Energie ist für den Menschen unabdingbar – und rar. Zwar steigt der Anteil der regenerativen Energien stetig, doch trotzdem wird noch immer ein Großteil der Energie aus umweltbelastenden oder endlichen Quellen gewonnen, etwa aus Kohle oder Erdgas. Grund genug für jeden, seine Lebensweise zu überdenken und sparsamer mit Strom und Wasser umzugehen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern schont am Ende des Jahres auch gleichzeitig den Geldbeutel.
Wer seinen Stromverbrauch langfristig senken möchte, sollte in seiner Küche beginnen: Allein die Küchengeräte sind durchschnittlich für mehr als ein Drittel der Stromkosten eines Haushaltes verantwortlich. Dementsprechend gibt es einige Möglichkeiten, dort reichlich Energie und Geld einzusparen. Wir geben im Folgenden Tipps, wie euch das bestmöglich gelingt und worauf ihr dabei besonders achten müsst.
Stromsparendes Kochen am Herd
Bereits die Wahl des Kochfeldes macht einen großen Unterschied. Während herkömmliche Elektro-Kochplatten und auch Glaskeramik-Kochfelder einen nicht zu vernachlässigenden Teil der aufgebrachten Energie einfach verpuffen lassen, sind Induktions-Herde deutlich effizienter. Hitze wird dabei nur dort erzeugt, wo sie wirklich gebraucht wird, nämlich direkt im Topfboden. Bei der Anschaffung eines neuen Herdes sollte man also auf ein geeignetes Kochfeld achten. Stromsparende Induktions-Modelle haben zwar ihren Preis, aber wer häufig und ausgiebig kocht, hat den Aufpreis nach wenigen Jahren wieder ausgeglichen.
Unabhängig davon, welches Kochfeld genutzt wird, sollten die Töpfe immer zur genutzten Kochfläche passen. Sind die Töpfe kleiner als die Herdplatte, wird ein hoher Teil an Wärmeenergie direkt an die Luft anstatt an den Topfboden weitergegeben und somit vergeudet. Außerdem ist es für eine optimale Energieeffizienz wichtig, dass die Bodenfläche eben ist und keine Wölbungen aufweist. Durch die Verwendung eines Deckels kann die gesamte aufgebrachte Wärme für den Kochprozess verwendet werden und geht nicht in der Umluft verloren. Topfdeckel aus Glas ermöglichen es, den Garvorgang weiterhin zu beobachten, und ersparen somit ein ständiges Anheben des Deckels.
Viele Verbraucher bringen Wasser noch immer auf der Herdplatte zum Kochen, obwohl das als reine Energieverschwendung gilt. Stattdessen das Wasser lieber erst im Wasserkocher erhitzen und anschließend in den Kochtopf auf den Herd geben! Das ist einerseits um einiges energiesparender und geht andererseits auch deutlich schneller. Außerdem ist es hilfreich, die Nachwärme von Elektroherden zu nutzen. Man kann die Kochplatten oftmals bereits fünf Minuten vor Ende der Garzeit abschalten – die noch vorhandene Restwärme reicht aus, um das Essen trotzdem fertig zu kochen.
Backofen umweltbewusst verwenden
Es gibt mittlerweile unterschiedlichste Backofenmodelle, die von ihren Herstellern mit den verschiedensten Vorteilen beworben werden. Verlässliche Vergleichsaspekte stellen die Effizienzklasse und der Verbrauchswert dar, anhand derer man bei einem Neukauf entscheiden sollte.
Grundsätzlich wird empfohlen, den Umluftbetrieb des Ofens zu benutzen, da dieser die Wärme im gesamten Backofen (im Gegensatz zur Ober- und Unterhitze) gleichmäßig verteilt und sich dadurch im Vergleich bis zu 40% der Stromkosten einsparen lassen. Ähnlich wie beim Kochen auf dem Herd kann man auch den Ofen in vielen Fällen wenige Minuten vor Ende bereits ausschalten. Die Backofentür sollte allerdings nicht unnötig geöffnet werden, da dadurch einiges an Wärme verloren geht.
Was viele nicht wissen: In den meisten Fällen ist das oft auf den Verpackungen propagierte Vorheizen nicht zwangsläufig nötig. Lediglich bei empfindlichen Teigen, Gerichten mit krosser Oberfläche und ein paar anderen Ausnahmen ist ein Vorheizen nötig. Bei anderen Speisen kann man getrost darauf verzichten und somit einiges an Energie einsparen. Auch das langsame Auftauen tiefgekühlter Gerichte mindert den späteren Stromverbrauch.
Wenn man die Wahl zwischen Backofen und Kochstelle hat, sollte man sich immer für die Kochstelle entscheiden, denn hier wird nicht einmal halb so viel Energie verbraucht. Haushaltskleingeräte wie Eierkocher und Toaster sind nützliche kleine Helfer, die auf gewisse Dinge spezialisiert sind und im entsprechenden Fall dem Herd bzw. Backofen vorgezogen werden sollten. Dabei allerdings darauf achten, dass bei Nicht-Benutzung der Stand-By-Modus umgangen wird und die Geräte stattdessen vollkommen abgeschaltet werden. Hier findet ihr einen Stromtarif-Vergleich und weitere Tipps über den eigenen Stromverbrauch.
Stromfresser Kühlschrank und Gefriertruhe
Insbesondere alte Kühlschränke gehören zu den größten Stromfressern innerhalb der Küche und sollten (wenn möglich) gegen moderne Exemplare ausgetauscht werden. Letztere verbrauchen deutlich weniger Strom, sind somit umweltschonender und verfügen oftmals über ein No-Frost-System, wodurch ein Abtauen überflüssig wird. Bei Kühlschranken und Gefrierfächern, die nicht den Luxus dieses Systems beinhalten, heißt es jedoch: Das Gerät sollte ab einer Eisschicht von 1cm abgetaut werden, da sonst der Stromverbrauch rapide ansteigt.
Entgegen vieler Vorstellungen reicht es in den meisten Fällen aus, moderne Kühlgeräte auf niedriger bis mittlerer Stufe zu betreiben. Für den Kühlschrank genügen 5-7°C, wobei man die genaue Temperatur mithilfe eines Thermometers ermitteln kann. Im Gefrierschrank sind -18°C ausreichend – jedes weitere Minusgrad verbraucht 6% mehr Strom! Um den für den Kühlungsprozess ohnehin schon hohen Energiebedarf nicht noch weiter zu vergrößern, sollte man keine warmen Speisen in den Kühlschrank stellen und langes Öffnen vermeiden.
Beim Kauf von Kühl- und Gefriergeräten gilt es, die passende Größe auszuwählen und sich nicht für ein zu großes Modell zu entscheiden. Denn auch ungenutzter Raum im Kühlschrank wird mitgekühlt, was unnötig Strom kostet und der Umwelt schadet. Die Türen des Gerätes müssen selbstverständlich gut schließen und über eine intakte Gummidichtung verfügen. Wer den Kühlschrank nicht neben wärmeabstrahlenden Geräten (Spülmaschine, Herd, Heizung etc.) platziert, sondern an einen verhältnismäßig kühlen Ort stellt, spart zusätzlich Strom.
Dreckiges Geschirr auf schonende Weise spülen
Wer eine Spülmaschine besitzt, die älter als zehn Jahre ist, sollte über eine Neuanschaffung nachdenken: Aufgrund des geringeren Wasser- und Stromverbrauchs kann sich solch eine Investition durchaus lohnen – sofern man beim Kauf eine ideale Effizienzklasse berücksichtigt. Unabhängig vom gewählten Gerät ist es natürlich wichtig, den Reiniger optimal zu dosieren sowie Salz und Klarspüler regelmäßig nachzufüllen.
Prinzipiell sind Geschirrspüler energiesparender als das Waschen per Hand. Dies gilt allerdings nur, wenn die Maschinen auch wirklich voll beladen sind und nicht in halbvollem Zustand schon angestellt werden. Stattdessen also lieber das Geschirr von mehreren Mahlzeiten sammeln und gerne auch kleine Töpfe in die Spülmaschine stellen! Vorspülen ist in der Regel unnötiger Wasserverbrauch, denn moderne Geschirrspüler entfernen in Kombination mit hochwertigen Reinigungsmitteln auch hartnäckige Verschmutzungen.
Oftmals reicht es völlig aus, Kurz- oder Sparprogramme der Maschine auszuwählen. Wenn keine sehr starken Essensreste entfernt werden müssen, sollte man dementsprechend also auf lange Programme und hohe Temperaturen verzichten. Ein Spülgang mit 50°C statt 60°C spart etwa 25% der Stromkosten – diese Zahlen sprechen für sich. Nach dem abgeschlossenen Spülvorgang kann man die Maschine getrost ausschalten und die Tür öffnen. Auf diese Weise trocknet das Geschirr selbstständig, ohne dass ein maschineller Trockengang erforderlich ist. Das nennt man energieeffizientes Handeln in der Küche!