Zigaretten mit Menthol bald verboten: Welche Alternativen bleiben noch übrig?

Zigaretten mit Menthol bald verboten: Welche Alternativen bleiben noch übrig?

Menthol-Zigaretten dürfen in der EU nur noch bis zum 20. Mai 2020 verkauft werden. Das sieht die neue EU-Tabakproduktrichtlinie vor, die die Vorschriften für Tabakerzeugnisse verschärft. Der Europäische Gerichtshof möchte mit diesem Verbot die Gesundheit der Verbraucher schützen. Doch welche Alternativen stehen für Menthol-Zigaretten-Liebhaber dann noch zur Verfügung?

Was sind Menthol-Zigaretten?

Als Menthol-Zigaretten bezeichnet man Zigaretten, die ein intensives Menthol-Aroma verströmen. Grundsätzlich ist Menthol ein natürliches, ätherisches Öl. Es kommt in Pflanzenarten der Gattung Minze vor – also beispielsweise in der grünen Minze oder Pfefferminze. Echte Menthol-Zigaretten enthalten bis zu 0,5 Prozent Menthol. Darüber hinaus wird das Aroma auch herkömmlichen Zigaretten als Zusatzstoff beigefügt. Der Anteil liegt dann aber nur bei 0,01 bis 0,03 Prozent.

Welche Gründe hat das Verbot von Menthol-Zigaretten?

Zu den Gründen für das Verbot von Menthol-Zigaretten gehören vor allem die folgenden zwei Argumente:

  1. Die Aromen des Menthols können den Geschmack oder Geruch des Tabaks verändern.
  2. Laut der EU-Tabakrichtlinie von 2016 sind alle Zusatzstoffe, auf die Punkt 1 zutrifft, verboten.

Manche Raucher bevorzugen Zigaretten, die einen eigenen Geschmack mitbringen und greifen daher gerne auf Varianten mit dem intensiven Menthol-Aroma zurück. Genau das ist laut Auffassung des Europäischen Gerichtshof allerdings gefährlich. Das Menthol-Zigaretten-Verbot soll dafür sorgen, dass die Abhängigkeit neuer und langjähriger Raucher gesenkt werden kann. Speziell Jugendliche sollen mit dem Verbot geschützt werden. Menthol-Zigaretten sind nämlich wegen des erfrischenden Geschmacks und der Überdeckung des typischen Tabakaromas als Einsteiger-Zigaretten sehr beliebt. Normalerweise wäre das Menthol-Zigaretten-Verbot schon am 20. Mai 2016 in Kraft getreten. Allerdings entschied man sich für eine Übergangsfrist von vier Jahren. Damit wollte man den Verbrauchern ausreichend Zeit geben, um auf Alternativen auszuweichen.

Welche Alternativen gibt es?

Für Liebhaber der Menthol-Zigaretten gibt es einige Alternativen. Zu ihnen gehören insbesondere die sogenannten potenziell risikoreduzierten Nikotin- und Tabakprodukte. Anders als bei der Tabakzigarette findet hier kein Verbrennungsprozess statt, weshalb diese als potenziell weniger schädlich gelten. Aus diesem Grund sind folgende Alternativen unter anderem weiterhin erlaubt:

1. E-Zigarette

Eine perfekte Alternative ist sicher die E-Zigarette. Hier ist nicht nur das Menthol-Aroma (als Liquid) weiterhin erlaubt, hier sind z.B. die aktuellen Bestsseller :

Es stehen auch viele weitere Aromen zur Auswahl, wie etwa:

  • Kirsche
  • Apfel
  • Mango
  • Kokosnuss
  • Vanille

Darüber hinaus entsteht beim Dampfen mit der E-Zigarette auch kein Rauch mit seinem zigarettentypischen Geruch, was von vielen Menschen ebenfalls als enormer Vorteil empfunden wird. Tipps für den Umstieg auf die E-Zigarette gibt es in diesem Artikel.

2. Kautabak

Bei Kautabak handelt es sich um ein Tabakerzeugnis, bei dem kein Rauch entsteht. Es ist zum Kauen bestimmt und besteht weder aus Pulver noch aus Granulat. Es gibt Kautabak in ganz vielen verschiedenen Formen und Varianten. Die Wirkung wird beim Kauen entfaltet, weil das Nikotin dabei freigesetzt und über die Mundschleimhaut aufgenommen wird. Das hat den Pluspunkt, dass man wann und wo immer man möchte Nikotin genießen kann, ohne dass es dabei zu einer Rauch- und Geruchsbildung kommt. Kautabak darf weiterhin mit Menthol angeboten werden.

3. Nicotine Pouches

Die dritte Alternative sind sogenannte Nicotine Pouches, die ebenfalls nicht unter das Menthol-Verbot fallen. Die Nikotinbeutel enthalten nämlich keinen Tabak, sodass sie auch verschiedene Geschmacksrichtungen und Aromen besitzen dürfen. Deshalb werden Nicotine Pouches nicht nur mit Menthol-Aroma, sondern auch mit vielen weiteren fruchtigen Geschmacksrichtungen angeboten. Die rauchlosen Nikotinbeutel sind für den oralen Gebrauch bestimmt. Man platziert sie unter der Oberlippe. Durch die Mundschleimhäute entfalten die Nikotinbeutel ihre Wirkung: Die Aromen können wahrgenommen werden und das Nikotin gelangt in den Körper. Auch dieses Nikotinerzeugnis ermöglicht es, Nikotin ohne Geruchs- und Rauchbildung überall zu genießen. Der Unterschied zu Kautabak besteht darin, dass kein Tabak enthalten ist. Die Nikotinbeutel bleiben während der gesamten Anwendung weiß. Sie gelten als moderne Alternative zur Zigarette und werden den risikoreduzierten Nikotinprodukten zugeordnet.

Fazit

Menthol-Zigaretten bleiben ab Mai verboten. Wer dennoch nicht auf den erfrischenden Geschmack nach Minze verzichten möchte, hat verschiedene Alternativen zur Auswahl und kann beispielsweise auf die E-Zigarette, Kautabak oder Nicotine Pouches zurückgreifen. Diese Alternativen sind zwar weniger schädlich als herkömmliche Tabakzigaretten, es gilt aber zu bedenken, dass diese mit Nikotin einen Stoff enthalten, der abhängig macht.

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