Stell dir vor, du bist auf dem besten Weg mit ihr, nur dein kleiner Freund versagt heute einfach mal den Dienst – und vielleicht nicht nur heute. Erektionsprobleme sind nicht peinlich. Sie können jeden Mann treffen. Wenn dein bestes Stück allerdings öfter nicht mehr will, wie du willst, solltest du Ursachenforschung betreiben.
Organische Ursachen für Erektionsstörungen
In rund 90 Prozent aller Fälle hat die erektile Dysfunktion, wie Mediziner Erektionsprobleme auch nennen, organische Ursachen. Wenn Du jetzt denkst „Prima, dann sind die ja ganz schnell behoben.“, müssen wir dich leider enttäuschen. Einige Erkrankungen wie die abakterielle Prostatitis können sich heftig gegen eine genaue Diagnose sträuben.
Bei einer organischen Erektionsstörung ist entweder die Blutversorgung des Penis betroffen – die Schwellkörper können ihre Funktion nicht mehr ausführen – oder aber die Nerven melden nicht mehr „Achtung, heiße Schnitte!“ nach unten. Eine Arteriosklerose kann etwa die Blutversorgung nachhaltig beeinträchtigen. Der Penis hat außerdem Muskeln. Verschwinden diese glatten Muskelzellen und baut der Körper stattdessen Kollagen in den Schwellkörpern auf, ist die Erektion ebenfalls schnell dahin. Nicht zuletzt können dir die Hormone den Spaß vermiesen: Fehlt Testosteron, knickt dein bestes Stück im Bett schnell ein.
Fassen wir also nochmal zusammen. Organische Erektionsprobleme können entstehen durch:
- Gefäßerkrankungen – zum Beispiel Bluthochdruck, Arteriosklerose
- Stoffwechselstörungen – allen voran Diabetes
- Nervenerkrankungen wie Multiple Sklerose
- hormonelle Störungen
Eventuell ist die Ursache aber auch ganz simpel eine zu schwache Beckenbodenmuskulatur. Beckenbodentraining ist also nicht nur etwas für Frauen. Aber woher weißt du eigentlich, dass es nicht der Kopf ist, der dir einen Streich spielt?
Ganz einfach: Echte Erektionsprobleme treten nicht nur beim intimen Intermezzo mit einem Sexualpartner auf. Sie machen sich zudem bei der Selbstbefriedigung bemerkbar. Auch die völlig normalen nächtlichen Erektionen sind davon betroffen. Funktioniert also weder die Handarbeit wie gewohnt noch das „morgendliche Aufstehen“, ist es höchste Zeit für einen Arztbesuch.
„Hausgemachte“ Erektionsprobleme
Neben den körperlichen Ursachen können Einwirkungen von außen zu Erektionsproblemen führen, namentlich:
- Medikamente
- Drogen
- Operationen
Bei größeren Operationen im Beckenbereich besteht immer das Risiko, dass sie die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen können. Besonders nach chirurgischen Eingriffen an der Prostata tritt die erektile Dysfunktion gar nicht so selten auf. Vielleicht hast du aber auch ein gesundheitliches Problem, das dauerhaft oder zumindest über einen längeren Zeitraum medikamentös behandelt wird. Dann könnte die Ursache in deinem Medikament liegen. Übliche Verdächtige sind hier zum Beispiel:
- Bluthochdruckmedikamente
- Herzmedikamente
- entwässernde Mittel
- Cholesterinsenker
- Antidepressiva
- Antiepileptika
- Gerinnungshemmer
- Medikamente gegen rheumatoide Erkrankungen oder Gicht
- Magen-Darm-Medikamente
Wenn du ein Medikament aus dieser Liste nimmst, solltest du bei Erektionsstörungen einen Blick auf den Beipackzettel werfen. Es müssen aber nicht unbedingt Medikamente sein. Auch legale und illegale Drogen können die Erektion beinträchtigen. Neben dem Gläschen zu viel oder der lustfeindlichen Zigarette beeinflussen Drogen wie Crystal Meth oder Kokain die Erektionsfähigkeit.
Psychische Ursachen für Erektionsprobleme
Natürlich kann dir ebenso der Kopf einen Strich durch die erotische Rechnung machen. Angeblich sind Männer ja weniger kopfgesteuert beim Sex. Aber wer nicht in der Lage ist, den Alltagsstress draußen zu lassen, leidet mitunter eben doch unter Erektionsstörungen. Wenn du also in der Arbeit, im Studium oder auch im Privatleben viel Stress hast und die Performance im Bett zu wünschen übrig lässt, solltest du dringend einen Gang zurückschalten.
Sexueller Leistungsdruck ist eine mindestens ebenso häufige Ursache einer erektilen Dysfunktion wie Stress. Das Problem dabei: Genau diese Leistungserwartung kann deine Leistungsfähigkeit töten. Ob du die Leistung dabei von dir selbst erwartest oder es dein Gegenüber tut, ist für den Effekt übrigens irrelevant. Da hilft nur eins: Setze dich nicht selbst unter Druck und lass dich nicht unter Druck setzen. Dann sollte das Problem recht bald behoben sein.