Was ist die IBAN genau ? Ganz kurz gesagt ist die IBAN eine weltweit gültige Nummer für jedes Girokonto. Die Buchstaben IBAN stehen für die International Bank Account Number. Mit der IBAN wird jedes Girokonto in einem der Länder, die an diesem System teilnehmen, eindeutig bezeichnet. Sie beinhaltet Bankidentifikation und Kontonummer.
Früher war die IBAN lediglich im internationalen Zahlungsverkehr notwendig, seit der Einführung der einheitlichen Euroüberweisung innerhalb der EU ist sie nun auch bei dem SEPA-Verfahren aufgebauten Überweisungsverfahren erforderlich. Mit den SEPA-Überweisungen sind sowohl Inlandsüberweisungen als auch internationale Überweisungen innerhalb der EU sowie von und nach Island, Liechtenstein, Norwegen und der Schweiz möglich. Diese Internationalisierung funktioniert aber nur mit einheitlichen Formaten.
Die IBAN ist die neue europäische Kontonummer. Bereits seit dem Jahr 2008 löst sie schrittweise die Kontonummer und Bankleitzahl ab, denn in Deutschland besteht die Bankverbindung bislang aus diesen beiden Angaben. Allerdings ist die Kennung der Bankverbindung bislang in jedem Land anders. Mit der IBAN wird Einheitlichkeit geschaffen – im Sinne einer vereinfachten grenzüberschreitenden Transaktion.
Wer seine IBAN bislang noch nicht kennt, findet sie normalerweise auf den Kontoauszügen – ebenso wie den BIC. Da sich die IBAN überwiegend aus den bekannten Daten wie Kontonummer und Bankleitzahl zusammensetzt, muss lediglich die Prüfnummer ermittelt werden. Das kann man – wie bereits schon erwähnt – im Internet machen. Selbstverständlich erteilen aber auch die jeweiligen Kreditinstitute die jeweilige IBAN mit.
Die IBAN wurde weltweit als ISO (International Standard Organisation) – Norm veröffentlicht. Anstelle der bisherigen Bankleitzahlen tritt eine internationale Bankleitzahl, der sogenannte der BIC (Bank Identifier Code = internationale Bankleitzahl). Dieser wird von der SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) festgelegt und wird daher oftmals auch als SWIFT-Code bezeichnet.
Wie ist die IBAN aufgebaut?
Die IBAN beginnt immer mit dem jeweiligen Länderkennzeichen, für Deutschland ist das zum Beispiel DE, und einer zweistelligen Prüfziffer (PZ) für die gesamte IBAN. Für die PZ gibt es eine genau festgelegte Formel. Anschließend folgen die achtstellige Bankleitzahl und die maximal zehnstellige Kontonummer.
Wichtig: Falls die Kontonummer keine zehn Stellen hat, werden die fehlenden Stellen von vorn mit Nullen aufgefüllt.
Wie wird eine IBAN aufgeteilt geschrieben?
Grundsätzlich muss diese Kennung in Vierer-Blöcken getrennt geschrieben werden und darf keine Sonderzeichen oder Kleinbuchstaben enthalten. Für jedes Land ist dabei eine bestimmte Länge vorgegeben. Wenn man die IBAN ohne den ersten Vierer-Block, also ohne Länderkennzeichen und Prüfsumme, schreibt, so handelt es sich um eine Basic Bank Account Number (BBAN).
Wo und wie kann ich eine IBAN generieren?
Wer die IBAN für ein Girokonto nicht selbst von Hand erstellen oder bei der Bank erfragen möchte, findet im Internet auch einen IBAN-Rechner, um sich aus den Daten (Land, Kreditinstitut, Kontonummer) online die IBAN berechnen zu lassen.
Die IBAN-Prüfsumme (die zwei Ziffern nach der Länderkennung) wird von der Bank elektronisch berechnet. Dazu werden in Deutschland die achtstellige Bankleitzahl, die zehnstellige Kontonummer und die zweistellige, alphanumerische Länderkennung benötigt. Die Berechnung erfolgt in mehreren Schritten nach einem international einheitlichen Generierungs- und Validierungsverfahren. Auch die IBAN-Prüfziffer kann man online selbst errechnen und prüfen lassen.
Welche Vorteile bringt die IBAN für Verbraucher, Institute und Firmen?
- Ziel der IBAN ist eine vereinfachte Abwicklung des grenzüberschreitenden Zahlungsverkehrs. Innerhalb von Europa können grenzüberschreitende Bankgeschäfte schneller und bequemer abgewickelt werden. Werden zum Beispiel Überweisungen nach Spanien, Italien oder innerhalb Deutschlands getätigt, so wird nur noch ein Formular benötigt.Mit den neuen Zahlverfahren kann man damit Zahlungsverpflichtungen im SEPA-Raum genauso einfach nachkommen wie im Inlandszahlungsverkehr. Geschäfts- und Firmenkunden bieten die neuen SEPA-Lastschriftverfahren mit IBAN Nummer die Möglichkeit, Angebote zu erweitern und neue Märkte zu erschließen.
- Aus jeder IBAN Nummer kann man die für die Identifikation des Empfängers benötigten Daten erkennen und diese Daten elektronisch schneller und auch effizienter als mit dem bisherigen System verarbeiten. Mit der IBAN werden in jedem Land auf gleiche Art und Weise das Konto, die Bank und das Land eines Zahlungsempfängers ermittelt.Gerade bei internationalen Überweisungen ist das sonst sehr mühsam, zumal die Bankverbindungen je nach Land ganz unterschiedlich waren. Während es in Deutschland Kontonummer und Bankleitzahl gibt, sind in anderen Ländern zum Beispiel die Bankkennungen bereits in der jeweiligen Kontonummer enthalten.
- Mit der IBAN wird das System einheitlicher, übersichtlicher und der Zahlungsverkehr letztlich einfacher. Die IBAN vereinfacht also die Auftragsabwicklung im europäischen Zahlungsverkehr. Mit der Prüfziffer, die fester Bestandteil der IBAN ist, ist es zudem erstmals möglich, Zahlungsaufträge noch vor der Durchführung auf Richtigkeit der Kontonummer und Bankverbindung zu überprüfen. So werden Fehlleitungen vermieden und Aufträge ohne unnötige Verzögerungen an den Zahlungsempfänger geleitet.
- Bis zur Einführung der IBAN war es nahezu ausgeschlossen, dass der Auftraggeber eine Crossborder-Zahlung (Auslandszahlung) in elektronischer Form generieren und anschließend – ohne zusätzlichen Aufwand seiner Bank- an den Begünstigten weiterleiten konnte. Mit der Einführung der IBAN dies nun möglich.Zahlungen im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr lassen sich dank der IBAN rationeller und zügiger abwickeln, als Folge reduzieren sich die Gebühren bei grenzüberschreitenden Transaktionen deutlich. Langfristig bildet die IBAN eine Erfolg versprechende Basis für die effiziente Einführung neuer internationaler Standards.
Wer benötigt eine IBAN und ich unbedingt eine?
Jeder Kontoinhaber, ob Privatperson oder Unternehmen, ist von der Umstellung auf SEPA betroffen und benötigt deshalb auch eine IBAN. Das gilt für Privatpersonen ebenso wie für Unternehmen. Bestehende schriftliche Einzugsermächtigungen stellen Firmen und Vereine automatisch von sich aus auf SEPA-Mandate um. Wer nicht auf das neue System umstellt, kann ab dem 1. Februar 2014 nicht mehr aktiv am Zahlungsverkehr im SEPA-Raum teilnehmen.