflebensmitteln und äußerlichen Anwendungen mit Produkten wie Hanfcreme, Hanfsalbe oder Hanfbalsam die positive Wirkung von Cannabiswirkstoffen hervorragend unterstützen und die Lebensqualität erhöhen.

Fazit zu Hanfprodukten

Hanfsamen | © panthermedia.net /bhofack2

Hanfsamen | © panthermedia.net /bhofack2

Hanf ist viel mehr als nur eine Drogenpflanze. Aus den einzelnen Bestandteilen der Cannabispflanze lassen sich nämlich viele gesunde Produkte herstellen, darunter Lebensmittel, das Nahrungsergänzungsmittel CBD Öl und Hanf-Kosmetika. Nicht ohne Grund sind viele Nutzer von der positiven Wirkung von Hanfprodukten überzeugt, denn immerhin verfügt Hanf über eine große Palette von wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen ungesättigten Fettsäuren und Antioxidantien, welche sowohl in der Ernährung eine wichtige Rolle spielen, als auch in der äußeren Anwendung positive Ergebnisse erzielen. Entsprechend lässt sich Hanf als eine Art Superfood wunderbar in den Alltag integrieren, egal ob in Form von Cremes, im Müsli oder bei der Linderung bestimmter Beschwerden.

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