Sechs Tipps für eine kindersichere Küche – So vermeidet ihr Unfälle

Sechs Tipps für eine kindersichere Küche – So vermeidet ihr Unfälle

Die Küche bildet quasi den Mittelpunkt einer Familienwohnung: Dort wird nicht nur gemeinsam gegessen, sondern auch zusammen gekocht, gelacht und gelebt. Für Kinder gleicht dieser Ort oftmals einem großer Spielplatz, auf dem es einiges zu entdecken gibt. Welcher Deckel passt zu welchem Topf? Was kann man mit den Zutaten aus dem Kühlschrank so alles anstellen? Und warum dreht sich die Mikrowelle von innen?

Doch leider sind solche Entdeckungsreisen nicht immer ganz ungefährlich. Gerade in der Nähe von Herd, Messern und Co. kommt es schnell zu gefährlichen Situationen, die nicht selten in Unfällen enden. Damit ihr den Kochspaß mit euren Kleinen weiterhin ohne Sorgen genießen könnt, verraten wir euch sechs Tipps, mit denen ihr eure Küche kindersicher macht.

Tipp 1: Herd und Backofen als größte Gefahrenquellen

Überall dort, wo mit großer Hitze gearbeitet wird, droht hohe Verbrennungsgefahr. Auf dem Herd und im Backofen werden regelmäßig Temperaturen über 200°C erreicht, weshalb diese beiden Geräte die größten Gefahrenquellen in der Küche darstellen. Dadurch, dass die beiden Apparaturen für Kids so faszinierend sind, werden sie noch gefährlicher. Denn aufgrund ihrer beachtlichen Größe und ihrer leicht zu erreichenden Lage lenken sie umso mehr die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich.

Damit sich die Kleinen nicht verbrennen können, ist unbedingt darauf zu achten, dass die Kochfelder nicht ohne Weiteres eingeschaltet werden können. Touchscreens sind zwar modern, reagieren aber auf kleinste Berührungen – für einen Haushalt mit Kindern sind sie daher ungeeignet. Bedienelemente mit Kindersicherung oder Schalterabdeckung stellen definitiv eine bessere Wahl dar. Zusätzlich lassen sich auf unkomplizierte und mühelose Weise sogenannte Herdschutzgitter an die Kochplatte anbringen, die den kindlichen Zugriff auf den Herd verhindern. Nicht erwärmbare Fronttüren oder stabile Türschlösser sorgen dafür, dass auch der Backofen keine Verbrennungsgefahr mehr darstellt.

Tipp 2: Elektrogeräte nach Gebrauch wegräumen

Nicht nur Herd und Backofen, sondern auch alle anderen elektrisch betriebenen Küchengeräte sind sehr gefährlich für Kinder. Schneller als so manches Elternteil gucken kann, haben sich die Kleinen zum Beispiel am Toaster oder Wasserkocher verbrannt. Diese weisen nämlich noch lange nach dem eigentlichen Gebrauch ein sehr heißes Außenmaterial auf.

Daher gilt bei handlichen Kleingeräten: Ausschalten und wegräumen! Auch Mixer oder andere Gegenstände, an denen sich Kinder ohne Inbetriebnahme verletzen können, sollten gut verstaut werden. Lediglich die Kaffeemaschine darf an Ort und Stelle bleiben, sofern ihre Kabel und Tasten nicht für Kinderhände erreichbar sind.

Tipp 3: Armaturen mit Verbrennungsschutz

Eine der am häufigsten vorkommenden Unfallursachen in Küchen ist das Verbrennen an heißem Wasser. Gerade Kinder drehen den Wasserhahn oftmals in eine falsche Richtung und ziehen sich schlimme Verbrennungen zu, die mit großen Schmerzen einhergehen.

In Küchen mit Kindern sollte daher darauf geachtet werden, dass die Armaturen einen integrierten Verbrühschutz besitzen. Mithilfe dieser Funktion lässt sich der Temperaturregler nur bis zu einem bestimmen Bereich verstellen, in welchem die Temperatur für kleine Hände ungefährlich ist – Kids können sich so nicht mehr am heißen Wasser verbrennen.

Tipp 4: Steckdosensicherungen anbringen

Gefahrenquelle Steckdose | © panthermedia.net /avemario

Gefahrenquelle Steckdose | © panthermedia.net /avemario

Ein weiterer Risikofaktor für alle Kinder sind Steckdosen jeglicher Art: Sie versuchen nur zu gerne, unbemerkt Stifte darin zu spitzen oder das seltsame Etwas an der Wand mit den Fingern zu erforschen. Dass solche Spielereien an Steckdosen lebensgefährlich sind, wissen sie noch nicht.

Daher sollte man unbedingt Kindersicherungen anbringen, die den Kontakt mit spannungsführenden Teilen verhindern. Für ältere oder besonders geschickte Kinder empfehlen sich auch Steckdosen mit zusätzlich erhöhtem Berührungsschutz. Selbstverständlich sollte man seinen Kindern als Elternteil zudem früh genug deutlich machen, dass Steckdosen zum Spielen mehr als Tabu sind!

Unsere Empfehlung: Steckdosensicherungen sind nicht nur in der Küche unverzichtbar, sondern im gesamten Haus, denn überall lauern potenzielle Gefahrenquellen. Hilfreiche Tipps für mehr Schutz in einer Wohnung mit Kindern findet man ganz einfach im Internet.

Tipp 5: Schubladen, Regale und Schränke sichern

Die Bauweise einer Küche lädt geradezu zum Klettern und Austoben ein: Die Arbeitsfläche kann ideal benutzt werden, um die Hängeschränke oder die Dunstabzugshaube zu begutachten, und ebenso ist der Küchentisch eine optimale Spielmöglichkeit. Doch das wird schnell gefährlich! Deshalb sollte man seinen Kindern von Anfang an deutlich erklären, dass die Küche nicht das Kinderzimmer ist und dass dort dementsprechend jegliches Rennen und Klettern verboten ist.

Trotzdem ist es wichtig, die viel gebrauchten Küchenmöbel auf das Familienleben abzustimmen, damit im Falle eines Zusammenstoßes außer eines blauen Fleckes nichts Weiteres passieren kann. Konkret bedeutet das: Stabil stehende Schränke, spezielle Gummierungen für Kanten sowie hochwertige Eckenschützer sind unerlässlich, um schlimme Stöße zu vermeiden.

Tipp 6: Messer, Konservendosen und Co.

Befinden sich für Kinder gefährliche Dinge in den Schubladen oder Regalen, wie Alkohol oder Spülmittel, dann kommt man um eine Sicherung der Türen nicht umher. Innen angebrachte Sicherungen oder außen befestigte Riegel erfüllen die gleiche Funktion wie ein einfaches Schloss mit zugehörigem Metallschlüssel, weshalb die Wahl der Sicherung jedem selbst überlassen ist. Auch der Kühlschrank kann bei Bedarf mit einer Sicherung ausgestattet werden, welche unerlaubtes Stöbern und Naschen von nun an verhindert.

Scharfkantige oder leicht zerbrechliche Dinge sollten ebenso außer Reichweite der Kinderhände aufbewahrt werden. Dazu gehören beispielsweise Geschirr, Töpfe oder Pfannen. Vor allem allerdings müssen Messer, Schäler oder Reiben gut verstaut werden – ein offenes Messerarrangement ist alles, aber nicht kinderfreundlich. Außerdem befinden sich in Küchen nicht selten offene Konservendosen, enge Plastiktüten oder verdorbene Lebensmittel. Hier gilt große Vorsicht, da dies alles Dinge sind, die für Kinderhände gefährlich werden können!

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