Günstig heizen – wie geht es am einfachsten?

Günstig heizen – wie geht es am einfachsten?

Immer wenn der Winter wieder näher rückt oder bereits im vollen Gange ist, fragen sich viele Menschen, wie am günstigsten geheizt werden kann. Dies betrifft vor allem diejenigen, die ein eigenes Haus besitzen und somit selbst bestimmen können, ob z. B. mit Holz, Gas oder Öl Wärme erzeugt werden soll. Sollten Sie zu dieser Menschengruppe gehören, erfahren Sie hier alles über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Heizmethoden.

Welche Aspekte grundsätzlich einen Einfluss auf die Wahl haben sollten

In erster Linie gilt es bei Heizungen, die Effizienz zu beachten. Allerdings spielt auch der Umweltschutz eine übergeordnete Rolle. Nicht umsonst machen die Abgase des Heizens von Einfamilienhäusern einen großen Anteil des gesamten CO2-Ausstoßes aus. Natürlich sind auch industrielle Betriebe stark an der Belastung der Umwelt beteiligt. Entscheiden Sie sich jedoch für den Kauf und Einbau eines umweltfreundlichen Heizungssystems, leisten Sie Ihren persönlichen Beitrag. Auch im Sinne der Nachhaltigkeit ergibt dieser Schritt viel Sinn. Im Rahmen der Umweltpolitik werden immer wieder Gesetze verabschiedet, die mit bestimmten Nutzungsbeschränkungen verschiedener Ressourcen verbunden sind. Sollten Sie sich jetzt für eine klassische Heizmethode mit fossilen Rohstoffen entscheiden, droht Ihnen, dass diese in einigen Jahren verboten wird. Als Folge daraus müssten Sie nachrüsten. Diese nachträgliche Veränderung wäre jedoch mit einer erneuten Investition Ihrerseits verbunden. Um möglichst schonend mit der Umwelt und Ihrem Geldbeutel umzugehen, sollten Sie deshalb sorgfältig abwägen, für welche Energiequelle Sie sich letztendlich entscheiden. Neben dem Umweltaspekt dürfen Sie natürlich auch die Kosten der Erstanschaffung sowie die laufenden Kosten nicht vernachlässigen. Je nachdem für welche Energiequelle Sie sich entscheiden, variieren auch die Technologien mit denen diese in Wärme oder Strom umgewandelt werden. Sie sollten sich daher nicht nur mit der Energiequelle an sich beschäftigen, sondern auch damit, wie kompliziert und aufwändig die Installation der Technologie dahinter aussieht.

Verschiedene Energieträger im Überblick

Damit Sie sich einen groben Überblick verschaffen und eine erste Vorauswahl treffen können, werden hier nun die bekanntesten Energieträger und Heizmethoden grob vorgestellt. Dabei finden Vor- und Nachteile gleichermaßen ihren Weg in die Bewertung. Da sich dieser Ratgeber lediglich an private Hausbesitzer und -halte richtet, fallen die fossilen Energieträger Braun- und Steinkohle in dem Vergleich weg. Diese werden heutzutage fast ausschließlich in industriellen Betrieben genutzt und sind nicht mehr mit Vorteilen im privaten Verbrauch verbunden.

Holz – die klassische Wahl

Etwa 3 Prozent der deutschen Haushalte werden heutzutage noch mit Brennholz geheizt. Dieser Energieträger ist zunächst mit vielen Vorteilen verbunden. So handelt es sich bei Holz um einen nachwachsenden Rohstoff. Wird sinnvoll gewirtschaftet und das Holz gut getrocknet, bevor es verfeuert wird, resultiert bei der Nutzung ein relativ niedriger CO2- Ausstoß. Es wird immer genau so viel CO2 freigesetzt, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Dies ist nur ein Bruchteil dessen, was bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Braun- oder Steinkohle freigesetzt wird. Die Menge an freigesetztem Feinstaub liegt jedoch bei einem vergleichsweise hohen Wert. Allerdings verfügt Brennholz auch über einen eher niedrigen Heizwert. So reicht 1 kg Holz nur aus, um etwa 15 Megajoule zu erzeugen. Im Vergleich zu allen anderen Energieträgern ist dies der niedrigste Wert. Positiv gilt es hier jedoch anzumerken, dass Holz auch der günstigste Brennstoff ist. Für Holz muss nur etwa halb so viel Geld bezahlt werden wie für die gleiche Menge an Heizöl oder Erdgas. Ein ganz wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für oder gegen Holz ist auch die Tatsache, dass der Rohstoff relativ viel Lagerplatz benötigt. Sollten Sie also keinen Garten haben, in dem das Holz gelagert oder in Unterständen getrocknet werden kann, spricht dies gegen die Verwendung dieser Heizquelle in Ihrem Haushalt.

Erdgas – so nachhaltig, wie es zunächst erscheint?

Etwa 50 Prozent der deutschen Haushalte nutzen Erdgas, um Wärme zu erzeugen. Und obwohl Erdgas immer wieder als innovative Energiequelle bezeichnet wird, handelt es sich letztendlich doch um einen fossilen Rohstoff, der verbrannt wird. Dennoch wird eine CO2- Menge produziert, die etwa 60 Prozent niedriger als die von Braun- oder Steinkohle ist. Die Umweltverträglichkeit ist demnach eher mittelmäßig. Jedoch gibt es einige Vorteile, die beim Erdgas zu Buche schlagen. So verfügt die Ressource über einen hohen Heizwert von 36 Megajoule pro Kubikmeter und wird dabei nur noch von Flüssiggas übertrumpft. Ein weiterer Vorteil liegt in der freien Wählbarkeit der Versorger. Nicht umsonst setzt die Hälfte der deutschen Haushalte auf diese Wärmequelle. Besonders positiv dabei: Es ist kein Lagerplatz notwendig. Wenn einmal ein Anschluss an das Netz erfolgte, ist die Versorgung darüber dauerhaft gewährleistet. Leben Sie jedoch in einem Ort, an dem die Technologie noch nicht so weit verbreitet ist, könnte es sein, dass Sie überhaupt keine Möglichkeit haben, Erdgas zu nutzen. Das Netz ist leider noch etwas löchrig. Informieren Sie sich am besten selbst darüber, ob Sie die Möglichkeit haben, Erdgas zu nutzen. Sollte dies möglich sein, empfiehlt sich ein Gasvergleich. Auf der entsprechenden Seite können Sie Ihre persönlichen Präferenzen angeben und die optimale Gasversorgung für Ihren Haushalt finden. Sollte Sie auf andere Energiequellen setzen, hilft Ihnen der Vergleich sicher auch weiter. Deshalb sollten Sie den Preis- und Anbietervergleich in jedem Fall wahrnehmen. Er wird Ihnen dabei helfen, die optimale Lösung für Ihre individuellen Präferenzen zu finden. Lassen Sie nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihr Portemonnaie vom Anbieterwechsel profitieren.

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Flüssiggas – wenn das Netz fehlt

Gehören Sie zu denjenigen, deren Haushalt nicht an das Erdgasnetz angeschlossen ist, haben Sie dennoch die Möglichkeit auf Gas als Wärmequelle zurückzugreifen. Die Lösung des Problems wird durch Flüssiggas möglich. Das wird Ihnen per Tankwagen geliefert. Problematisch ist jedoch, dass Sie dafür einen eigenen Flüssiggastank aufbauen müssen. Dies kann unterirdisch oder auch überirdisch erfolgen. Die höchste Priorität bei der Lieferung von Flüssiggas genießt nämlich die Sicherheit. Deshalb gibt es bestimmte Richtlinien, die festlegen, wo der Tank ohne Gefahr aufgestellt werden darf. Direkte Sonneneinstrahlung ist im Sommer z. B. kontraproduktiv und gefährlich. Werden alle Vorgaben eingehalten, ist Flüssiggas aber eine genauso sichere Energiequelle wie alle anderen erwähnten Ressourcen auch. Durch seinen Heizwert besticht das Flüssiggas jedoch in besonderem Maße. Im Vergleich zu allen anderen Energieträgern wird hier mit 46 Megajoule pro Kubikmeter der höchste Wert erreicht. Der CO2-Ausstoß liegt dabei nur minimal über dem von Erdgas. Die Kosten des Gases variieren allerdings. Sie sind abhängig vom aktuellen Weltmarktpreis und von der Liefermenge, die Ihr Haushalt abnimmt. Anfahrts- und Transportkosten spielen ebenfalls eine Rolle. Hier sollten Sie sich jedoch selbst genauer über die Bedingungen innerhalb Ihrer Region erkundigen.

Heizöl – überholt oder noch aktuell?

Etwa ein Viertel der deutschen Haushalte heizt noch mit Heizöl. Allerdings nimmt der Anteil in den letzten Jahren stetig ab. Ein Grund hierfür ist die schlechte Umweltbilanz des Energieträgers. Hinter Braun- und Steinkohle belegt das Öl Platz 3 in der Rangliste der Umweltsünder. Denn neben dem Ausstoß von CO2 wird auch relativ viel Feinstaub bei der Verbrennung des Öls freigesetzt. Mit einem Preis von knapp 7 Cent pro kWh liegt das Heizöl jedoch nur knapp oberhalb des Preisniveaus von Erdgas, überzeugt aber durch einen sehr hohen Heizwert von 36 Megajoule pro Liter. Wie bei Flüssiggas und Holz wird dabei ein Lagerplatz benötigt, um das Öl verfügbar zu halten. Im Optimalfall befindet sich ein Tank im Haus, der unmittelbar an den Verbrenner angeschlossen ist. So kann eine platzsparende Wärmeerzeugung möglich werden. Sollten Sie einen Heizungsraum im Keller haben, bietet sich dieser für die Installation eines Heizöltanks an. Der Tank sollte im Optimalfall auch über eine gewisse Größe verfügen, da der Energieträger oftmals in großen Abnahmemengen geordert werden muss. Bestellen Sie nur wenige Hundert Liter, wird sich dies sehr deutlich im Preis niederschlagen. Hier könnte jedoch eine gemeinsame Bestellung der gesamten Nachbarschaft Abhilfe schaffen.

Holzpellets – das etwas andere Holz

Fallen Holzabfälle an, können diese zu Holzpellets verarbeitet werden. So werden z. B. die Nebenprodukte eines Sägewerks sinnvoll weiterverwendet. Es erfolgt kein gezieltes Schlagen des Holzes zum Zwecke des Verbrennens. Stattdessen wird das Holz verwendet, was sowieso schon für andere Zwecke genutzt wird. Im Vergleich zum klassischen Holz wirkt sich das gut im Hinblick auf die Nachhaltigkeit aus. Durch das Pressen der Holzreste wird außerdem deren Dichte erhöht. Was daraus folgt, ist auch ein höherer Heizwert als der eines klassischen Holzscheits. Mit 17 Megajoule pro kg Pellets liegt der Wert 2 Megajoule über dem von ​herkömmlichen Holz. Allerdings gibt es auch Parallelen zum Brennholz. Bevor die Pellets gepresst werden können, müssend die Holzabfälle nämlich gut getrocknet werden. Dies kann 2 bis 3 Jahre in Anspruch nehmen. Das erfordert wiederum Lagerfläche. Sie ahnen, dass dieser komplizierte Prozess nicht spurlos an Ihnen vorbeigehen wird. Die Folge ist ganz klar ein höherer Preis. Mit etwa 5 Cent pro kWh müssen Sie beim Kauf von Holzpellets rechnen. Und auch Lagerplatz sollten Sie einplanen. Besonders sinnvoll ist hier die Lagerung in der Nähe des Ofens. So kann eine Vorrichtung installiert werden, die das automatische Befüllen des Verbrennungsofens ermöglicht. Während ein klassischer Kamin regelmäßig neu von Ihnen mit Holzscheiten belegt werden muss, kann dies beim Pelletofen automatisiert werden. So müssen Sie nicht ständig selbst darauf achten, dass der Ofen befeuert wird. Selbst wenn Sie mal nicht daheim sind, kann der Pelletofen für Wärme sorgen. An eisigen Wintertagen können Sie sich dann um so mehr auf Ihr bereits vorgewärmtes Zuhause freuen.

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Solarwärme – Investieren in die Zukunft

Wird Energie zur Wärmeerzeugung aus der Kraft der Sonne gewonnen, ist die Rede von Solarthermie. Hierbei werden Sonnenkollektoren auf dem Dach Ihres Hauses montiert, die mit einer speziellen Heizungsanlage innerhalb Ihres Hauses verbunden werden. Scheint die Sonne, sammelt der Kollektor die Energie und sie wird in Wärmeenergie umgewandelt. Diese können Sie dann zum Heizen und auch zum Erwärmen des gesamten Wassers Ihres Haushalts nutzen. Ähnlich funktioniert das auch bei Photovoltaik-Anlagen, die an ein Heizungssystem angeschlossen sind. Zunächst sollten Sie bei diesem Verfahren wissen, dass es große Unterschiede im energetischen Nutzen und Ertrag gibt. Wie sinnvoll eine solche Anlage bei Ihnen persönlich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Haben Sie viele oder eher wenige Sonnenstunden im Jahr und wie ist Ihr Dach ausgerichtet? Diese Fragen sollten Sie für sich selbst beantworten und genauer recherchieren, wenn Sie sich Solarwärme interessieren. Außerdem muss Ihnen klar sein, dass der Ertrag immer wetter- und jahreszeitabhängig ist. Deshalb ist es unmöglich, ausschließlich auf Solarthermie zu setzen. Kombinieren Sie die Solarwärme z. B. mit Erdgas oder Heizöl, um auch an trüben Wintertagen im Warmen zu sitzen. Des Weiteren kostet der Bau einer solchen Anlage ca. 10.000 Euro. Dies hört sich zunächst nach viel Geld an. Allerdings ist der Betrieb der Anlage langfristig sparsam. Außerdem können Sie von einer staatlichen Förderung profitieren. Zusätzlich sind die Solarthermie- Anlagen in der Regel sehr wartungsarm und langlebig, sodass sich die einmalige Investition im Laufe der Jahre auszahlen wird. Informieren Sie sich bei Interesse am besten über Förderangebote in Ihrer Region und profitieren Sie davon.

Geothermie und Erdwärme – effizientes Nutzen des warmen Kerns

Seit einigen Jahren wird die Technologie der Geothermie immer wieder weiterentwickelt. Auch wenn bisher nur wenige Haushalte in Deutschland auf diese Wärmequelle setzen, hat die erneuerbare Energie Zukunft. Es wird in Tiefen von bis zu 3.000 Meter gebohrt, um die in der Erde gespeicherte Wärme zu nutzen. Problematisch ist dabei, dass in Einzelfällen von ​einem Absacken der Böden berichtet wurde, da Hohlräume entstehen. Sollten Sie sich dennoch für diese Form der Wärmegewinnung interessieren, empfiehlt es sich, sich über mögliche Projekte in Ihrer Nähe zu informieren. Bisher ist diese Energiequelle nämlich nicht überall in Deutschland nutzbar. Möchten Sie zu einem Vorreiter in Sachen Wärmetechnologie werden, ist dies sicher begrüßenswert.

Zusammenfassung

Nun sind Sie gut über das breite Angebot an Energieträgern, sei es fossiler oder erneuerbarer Art, aufgeklärt. Wahrscheinlich wird die eine oder andere Technologie dabei sein, die für Ihre individuellen Ansprüche sinnvoll erscheint. In Ihrer Umgebung gibt es sicher Ansprechpartner, an die Sie sich bei weiteren Fragen wenden können. Damit Ihnen Halsschmerzen und trockene Haut auch an warmen und vom Heizen geprägten Wintertagen erspart werden, können Sie sich hier noch genauer über die richtige Befeuchtung Ihrer Wohnräume informieren. Mit diesem kleinen Tipp und einem leistungsstarken und effektiven Heizungssystem sind Sie optimal für die kalte Jahreszeit gerüstet. Ihre Familie und die Umwelt werden Ihnen gleichermaßen dankbar für die Nutzung innovativer Ideen sein.

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