Wasser – mit diesen Tipps schonen Sie das kostbare Gut und sparen Geld

Wasser – mit diesen Tipps schonen Sie das kostbare Gut und sparen Geld

Wasser ist das Lebenselixier für alle Lebewesen. Es scheint so, als stünde uns dieser natürliche Rohstoff unbegrenzt zur Verfügung und wir machen uns kaum Gedanken darüber, wie wertvoll Wasser überhaupt ist. Dabei sollten sparsame Verwendung und Abwasserreinigung eigentlich für Jedermann ein wichtiges Thema darstellen. Denn sauberes und gesundes Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit. Dies wird leider oftmals nur ins Bewusstsein gerückt, wenn wir in den sozialen Netzwerken oder in einer Dokumention mit der Nase darauf gestoßen werden, dass in anderen Ländern das Grundwasser verseucht ist oder Wasserknappheit herrscht.

Verseuchtes Wasser kostet tagtäglich Menschenleben

Laut der Organisation terre des hommes sterben in Entwicklungsländern täglich über 1.500 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen, welche meistens durch verunreinigtes Wasser verursacht werden. Hauptsächlich sind Kinder in diesem Alter betroffen, weil deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist. Die kleinen Körper können sich deshalb nicht adäquat gegen Schadstoffe im Trinkwasser zur Wehr setzen. Und gefährlicher Durchfall ist nur eine der Gefahren, die von kontaminiertem Wasser ausgehen: Die Gesamtzahl der Kinder, die aufgrund unreinen Wassers sterben, liegt sogar noch deutlich höher. Nach Angabe des Kinderhilfswerks der UNO sterben weltweit jeden Tag mehrere Hundert Kinder, weil der Zugang zu sauberem Trinkwasser als Lebensmittel fehlt und es an aufbereitetem Wasser für eine gesunde Hygiene mangelt.

Das ist alles weit weg. Denn wir leben glücklicherweise auf einem Kontinent, wo wir einen sehr hohen Standard haben, was die Wasserversorgung anbelangt. Insbesondere deutsches Trinkwasser gilt als das am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Leider lässt uns dies vergessen, dass jeder einzelne von uns sich aktiv dafür einsetzen muss, dass diese hervorragende Wasserqualität beibehalten werden kann. Außerdem kann jeder einen kleinen Beitrag leisten, damit die Ozeane weniger mit Mikroplastik verseucht werden.

Der Kreislauf des Wassers: Warum Abwasserreinigung alleine nicht ausreicht

Stark verunreinigtes Wasser | © panthermedia.net /toa55

Stark verunreinigtes Wasser | © panthermedia.net /toa55

Benötigen wir Wasser zum Trinken, Kochen, Duschen, Wäschewaschen, Putzen und zum Gießen der Gartenpflanzen, drehen wir den Wasserhahn auf und wir können uns einer unbedenklichen Wasserqualität sicher sein. Außerdem genießen wir in Deutschland das Privileg, beinahe rund um die Uhr im Supermarkt, an der Tankstelle oder im Kiosk in Flaschen abgefülltes Trinkwasser kaufen zu können – Trinkwasser, das oft in Ländern abgeschöpft wird, wo ohnehin schon Trinkwassermangel herrscht.

Der Kreislauf der Natur sorgt dafür, dass in Europa für uns ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Wasser verdunstet, fällt durch Niederschläge wieder auf die Erde herab und so ist sichergestellt, dass wir keine Wasserknappheit zu beklagen haben. Anders sieht es bei der Qualität des Wassers aus.

Insbesondere die Produktion neuer Güter trägt zur hohen Grundwasserbelastung durch Chemikalien bei. Wir verlassen uns allerdings darauf, dass Industrie und Kläranlagen bei der Abwasserreinigung alles richtig machen und diese Belastung wieder wettmachen. So werden beispielsweise industrielle Abwasser mit hohem technischen Aufwand durch professionelle Abwassertechnik (wie zum Beispiel durch Verdampferanlagen) aufbereitet, um Schäden für die Umwelt so gut wie möglich zu vermeiden. Die fortschreitende Technisierung ermöglicht mittlerweile tatsächlich eine sehr gute Qualität des aufbereiteten Wassers, aber so einfach ist es trotzdem nicht: Die Schadstoffe werden zwar aus dem Abwasser entfernt, allerdings stellt sich die Frage, wohin mit all den schädlichen Substanzen, die oftmals Jahre und Jahrzehnte brauchen, um abgebaut werden zu können.

Dass man die Schuld für Schadstoffe im Wasser jedoch nicht alleine der Industrie zuschieben kann, zeigt sich an den besorgniserregenden Meldungen über Mikroplastik in Gewässern. Kleinste Plastikteile können mittlerweile sogar im Trinkwasser und im menschlichen Körper nachgewiesen werden. Diese gelangen hauptsächlich über Kosmetik- und Hygienemittel sowie achtlos weggeworfenen Plastikmüll in Gewässer und Grundwasser. Denn wir als Verbraucher produzieren massenhaft verunreinigtes Wasser. Beenden wir die Wegwerfkultur und gehen mit Dingen des täglichen Gebrauchs sparsamer um, schont dies die natürliche Ressource Wasser.

Wir sollten uns außerdem bewusst machen, dass wir insbesondere im Haushalt zur Wasserverunreinigung massiv beitragen, indem wir tagtäglich Abwasser mit Shampoo, Duschgel, Reinigungsmittel und Waschpulver verunreinigen – dieses Abwasser muss später in den örtlichen Kläranlagen mühsam wieder aufbereitet werden. Darüber hinaus wirkt sich auch unser Konsumverhalten darauf aus, wie viel verunreinigtes Wasser anfällt. Denn für den Anbau von Obst, Gemüse, Salat und Getreide sowie für die Viehzucht werden Unmengen an Wasser benötigt. Dabei wird das Grundwasser in erheblichem Maße durch Chemikalien wie Pestizide, Herbizide, Fungizide usw. belastet. Bevorzugen wir regionale Produkte in Bio-Qualität, schützen wir dadurch gleichzeitig Umwelt und Grundwasser.

Die Ressource Wasser mehr schätzen und schützen

Handseifen | © panthermedia.net /Anna Puhan

Handseifen | © panthermedia.net /Anna Puhan

Indem wir unser Konsumverhalt und einige unserer täglichen Gewohnheiten ändern, kann jeder Einzelne von uns dazu beitragen, dass wir verantwortungsbewusster mit der Ressource Wasser umgehen. Schon kleine Veränderungen können nachhaltig dafür sorgen, die Umwelt besser zu schützen, und nachfolgenden Generationen die Chance auf sauberes und unbedenkliches Trinkwasser geben.

Hinzu kommen zwei wichtige Gründe, warum es sich lohnt, als Verbraucher ein neues Bewusstsein zu entwickeln: Sie können jede Menge Geld sparen und Sie tun Ihrer Gesundheit Gutes. Damit auch Sie künftig weniger Wasser verbrauchen und weniger Abwasser produzieren, haben wir nachfolgend einige Tipps, die Sie leicht im Alltag realisieren können, ohne dadurch Nachteile zu haben.

Wasserverbrauch und Abwasser reduzieren

Drehen Sie beim Zähneputzen und Duschen zwischendurch das Wasser ab und öffnen Sie den Wasserhahn nur dann, wenn Sie wirklich frisches Wasser benötigen. Die Verwendung eines Perlators hilft dabei, den persönlichen Wasserverbrauch zu senken. Sie sparen bei den Betriebskosten doppelt, denn Sie zahlen sowohl für Gebrauchswasser als auch für die Abwasserreinigung. Damit Sie bei der Toilettenspülung weniger Wasser benötigen, können Sie einen großen Stein in den Spülkasten legen.

Hygienemittel und Reinigungsmittel sparsamer dosieren

Achten Sie beim Duschen, Baden und Haarewaschen darauf, nur so viel Duschgel, Badezusatz, Shampoo und Haarspülung zu verwenden wie notwendig. Oftmals lässt sich die Menge an Hygienemittel problemlos reduzieren, um dennoch ein gleich gutes Reinigungsergebnis bei der Körperhygiene zu erzielen. Gelingt es Ihnen, Ihre Reinigungsprodukte niedriger zu dosieren, produzieren Sie gleichzeitig weniger Plastikmüll und Sie senken die Kosten für Hygieneartikel. Zusätzlich gibt es einen Benefit für Ihre Haut – weniger Chemie ist gesünder!

Umsteigen auf Hygienemittel ohne Mikroplastik und Nanopartikel

Eine weitere Möglichkeit ist es, auf hochwertige handgesiedete Seifen umzusteigen. Zwar sind diese etwas teurer als Industrieseife. Jedoch achten Seifensiederinnen auf umweltfreundliche Verpackungen und hautfreundliche Zutaten, die besonders sanft zur Haut sind. Außerdem sind Seifenstücke aus einer Seifenmanufaktur meistens viel ergiebiger, wodurch die höheren Kosten sich weitestgehend amortisieren. Seifen sind übrigens auch prima, um die Haare zu waschen.

Bevorzugen Sie weiterhin flüssige Produkte, können Sie darauf achten, dass diese möglichst biologisch abbaubar sind und aus Zutaten hergestellt werden, die aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Handgemachte Seifen und Bio-Produkte enthalten kein Mikroplastik, das über das Abwasser in die Gewässer gelangt.

Umweltfreundlich waschen, spülen und putzen

Achten Sie darauf, die Spülmaschine und die Waschmaschine nur dann anzuschalten, wenn die Geräte wirklich voll sind. Dosieren Sie Geschirrspülmittel und Waschpulver sparsam. Dadurch sparen Sie Strom, müssen weniger Reinigungsmittel kaufen und es fällt weniger Verpackungsmüll an.

Um besonders umweltfreundlich Wäsche zu waschen, können Sie Waschnüsse verwenden. Diese sind vollkommen natürlich, können mehrfach verwendet werden, reinigen die Wäsche genauso gut wie Waschpulver und belasten weder die Haut noch das Abwasser. Zum Putzen können Sie flüssige Alepposeife verwenden. Diese ist vollständig natürlich abbaubar, desinfiziert auf natürliche Weise und ist somit insbesondere das perfekte Putzmittel für Haushalte mit Kleinkindern, Tieren und Allergikern.

Regenwasser im Garten auffangen

Haben Sie einen eigenen Garten, bietet sich die Gelegenheit an, Regenwasser aufzufangen und damit den Garten zu bewässern. Sie können sogar darüber nachdenken, Gebrauchswasser für Toilettenspülung und Waschmaschine über ein eigenes kleines Wasserwerk zu gewinnen. Informieren Sie sich darüber am besten bei Ihrem örtlichen Wasserwerk. Denn es besteht die Möglichkeit, bei den Abwassergebühren zu sparen.

Umweltfreundliches Gärtnern schont das Grundwasser

Verzichten Sie in Ihrem Garten auf den Einsatz von Chemikalien. Schädlinge lassen sich oft durch biologische Mittel oder durch bestimmte Pflanzpartner effizient vertreiben. Indem Sie bei der Pflanzenauswahl viele verschiedene heimische Blühpflanzen bevorzugen, locken Sie nützliche Insekten in den Garten, die sich auf ganz natürliche Weise den Schädlingen annehmen. Zum Düngen können Sie zum Beispiel einen Brennesselsud ansetzen. Dieser Sud ist ein hervorragender biologischer Dünger, der im Gegensatz zu vielen mineralischen Düngemitteln das Grundwasser nicht belastet.

Trinken Sie Wasser aus heimischen Quellen

Als letzten Tipp möchten wir Ihnen ans Herz legen, abgefülltes Wasser von heimischen Quellen zu bevorzugen und auf Wasser zu verzichten, das aus Drittweltländern importiert wird. So tragen Sie dazu bei, die Ausbeutung von Trinkwasserressourcen in Entwicklungsländern zu beenden.

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