Musik ist das gesunde und erlaubte Doping beim Laufen, aber nicht beim Marathon wie ein Fall aus den USA zeigt. Musik kann beim Jogging die Motivation und somit auch die Leistung steigern. Jedoch sollte bei der Musik zum Joggen auf eine Playlist geachtet werden, die tatsächlich den Sport unterstützt und den eigenen Musikgeschmack abdeckt.
Worauf es bei der Auswahl ankommt und inwiefern sich die schönen Töne auf das Laufverhalten auswirken, zeigen wir hier.
Mehr Leistung beim Joggen dank der richtigen Musik
Routinierte Läufer wissen es aus eigener Erfahrung: Mit der richtigen Musik auf den Ohren fällt das Lauftraining leichter und ist schwungvoller. Dies ist kein Zufall, wie Sportwissenschaftler in Zusammenarbeit mit Musikwissenschaftlern in einer Studie (Details zur Studie) herausfanden:
- im mittleren Belastungsbereich verbessert Musik das Durchhaltevermögen
- Belastungen werden weniger wahrgenommen
- generelle Steigerung des Wohlbefindens
Durch Musik verändert sich zudem das Zeitempfinden des Joggers. Umfangreiche Tests mit mehr als 500 Sportlern haben ergeben, dass sich durch die Musik das Laufen kurzweiliger gestaltet. Die Testpersonen, die während des Joggings eine passende Playlist hörten, haben die Trainingszeit als kürzer empfunden als Testteilnehmer, die ohne Musik liefen. Vermutlich liegt der Grund dafür in dem Effekt, dass Musik die Aufmerksamkeit verschiebt.
Wer jetzt denkt, darin könnte eine Gefahr zur Überbelastung liegen, kann beruhigt werden: Sobald die Grenze der Verausgabung ganz nah ist, überwiegt sofort das Schmerzempfinden.
Was macht die richtige Laufmusik aus?
Ein genereller Ratschlag besagt, dass Läufer zu Musik greifen sollten, die sich im Bereich von 120 bis 140 bpm befindet. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass dies nicht zwingend so sein muss.
Sehr wichtig ist ebenfalls das individuelle Musikempfinden. Wer die Töne aus den Kopfhörern als Strafe empfindet, nimmt das Laufen auch nicht als angenehm wahr. Zudem muss die Musik nicht zu jedem Schritt einen Schlag machen, sondern dieser kann bedenkenlos zu jedem zweiten Schritt des Läufers erfolgen.
Entscheidend ist, dass der Läufer den subjektiven Eindruck hat, dass die Musik zu seinem Laufen passt. Es kann somit ruhig ein wenig experimentiert werden und der Läufer kann selbst beobachten, zu welchen Lieder er schneller oder langsamer läuft.
Um bei der Musik zum Laufen eine Playlist zusammenzustellen, sollte ferner der Bekanntheitsgrad der Songs berücksichtigt werden. Wer eine Melodie gut kennt, findet sie häufig auch attraktiver und dies spornt beim Jogging an. Des Weiteren ist es ein Vorurteil, dass die Musik zum Laufen immer nur fröhlich sein muss. Auch romantische oder gar traurige Lieder in Moll können eine Motivationshilfe sein.
Ist ein bestimmter Musikstil besser geeignet als andere?
Die klare Antwort auf diese Frage lautet: nein. Von Klassik über Pop bis hin zur Housemusik kann alles gehört werden. Wie bereits erwähnt, ist das persönliche Empfinden für die Musik viel wichtiger.
In nahezu jeglicher Musikrichtung gibt es Lieder, die sich besonders gut zum Jogging eignen und solche, die weniger gut passen.
Folgende Beispiele dienen der Inspiration für die Erstellung der eigenen Playlist zum Jogging:
- Klassik: Hans Graf & Mozarteum Orchester Salzburg
- Electro: Daft Punk Harder, Better, Faster, Stronge
- House: Sunlightsquare Let’s Groove (Mustafa Deep N Funky Mix)
- Pop: Miike Snow mit Paddling Out
- Rock: Lenny Kravitz mit Are You Gonna Go My Way
Mit Smartphone Apps wie Spotify (Android | iPhone) lassen sich sehr einfach neue und aktuelle Playlisten erstellen, die Sie zum Joggen nutzen können.
Tipps für die Erstellung der Playlist
Beim Erstellen der Playlist für das Lauftraining sollte auf die Länge geachtet werden. Wer regelmäßig für 30 Minuten Runden durch den Park dreht, sollte dementsprechende eine Playlist anfertigen, die eine halbe Stunde lang ist.
- Es ist hilfreich, wenn das erste und das letzte Lied etwas ruhiger sind. So kann komfortabel das Laufen begonnen und harmonisch abgeschlossen werden.
- Nach dem ersten Lied steigert sich die Dynamik der Songs, damit auch das Tempo beim Jogging erhöht werden kann.
- Zum Ende des Trainings nimmt diese wieder ab. Wer stets gleichmäßig läuft, kann darauf natürlich verzichten.
Die passenden Liedtexte können ferner wahre Wunder beim Sport bewirken. Jeder erinnert sich mit dem Song „Eye of the Tiger“ von Survivor an das Boxtraining von Silvester Stallone im Film Rocky. So können die motivierenden Worte der Sänger hervorragend zur Überwindung des eigenen Schweinhundes genutzt werden, wenn es um die Entscheidung geht, ob die Laufschuhe angezogen werden oder nicht. Während des Laufens werden die Liedtexte etwas unwichtiger, da dann die Konzentration auf Rhythmus und Melodie liegt.