Tipps und Hinweise zum Thema Erdgas

Tipps und Hinweise zum Thema Erdgas

Erdgas als Energieträger wird vornehmlich für die Erzeugung von Wärme verwendet. Er ist für viele Verbraucher die bessere Alternative zum Heizöl, was diverse gute Gründe hat. Was das Erdgas eigentlich ausmacht und was seine Vor- und Nachteile gegenüber Heizöl erfahren Sie hier. Außerdem erhalten Sie wertvolle Tipps, wie Sie in Ihrem Haushalt Ihren Erdgasverbrauch minimieren können.

Erdgas: ein Energieträger aus dem Erdinneren

Ebenso wie Heizöl importiert Deutschland Erdgas. Es stammt beispielsweise aus Russland und wird dort als Roherdgas aus dem Erdinneren gefördert.

Mithilfe von Bohrtürmen auf dem Festland oder Bohrplattformen inmitten des Meeres erfolgt die Förderung des Energieträgers. Im Anschluss wird in großen Anlagen das Rohgas aufbereitet. Danach kann es über mächtige Leitungen unter immensen Druck über etliche Tausende Kilometer zu Gasversorgungsbetrieben übermittelt werden. Diese wiederum besitzen Rohrleitungen unterhalb der Straße, dank denen sie Gas direkt an den Konsumenten liefern können.

Je weiter die Gasförderstelle von den Verteilstellen entfern ist, desto öfter muss der Druck des Erdgases erhöht werden. Ansonsten könnte es über die langen Strecken nicht fließen.

Erdgas ein Importgut

Wie bereits erwähnt, ist Erdgas ebenso wie Heizöl ein Importgut in Deutschland. Dies bedeutet, dass die Gasunternehmen hierzulande von der Preispolitik der Gasherkunftsländer, internationalen Beziehungen sowie der allgemeinen Nachfrage abhängig sind. Basierend auf diesen Einflussfaktoren entsteht der Preis für Erdgas.

Ein Blick in einen unabhängigen Preisvergleich für Erdgas zeigt allerdings, dass es dennoch keine einheitlichen Preise bei Gasanbieter gibt. s kann sich deshalb lohnen, den regionalen Gasanbieter zu wechseln, um jährlich wertvolle Einsparungen zu genieren.

Der Preis pro Energieeinheit ist bei Heizöl derzeit geringer als bei Gas. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Heizölpreise über die vergangenen Jahrzehnte stärker gestiegen sind und deutliche Schwankungen aufweisen.

Experten gehen davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird. Dies ist ein entscheidender Vorteil des Erdgases gegenüber zum Heizöl.

Erdgas: umweltfreundlicher aber nicht überall verfügbar

Erdgas gilt umweltfreundlicher als Heizöl. Dies ist ein weiterer guter Grund, um sich für das Gas zu entscheiden. Jedoch ist dies nicht für alle Verbraucher möglich. So benötigen Verbraucher für die Nutzung von Erdgas einen Anschluss an das lokale Gasnetz an ihrem Wohnort. Sollte dies nicht bestehen, muss zuerst eine Leitung gelegt werden. Dies ist mit Kosten im unteren vierstelligen Bereich erforderlich. Zusätzlich kommen Monatsgebühren von bis zu 30 Euro.

Eine Alternative dazu ist sogenanntes Flüssiggas. Es wird in einem großen Tank gespeichert und erreicht so das Haus. Das Flüssiggas ist jedoch kostenintensiver als das reguläre Erdgas aus der Leitung. Heizöl kann in allen Regionen Deutschlands verwendet werden. Es wird per Tanklastwagen geliefert.

Vermutliche Preisentwicklung von Erdgas

Experten nehmen an, dass sich der Preis für Erdgas in Zukunft reduzieren wird. Um etwaigen Restriktionen durch politische Spannungen aus dem Weg zu gehen, bauen Deutschland und die lokalen Erdgasunternehmen ihre Kontakte mit Erdgasherkunftsländern aus. So entsteht ein Überangebot an Erdgas, was die Preise leicht senkt.

Es ist daher empfehlenswert, stets den eigenen Gasanbieter zu prüfen, ob er die sinkende Preise an die Verbraucher weitergibt. Ansonsten kann ein Gasanbieterwechsel ratsam sein. Heizöl wird in Zukunft vermutlich nicht weiter sinken, sondern sich auf einen Wert von um die 60 bis 70 Euro einpendeln.

Über das Jahr hinweg sind jedoch teilweise Preiseinbrüche zu bemerken. Wer dann seinen Tank leer hat, hat Glück und kann diese nutzen.

Gas ist derzeit dem Heizöl vorzuziehen

Wie eingangs erwähnt, entscheiden sich aus guten Gründen zahlreiche Verbraucher für Erdgas. Im Vergleich zum Heizöl emittiert es einen geringeren Wert an CO2 pro Kilowattstunde erzeugter Wärme. Zudem sind die Brennstoffkosten langfristig gesehen geringer und verbleiben auf einem konstanten Niveau.

Ferner sollte bedacht werden, dass die Anschaffungskosten für eine Gasheizung geringer sind als für eine Ölheizung. Wer noch einen alten Standardkessel oder veraltete Niedertemperaturgeräte besitzt, der wird bei einem genauen Vergleich feststellen, dass diese rund 30 % mehr Heizöl bzw. Erdgas verbrauchen als die neuen effizienten Geräte.

Wer über einen Anschluss an das lokale Gasnetz verfügt, der sollte sich für eine neue Gasheizung entscheiden, sofern er noch keine hat. Weitere Einsparungen und eine bessere Ökobilanz sind mit einer zusätzlichen Solarthermie möglich.

Wenn kein Zugang zum Gasnetz vorhanden ist und das Haus noch mit einer alten Ölheizung ausgestattet ist, ist eine neue Ölheizung inklusive Brennwerttechnik empfehlenswert. Die Anschaffungskosten sind in Relation zu den jährlichen Mehrkosten durch eine veraltete Heizung gering. Des Weiteren gibt es staatliche Förderungsmittel, die die Neuanschaffung noch günstiger werden lassen.

So sparen Sie an Erdgas

Wer bereits eine effiziente Erdgasheizung hat, der kann durch ein geschicktes Verhalten im Alltag noch mehr Kosten sparen. Hier sind einige Tipps, um die Erdgaskosten zu senken:

  • Temperatur der Heizung reduzieren: schon durch die Reduzierung von einem Grad Celsius lässt sich eine Ersparnis von 6 % erzielen
  • Temperatur der Innenräume sollte nicht unter 12 Grad Celsius liegen, da ansonsten das Aufheizen zu lange dauert
  • wer einige Tage nicht zu Hause ist, sollte die Heizung nicht komplett abstellen, sondern auf geringen Temperaturen weiterlaufen lassen
  • zweimal pro Tag mit weitgeöffneten Fenstern lüften und dabei die Heizung niedrig stellen; Lüften mithilfe von gekippten Fenstern ist Energieverschwendung
  • Abdichten von Fenstern und Türen
  • regelmäßige Wartung der Heizungsanlage inklusive Brenner
  • programmierbare Thermostate regeln die Temperatur automatisch und je nach dem individuellen Bedarf
  • gute Isolierung der Fassade und der Heizungsrohre
  • moderne Heizungspumpen verwenden; alte Modelle lassen die Kosten bis um das Siebenfache nach oben schnellen

Erdgas ist ein effizienter Energieträger. Wer daheim mit der richtigen Technik ausgestattet ist, sich im Alltag geschickt verhält und den optimalen Gasanbieter ausgewählt hat, reduziert seine Erdgaskosten im Jahr auf ein Minimum.


Bildnachweis: Thinkstock / Prasit Rodphan


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