Wir achten immer stärker auf unsere Gesundheit, die guten Vorsätze für 2017 stehen schon: Endlich mehr Sport machen und die restlichen überschüssigen Kilos verlieren. Dabei werden gerade jüngere Menschen unter 20 stark von den sozialen Medien beeinflusst.
Gefährliche Trends
Aussehen wie die Männer und Frauen auf Instagram, Facebook & Co., das ist das neue Ziel! Doch gerade die nutzen ihre Popularität nicht unbedingt dafür, ihren Followern ein gesundes Körperbewusstsein näher zu bringen. Ganz im Gegenteil: Es kommen immer mehr sogenannte „Fitness-Challenges“ auf, die die Jugend motivieren soll. Niemand spricht aber darüber, wie gefährlich diese Trends sind und dass sie schnellstmöglich aus dem Netz verschwinden sollten.
Gelangweilt liegen wir auf der Couch und scrollen durch tausende Bilder von schlanken und durchtrainierten Männern und Frauen, die uns vorstellen, was sie heute morgen zum Frühstück hatten oder wie ihr mit der neusten Methode jeden einzelnen Muskel im Körper innerhalb von nur 10 Minuten trainieren könnt. Das motiviert die meisten, wirklich vom Sofa aufzustehen, eine Runde um den Block zu laufen und ein paar Sit-Ups zu machen. Danach fühlen wir uns großartig, so als ob wir wirklich etwas erreichen könnten. Wenn wir aber am nächsten Tag gespannt unsere Bauchmuskeln checken und die Jogginghose unverändert eng das kleine Bäuchlein einschnürt, geben wir meistens enttäuscht auf. Fitness-Blogger haben daher eine neue Art der Motivation entwickelt, indem sie sich Challenges und Trends ausdenken, die ab jetzt das Maß aller Dinge sind. Dass diese jedoch oft der Gesundheit nicht wirklich zuträglich sind und sogar gefährlich werden können, zeigt unsere Auswahl der drei schlimmsten Fitnesstrends.
Ab-Cracking
Was schon so fies klingt, kann doch nichts gutes verheißen, oder? Richtig, denn der Ab-Crack, also die Spalte zwischen den Rippen, die sich vom Brustkorb bis zum Bauchnabel zieht, ist nur durch intensiven Extremsport und starkes Untergewicht zu erreichen. Der Ab-Crack zeigt sich nämlich erst ab einem Körperfettanteil von 12%. Bei von Natur aus schlanken Frauen, zeigt sich die der Ab-Crack schon bei einem Körperfettanteil von 18-20%.
Es erfordert strenge Disziplin, da man nicht nur sein Gewicht herunter hungern muss, sondern auch seine Bauchmuskulatur in Hochform bringen muss. Das Hauptproblem mit dem Ab-Crack: Mit gesunder Ernährung und drei mal die Woche Sport ist es nicht getan. Für manche wird der „Traum vom Ab-Crack“ aber niemals Realität, denn: Die beliebte Bauchspalte ist genbedingt. Wer nicht mit den richtigen Genen „gesegnet“ ist, der kann noch so viel Sport machen und sich auf ein ungesundes Gewicht herunter hungern und wird nie nur einen Ansatz einer Bauchspalte finden. Das demotiviert natürlich.
A4-Challenge
Diese Fitness-Challenge kommt aus China und ist, nach dem sie in den USA gewütet hat nun auch bei uns angekommen. Ziel dieser Challenge ist es, wenn man sich ein Din A4- Blatt Papier vor die Taille hält, komplett hinter dem Blatt zu verschwinden. Das heißt, die Taille hat (von vorne) nur eine Breite von 29,7 cm oder weniger. Es gilt: Wer hinter dem schmalen Blatt Papier noch zu sehen ist, ist zu dick.
Bauchnabel-Challenge
Auch bei dieser Challenge geht es darum, festzustellen, ob man zu dick ist. Dafür greift mit dem Arm hinter den Rücken und versucht hinterrücks mit der Hand den Bauchnabel zu berühren. Wer das nicht schafft, hat einen zu großen Körperumfang. Das ist natürlich Blödsinn, aber immer mehr junge Menschen machen bei der Challenge mit, sehen die Videos von Leuten, die erfolgreich ihren Bauchnabel berührt haben und sind deprimiert, wenn sie es selber nicht schaffen können. Das führt häufig zu gestörtem Essverhalten und krankhaft häufiger sportlicher Betätigung.
Was können wir tun?
Diese Fitnesstrends sind schädlich, dass ist uns jetzt klar, was können wir aber dagegen tun? Schließlich werden wir jeden Tag von diesen Bildern beeinflusst. Das wichtigste ist, dass ihr ein gesundes Körperbewusstsein entwickelt. Jeden Tag nur noch Eiweiße zu essen, Kohlenhydrate gänzlich zu vermeiden und jeden Tag ins Fitnessstudio zu rennen, kann nicht gesund sein. Seid euch bewusst, dass ihr nur diesen einen Körper habt und ihr ihn auch genau so behandeln solltet. 3-4 mal die Woche Sport reicht vollkommen aus, denn die Muskeln brauchen Zeit um sich erholen. Muskeln entstehen nach dem Sport, während der Ruhezeiten, nicht währenddessen. Wer immer und ständig auf seine Lieblingssnacks verzichten muss bekommt auf Dauer nur schlechte Laune. Gönnt euch deswegen ab und zu auch mal was.
Fazit
Egal ob Ab-Cracking, A4-Challenge oder die Bauchnabel-Challenge. Sie alle vermitteln ein falsches Bild vom idealen Körper. Junge Menschen werden bewusst beeinflusst und hungern und trainieren sich bis hin zu ihrem Trend-Ziel. In der Zeit, ist dieser Trend aber längst Vergangenheit und es geht daran, den nächsten Trend am eigenen Körper zu verwirklichen. Da die User von Instagram & Co. immer jünger werden, sind inzwischen auch schon unter 15-jährige beeinflusst von diesen Trends, die ihnen die Möglichkeit nehmen Kind zu sein. In einem solch jungen Alter sollten weder Jungen noch Mädchen schon so exzessives Muskeltraining betreiben, da das zu Knochen- und Knorpelfehlbildungen während des Wachstums führen kann. Wir müssen uns klar machen, dass diese Trends uns viel mehr schaden als nützen.