Say Cheese! – So gelingt das perfekte Familienfoto

Say Cheese! – So gelingt das perfekte Familienfoto

Nicht nur zu runden Geburtstagen oder anderen Festlichkeiten, sondern auch, wenn kein besonderer Anlass gegeben ist, kommt in vielen Familien früher oder später der Wunsch nach einem gelungenen Familienfoto auf. Doch das Festhalten vergänglicher Momente ist schwieriger als oftmals gedacht. Ein perfektes Familienportrait erfordert eine Menge Aufwand und Vorbereitung – wer ungestüm und kopflos auf den Auslöser drückt, wird die Ergebnisse im Nachhinein enttäuscht betrachten.

Um Anfängerfehler zu vermieden, ist es selbstverständlich eine verlässliche Möglichkeit, einen professionellen Fotografen hinzuzuziehen. Dieser verfügt über eine gute Kamera, qualitativ hochwertiges Equipment und ausgebildetes Fachwissen – das hat allerdings auch seinen Preis. Wir erklären euch im Folgenden, wie ihr alternativ auch ohne Foto-Experten zu eurem idealen Familienfoto kommt und worauf ihr dabei besonders achten müsst.

Die passende Vorbereitung ist Grundvoraussetzung

Frau am fotografieren | © panthermedia.net /AILA_IMAGES

Frau am fotografieren | © panthermedia.net /AILA_IMAGES

Bevor das eigentliche Shooting beginnt, sind ein paar Dinge abzuklären: Welche Kamera wird benutzt? Ist der Akku voll geladen bzw. sind Ersatzbatterien griffbereit? Lohnt es sich, zur Sicherheit ein weiteres Speichermedium einzustecken? Alle diese Fragen sollten bestenfalls ein paar Tage vor dem Shootingtermin beantwortet werden, damit sich nicht noch kurzfristig unnötige Probleme einschleichen. Schließlich ist nichts ärgerlicher als ein zwanghaftes Ende, was durch einen toten Akku oder eine volle Speicherkarte ausgelöst wird.

Unser Tipp: Fragt in eurem Bekanntenkreis und eurer Nachbarschaft nach, ob jemand einen guten Hobbyfotografen kennt oder sogar selbst hin und wieder zur Kamera greift! Vielleicht kann man sich das Equipment ausleihen oder den selbstständigen Fotografen gegen einen kleinen Obolus engagieren – das ist sicherlich preiswerter als ein Berufsfotograf, aber sorgt trotzdem für tolle Bilder.

Es ist ratsam, schon vorher eine gute Location auszumachen. In Feiersälen findet man oft schlicht weiße Wände, die sich gut eignen. Auch draußen im Garten oder Park gibt es zu jeder Jahreszeit tolle Hintergründe – jedoch muss hier das Wetter mitspielen. Manchmal gibt es die Möglichkeit, stilvolle Gebäude und alte Fachwerke zu nutzen. Grundsätzlich ist von Orten, an denen viel los ist und es von verschiedenen Farben, Gegenständen und Mustern nur so wimmelt, abzuraten. Sie sorgen für Unruhe und lenken den Blick von den Hauptmotiven ab. Ein schlichter, aber natürlicher und nicht gestellter Hintergrund ist die bessere Wahl.

Zur richtigen Vorbereitung zählt auch, sich Gedanken über die Outfits zu machen. Inszeniert man ein Familien-Fotoshooting, hat es durchaus seinen Reiz, vorher ein Farbkonzept festzulegen. Dafür wählt man zum Beispiel zwei bis drei verschiedene Farben, an die sich jedes Familienmitglied halten sollte. So ergibt sich am Ende ein einheitliches, aber trotzdem individuelles Bild – alle tragen ähnliche Töne, aber jeder kombiniert diese auf seine eigene Art und Weise. Auch moderne Familienlooks, bei denen Kinder und Eltern die gleichen oder sehr ähnliche Teile tragen, machen Familienbilder zum Hingucker. Besonders im Trend liegen dabei Baseball-Shirts oder andere Casual-Kleidungsstücke. Sie zeigen, dass man als Familie zusammengehört und stellen die Gemeinsamkeiten der einzelnen Mitglieder deutlich heraus.

Das Spiel mit Licht, Schärfentiefe und Position

Familie aus der Froschperspektive | © panthermedia.net /Wavebreakmedia ltd

Familie aus der Froschperspektive | © panthermedia.net /Wavebreakmedia ltd

Alle Vorbereitungen wurden getroffen und nun kann es endlich losgehen! Doch nicht nur vor, sondern auch während des Shootings gibt es einiges zu beachten. Das Licht ist beispielsweise einer der wichtigsten Faktoren. Am besten nutzt man Tageslicht – die Verwendung des Blitzlichtes sollte (wenn möglich) vermieden werden, damit die Bildatmosphäre natürlich erscheint und keine roten Augen oder Spiegelungen im Brillenglas entstehen. Künstliche Lichtquellen wie Stehlampen oder Deckenlichter können eine gute Unterstützung des vorhandenen Tageslichtes darstellen und in vielen Fällen eine unnötige Nutzung des Blitzes vermeiden. In freier Natur darauf achten, dass die Sonne von vorne kommt und keine harten Konturen in den Gesichtern entstehen! Meist ist es von Vorteil, wenn der Himmel etwas bewölkt ist, denn so wird niemand geblendet und es kommen keine ungewollten Wechsel von Licht und Schatten vor.

Besonders interessant ist es, mit Zoom und Schärfentiefe zu spielen. Ein unscharfer Hintergrund hebt die Gesichtszüge der Personen besser hervor und lenkt den Blick auf das Wesentliche – das kann sehr schön aussehen. Jedoch sollte man nicht zu viel zoomen, sondern dann lieber wieder näher ans Motiv herangehen, da ansonsten die Bildqualität rapide schwindet. Bei der Perspektive kann man alles ausprobieren, was einem in den Sinn kommt: von einer erhöhten Position aus, von unten, mal nur die Gesichter, mal der ganze Körper, Hochformat, Querformat. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Damit beim Perspektivenwechsel keine unscharfen, wackeligen Bilder entstehen, ist ein Kamerastativ mehr als nützlich. Wem keines zur Verfügung steht, der sollte die Kamera wenigstens mit der freien Hand stützen.

Je mehr Personen auf das Bild sollen, desto schwieriger wird die Positionierung. Für das klassische Familienfoto gilt das altbekannte Motto: Die Großen nach hinten, die Kleinen nach vorne. Hocker oder ähnliche Gegenstände können zusätzlich zur Erhöhung herangezogen werden, sollten aber möglichst auf dem Foto verdeckt bleiben. Verschiedene Requisiten, zum Beispiel ein großer Bilderrahmen, durch den man seinen Kopf stecken kann, lockern das Bild auf. Einen besonderen Reiz hat es, wenn verschiedene und gerne auch verrückte Positionen eingenommen werden: Wenn der Vater seine kleine Tochter Huckepack nimmt, die Zwillingsbrüder Rücken an Rücken stehen oder der Opa witzige Grimassen zieht, macht das gleich mehr her. Holt euch am besten schon vorher aus dem Internet Inspirationen und probiert dann alles aus, was euch gefällt! Meist haben bereits die Allerkleinsten tolle Anregungen für kreative Fotoideen.

Unser Tipp: Gerade bei vielen Familienmitgliedern kommt es schnell zu großem Chaos. Daher ist es hilfreich, jemanden zu bestimmen, der den Überblick behält und alle in die richtige Position lotst. So wird dafür gesorgt, dass später auch wirklich jeder zu sehen ist.

Fazit: So gelingt das perfekte Familienfoto

Vierköpfige Familie | © panthermedia.net /depostock

Vierköpfige Familie | © panthermedia.net /depostock

Die richtige Vorbereitung hinsichtlich der Kamera, der Location und der Kleidung ist Pflicht, wenn man ein gelungenes, harmonisches Foto erzielen möchte. Auch beim Schießen der Fotos gibt es einiges zu beachten, damit die Ergebnisse im Endeffekt so aussehen, wie man es gerne hätte. Trotz aller Regelungen, Tipps und Tricks darf man dabei sehr gerne kreativ werden. Je mehr Fotos, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein passendes dabei ist: Daher ruhig mehrmals hintereinander auf den Auslöser drücken – unschöne Bilder kann man später ganz einfach löschen.

Eines sollte während der ganzen Fotosession im Vordergrund stehen: der gemeinsame Spaß an der Sache! Es bringt niemandem etwas, wenn jeder nur gezwungen lächelt. Viel schöner ist es doch, gemeinsam von Herzen zu lachen und später beim Betrachten der Bilder an die lustigen Momente zurückzudenken. Diejenigen Fotos, die spontan und ehrlich sind, sind meist sowieso die allerschönsten.

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