Welche Hunderasse ist die richtige für uns?

Welche Hunderasse ist die richtige für uns?

Hunde sind als Haustier extrem beliebt und werden insbesondere bei Familien mit Kindern gerne als weiteres Familienmitglied aufgenommen. Manchmal ist es dem Zufall geschuldet, dass die Familie auf den Hund kommt. Etwa, weil im Bekanntenkreis ein Vierbeiner abzugeben ist oder man sich spontan in einen süßen Hundewelpen verliebt hat. Doch am besten ist es, wenn man sich vor der Anschaffung eines solchen Haustieres zunächst intensiv mit der Frage beschäftigt: Welche Hunderasse passt zu uns?

Vor dem Hundekauf: Warum die Hunderasse wichtig ist

Ein Hund wird oft anhand seines Aussehens angeschafft. Rassenspezifische Merkmale wie

  • Gesichtszüge
  • Körpergröße
  • Körperbau
  • Fell und Rute

entscheiden maßgeblich darüber, wie sehr man eine bestimmte Hunderasse mag. Allerdings sagen diese Merkmale nichts darüber aus, ob Familie und Hund miteinander gut auskommen.

Laut VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) gibt es über 340 Hunderassen, die sich in vielerlei Punkten unterscheiden. Häufig werden bei der Anschaffung eines Hundes einige der wichtigsten Kriterien nicht (ausreichend) beachtet, so dass es später zwischen Familie und Hund zu Problemen kommen kann. Dieser kleine Ratgeber verrät Ihnen, warum Sie sich beim Hundekauf unbedingt mit den favorisierten Hunderassen auseinandersetzen und Sie sich keinesfalls spontan von einem süßen Welpen zur Hundeadoption überzeugen lassen sollten.

Hunderasse und das Wesen des Hundes

Hunde und Menschen gehören schon seit langem zusammen. Allerdings leben Hund und Mensch nicht immer nur im Familienverbund zusammen, sondern Hunde wurden und werden aufgrund ihrer körperlichen Eigenschaften und ihrer rassenspezifischen Wesensart für bestimmte Zwecke eingesetzt.

Nur, wenn ein Hund in ein Umfeld kommt, in dem seine spezifischen Eigenschaften und Bedürfnisse berücksichtigt werden, fühlt sich ein Hund pudelwohl. Dann zeigt er sich seiner Menschenfamilie gegenüber wohlgesonnen und das Zusammenleben von Haustier und Familie kann problemlos gelingen. Fixieren Sie sich deshalb nicht nur auf eine Rasse, sondern schauen Sie sich unbedingt Rassenprofile wie etwa das vom Labrador Retriever an, um mehr über das Wesen des Tieres zu erfahren.

Hunde werden in 10 verschiedene Gruppen unterteilt:

  • Hütehunde und Treibhunde
  • Pinscher und Schnauzer
  • Terrier
  • Dachshunde
  • Spitze und Urtyp-Hunde
  • Laufhunde und Schweißhunde
  • Vorsteherhunde
  • Apportierhunde, Stöberhunde und Wasserhunde
  • Gesellschaftshunde und Begleithunde
  • Windhunde

Einige Gruppen-Bezeichnungen lassen bereits erahnen, was das Wesen der Hunde ausmacht und welche Ansprüche jene Rassenhunde an Herrchen, Frauchen und die gesamte Familie haben könnte. Viele Hunderassen, insbesondere Arbeitshunde, benötigen zwingend viel Auslauf, körperliche Aufgaben und die Möglichkeit, sich auch anspruchsvollen Arbeiten stellen zu können. Kurz: Diese Hunde brauchen eine sportliche Familie, sehr viel Zeit und Zuwendung sowie einen erfahrenen Hundehalter, der die elementaren Bedürfnisse des Tieres erkennt und der es versteht, mit dem Wesen des Hundes richtig umzugehen.

Bei zahlreichen Hunderassen genügt es also nicht, täglich 2-3 mal ein paar Minuten Gassi zu gehen und dass ab und zu ein Bällchen geworfen wird. Hunde wie Dalmatiner, Boxer und Husky benötigen viel Bewegung und sollten täglich Gelegenheit haben, sich beim Spielen und Erledigen von artgerechten Aufgaben richtig auszupowern. Hunde, die diese Ansprüche haben, aber nicht regelmäßig dementsprechend gefordert werden, neigen dazu, problematisches Verhalten zu entwickeln.

Fellpflege bei Auswahl des Familienhundes berücksichtigen

Familienhund aussuchen | © panthermedia.net / Arne Trautmann

Familienhund aussuchen | © panthermedia.net / Arne Trautmann

Neben dem Charakter des Hundes sollte vor dem Hundekauf der notwendige Pflegeaufwand für das Tier bedacht werden. Hunde mit langem Fell benötigen weitaus mehr Fellpflege, da sich im langen Hundefell mehr Schmutz ansammelt.

Mit jedem Spaziergang hängen mehr Kletten, Pflanzenteile, vielleicht sogar Zecken und Matsch im Fell. Je nach Zustand muss der Hund vielleicht täglich gebadet und ausgiebig gekämmt werden, damit er in einem gepflegten Zustand bleibt. Ein Kurzhaar-Hund kommt mit viel weniger Fellpflege aus, was für die meisten Familien einen großen Vorteil bedeutet.

Anschaffungskosten und laufende Kosten: Wie teuer ist ein Hund?

Die Haustierhaltung kostet Geld. Für das tierische Familienmitglied setzen sich die Ausgaben wie folgt zusammen:

  • Anschaffungspreis
  • Hundeschule
  • Hundezubehör (Hundespielzeug, Hundebett, Fressnapf, Leine usw.)
  • Hundesteuer
  • Haftpflichtversicherung für Hunde
  • Hundefutter
  • Impfungen für den Hund
  • Kosten für den Tierarzt
  • Entwurmung & Ungeziefer (Prävention und Behandlung)
  • eventuell Hunde-Krankenversicherung

Generell wird empfohlen, einen höheren Kaufpreis zugunsten eines gesunden Hundes zu investieren. Auch lohnt es sich, hochwertige Hundenahrung zu füttern, um die Gesundheit zu fördern. Zwar kann ein kleiner Rassehund bei der Anschaffung genauso viel kosten wie ein großer Hund, aber auf diverse einmalige und regelmäßige Kosten wirkt sich die Größe des Hundes signifikant aus. Je größer der Vierbeiner, desto höher die Ausgaben z. B. für:

  • Hundebett
  • Hundeleine
  • Hundegeschirr
  • Futter- und Getränkenäpfe
  • Entwurmungskur
  • Ungezieferbehandlung
  • Hundenahrung
  • Tiermedizinische Behandlungen (z. B. Narkosemittel)

Manche Hunderassen sind für bestimmte Krankheiten sehr anfällig. Eine der typischen Hundekrankheiten ist die Hüftgelenksdyspalsie (HD), die hauptsächlich bei großen Hunderassen auftritt. Hier ist also auch langfristig an die Kosten für den Tierarzt zu denken.

Akzeptanz in der Nachbarschaft: Kläffer und Kampfhunde sind nicht beliebt

Ob Eigenheim oder Mietwohnung – wer sich einen Hund anschafft, sollte dabei an die Nachbarschaft denken. Jede Hunderasse bellt, doch es lässt sich nicht vorhersehen, welcher Hund sich zum Kläffer entwickeln und welcher Vierbeiner im moderaten Rahmen bellen wird. Konsequente Hundeerziehung (Hundeschule) hilft dabei, das Wesen des Hundes positiv zu prägen und übermäßiges Gekläffe zu vermeiden. Listenhunde, also sogenannte Kampfhunde, können liebevolle Familienhunde sein; sind jedoch – nicht immer zu Unrecht – gefürchtet. Damit es in der Nachbarschaft weiterhin gut klappt, sollte sorgfältig abgewogen werden, ob ein Listenhund angeschafft wird.

Der perfekte Familienhund: Familienfreundlich, unkompliziert und wesensstark

Vor dem Hundekauf definieren Sie Ihre Erwartungen an den perfekten Familienhund, aber auch die Ressourcen Ihrer Familie. Suchen Sie anschließend nach einer Hunderasse, die sich damit in Einklang bringen lässt.

  1. Beachten Sie dabei den finanziellen Aspekt, damit die Hundehaltung das Budget Ihrer Familie nicht zu stark belastet.
  2. Entscheiden Sie sich für eine Hunderasse mit ruhigem und geduldigem Gemüt, wenn Sie kleine Kinder haben. Haben Sie eine turbulente und quirligen Familie.
  3. Wählen Sie nur ein Tier einer Rasse, deren Anforderungen und Bedürfnisse, die Sie kennen und erfüllen können.
  4. Ignorieren Sie den Begriff “Anfängerhund”. Jeder Hund, ob groß oder klein, braucht ein gewisses Maß an Erziehung, damit der Vierbeiner sich gut in die Familie integriert. Besuchen Sie mit dem Welpen die Hundeschule – machen Sie sich fit für den Hund.

Zu den wesensstarken, zuverlässigen und dem Menschen besonders freundlich zugewandten Hunderassen gehören beispielsweise

  • Golden Retriever
  • Labrador Retriever
  • Australien Shepherd
  • Collie

Aber grundsätzlich kann jeder Hund – unabhängig der Hunderasse – ein phantastisches Familienmitglied werden, wenn die Familie sich gut und artgerecht um den Vierbeiner kümmert.

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