Wie sicher ist mein erspartes Geld bei einer Bank? Wo kann ich am sichersten sparen?

Wie sicher ist mein erspartes Geld bei einer Bank? Wo kann ich am sichersten sparen?

Deutschland war für lange Zeit ein Land der Sparer. Doch diese Mentalität scheint immer mehr zu verschwinden. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einer von ihnen ist die zunehmende Unsicherheit der Bürger, wie sicher das Geld bei deutschen Banken noch ist. Mit Argusaugen werden die Mitteilungen der Europäischen Zentralbank und der europäischen Wirtschaftspolitik verfolgt. Staatliche Maßnahmen, wie die monetäre Zwangsabgabe der Sparer 2013 in Zypern, schüren die Sorge.

Doch wie sieht die Situation in Deutschland aus? Wie sicher ist mein Geld bei einer deutschen Bank und wie kann ich sicher sparen?

Sicher sparen – wie geht das?

Die sicherste Sparmöglichkeit in Deutschland stellen das Tagesgeld und Festgeld dar. Dies liegt vor allem daran, dass laut einer EU-Richtlinie das Sparguthaben bis zu einer Höhe von 100.000 Euro bei allen Banken mit Sitz in der EU abgesichert ist. Außerdem besitzen deutsche Banken ein weiteres Einlagensicherungssystem in Form des Einlagensicherungsfonds. Dieser schützt das Geld von Sparern in Millionenhöhe. Ebenfalls die Genossenschaftsbanken und Sparkassen verfügen über vergleichbare Sicherungssysteme.

Bei der Einlagensicherung ist zu beachten, dass diese freiwillig ist und nicht gesetzlich vorgeschrieben. Dies bedeutet, dass Sparer im Zweifelsfall keinen Rechtsanspruch darauf haben. Bisher haben jedoch alle Bankkunden ihr Geld mithilfe der Einlagensicherung zurückerhalten, wenn es zu einer Bankenpleite kam. Experten vertreten die Meinung, dass dies ebenfalls in Zukunft so sein wird. Außerdem hat die Bundesregierung im September 2014 einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der die Einlagensicherungssysteme für Bankkunden noch sicherer macht.

Dazu zählen folgende Verbesserungen:

  • Jegliche Banken müssen eine Einlagesicherung bieten, die eine Höhe von 100.000 Euro pro Kunde aufweist.
  • Ab dem Jahr 2016 muss die Entschädigungszahlung innerhalb von sieben Werktagen erfolgen. Bisher sind es 20 Tage.
  • Die Rückerstattungen verlaufen unbürokratischer.

Kurzum ist das Tagesgeld oder Festgeld inklusive Einlagensicherung eine sichere und faire Geldanlage, wie man den Informationen der Ethikbank entnehmen kann.

Handelt es sich um schutzbedürftige Spareinlagen, die sich beispielsweise aus dem Privatimmobilienverkauf ergeben, muss eine Absicherung in der Höhe von einer halben Million Euro für sechs Monate gewährleistet werden.

Entschädigungsansprüche bleiben zehn Jahre lang erhalten

Dies macht Tagesgeldkonten und Festgeldkonten zu einer sehr sicheren Option, um Geld zu sparen. Hierbei muss lediglich beachtet werden, dass die Zinsen teilweise sehr gering sind und die Inflation langfristig somit kaum ausgleichen. Es ist bei der Wahl des passenden Kontos daher zwingend erforderlich, die Angebote unterschiedlicher Banken miteinander zu vergleichen. Nur so können die besten Konditionen gefunden werden.

Ist eine Enteignung meines Ersparten möglich?

Eine Enteignung ist theoretisch möglich. Die Europäische Zentralbank hat mitgeteilt, dass grundsätzlich in Europa eine Enteignung der Sparer wie in Zypern möglich ist, um damit eine Staatspleite zu verhindern. Obgleich die Antwort bedrohlich erscheint, werden Personen mit geringem Vermögen davon vermutlich nicht betroffen sein.

Wahrscheinlicher ist, dass auf das Ersparte von vermögenden Personen zurückgegriffen wird. In Zypern waren dies Personen, die über 100.000 Euro bei der Bank besaßen. Wer nicht nur wenige Tausende Euro auf seinem Konto hat, sollte das Geld auf verschiedene Banken unterschiedlicher Konzerne verteilen. Auch ein Anlegen des Ersparten im Ausland ist möglich und kann auf legale Weise erfolgen.

Was für weitere Alternativen gibt es für ein sicheres Sparen?

In Krisenzeiten sind Geldanlagen in der Bank denkbar ungünstig. Eine bewährte Alternative sind Sachwerte, zu denen Edelmetalle wie Silber und Gold gehören. Einige Experten raten sogar zum Kauf von wertvollem Whiskey, was sich für die wenigsten Sparer jedoch als praktikabel erweist. Außerdem muss beachtet werden: Wer in Krisenzeiten zu spät kauft, verliert unter Umständen mehr Geld. Zu diesen Zeiten steigen die Preise für Edelmetalle immens.

Wer über ein kleines Vermögen verfügt, sollte über einen Immobilienkauf nachdenken. Hierbei ist selbstverständlich ebenfalls Geschick gefragt, um nicht auf überhitzte Märkte hineinzufallen. Außerdem sollten ausschließlich Objekte in Standorten gewählt werden, die sich problemlos vermieten lassen. Auch ein Kauf von Immobilien im Ausland wie z.B. auf Mallorca ist denkbar, sofern gute Ortskenntnisse und ein umfangreiches Wissen über die politische sowie wirtschaftliche Lage bestehen.


Bildnachweis: Thinkstock / iStock / Ingram Publishing


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