Gefahr Sitzen – Wie Rückenschmerzen und Co. uns beeinträchtigen

Gefahr Sitzen – Wie Rückenschmerzen und Co. uns beeinträchtigen

Maurer, Dachdecker, Bergsteiger – solche Berufe gelten als gefährlich, an Bürojobs denken die meisten Menschen in diesem Zusammenhang eher weniger. Aber auch die Arbeit am Schreibtisch birgt Risiken für die Gesundheit, wenn auch auf eine andere Art und Weise. Denn das lange Sitzen am Arbeitsplatz verursacht nicht nur Rückenschmerzen, sondern wirkt sich ebenfalls negativ auf Herz, Kreislauf und den Insulinstoffwechsel aus. Um dem vorzubeugen, ist richtiges Sitzen im Büro unabdingbar.

Rückenschmerzen und Co. – Ständiges Sitzen ist ungesund

Rueckenschmerzen | © panthermedia.net /AndreyPopov

Rueckenschmerzen | © panthermedia.net /AndreyPopov

Computer sind mittlerweile ein fester Bestandteil vieler Berufe. Deshalb verbringen immer mehr Menschen ihren Arbeitsalltag vor dem Bildschirm. Fast jeder zweite Berufstätige hat einen Schreibtisch als Arbeitsplatz, das heißt, er verbringt meist ein Drittel des Tages im Sitzen. Und das reicht meist noch gar nicht aus, denn nach einem langen Arbeitstag müssen viele noch mit der Bahn oder im Auto heimpendeln. Und dort angekommen lassen viele Angestellte den Abend auf dem Sofa ausklingen.

Durch das ständige Sitzen sind jedoch Rückenschmerzen häufig vorprogrammiert. Denn dadurch werden Wirbelsäule und Rückenmuskulatur stark beansprucht. Verspannungen und Verschleißschäden sind weitere Folgen, die vor allem bei Menschen auftreten, die nicht richtig am Arbeitsplatz sitzen.

Rückenschmerzen: Sitzen ist gar nicht gut

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Die falsche Haltung rächt sich früher oder später durch Rückenschmerzen. Oft können Auswirkungen von Fehlbelastungen durch gezielte Bewegungen oder Änderungen der Sitzposition wieder behoben werden. Auf Dauer kann es jedoch zu einer einseitigen Abnahme von Muskelmasse oder einer Verformung des Skeletts kommen, wodurch irreversible Schäden entstehen. Das mache es umso wichtiger, es gar nicht erst so weit kommen zu lassen – zum Beispiel durch einen rückenfreundlichen Arbeitsplatz. Tipps zur Einstellung des Bürostuhls sowie zur idealen Platzierung des Monitors lesen Sie bei diesem bekannten Infomagazin.

Rückenschmerzen im Büro vermeiden – durch das richtige Sitzen

Einer der häufigsten Gründe für Rückenschmerzen ist, dass Betroffene zum Beispiel im Büro nicht richtig sitzen. Für eine geeignete Sitzposition am Schreibtisch sind Sie folgende Punkte wichtig:


  • Schreibtisch und Schreibstuhl haben eine perfekte Höhe, wenn die Arme etwa im 90-Grad-Winkel auf der Tischplatte liegen können. Die Füße sollten bei einem Winkel von etwa 90 Grad in den Kniebeugen fest den Boden berühren. Kleinere Menschen können Fußbänke verwenden, um dort ihre Füße abzustellen.
  • Tastatur und Maus sollten in einem Abstand von fünf bis zehn Zentimetern vom Körper platziert sein, damit die Handgelenke noch auf dem Tisch abgelegt werden können.
  • Zum richtigen Sitzen gehört außerdem, dass Kopf und Rücken nicht ständig verdreht werden müssen. Optimal ist es außerdem, wenn die Bildschirmoberkante minimal unter Augenhöhe ausgerichtet ist. Besonders hilfreich bei Rückenschmerzen durch langes Sitzen sind ergonomische Möbel wie Steh-Sitz-Schreibtische.Diese bringen Bewegung in den Arbeitsalltag. Arbeitgeber sind gesetzlich eigentlich nur dazu verpflichtet, Büromöbel zur Verfügung zu stellen, die dem Stand der Technik entsprechen. Dennoch erklären sich viele Arbeitgeber dazu bereit, in ergonomische Schreibtische, Stühle oder Tastaturen zu investieren. Außerdem ist es möglich, dass die Rentenversicherung, auf ein ärztliches Rezept hin, die Kosten solcher Arbeitsmittel trägt.

Weitere Gesundheitsrisiken durch langes Sitzen

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Rückenschmerzen sind jedoch nicht der einzige Risikofaktor von ständigem Sitzen. Bewegungsmangel im Alltag erhöht außerdem die Wahrscheinlichkeit von diversen Krankheiten wie Diabetes, Herzinsuffizienz oder Adipositas (Fettleibigkeit). Studien zufolge erkranken Menschen, die den ganzen Tag auf dem Stuhl verbringen zudem auch häufiger an Darmkrebs, Gebärmutterkrebs oder Lungenkrebs.

Außerdem wird beim Sitzen die Wadenmuskelpumpe kaum bewegt. Diese ist dafür verantwortlich, das Blut von den Beinen zurück zum Herz zu pumpen. Wenn sie nicht arbeitet, kann sich das Blut in den Beinen stauen. Schwellungen der Beine bis zu Thrombosen (Blutgerinnsel im Blutgefäß) gehören somit ebenso zu den möglichen Auswirkungen.

Nicht nur sitzen – mehr bewegen!

Spazieren in der Mittagspause | © panthermedia.net /oneinchpunch

Spazieren in der Mittagspause | © panthermedia.net /oneinchpunch

Das beste Mittel um den Folgen des langen Sitzens entgegenzuwirken ist Bewegung, zum Beispiel durch kurze Sportübungen wie die von dieser bekannten Infoseite, die ganz einfach am Arbeitsplatz durchführbar sind. Aber auch, wenn der gute Vorsatz dafür meist vorhanden ist, im Alltagsstress kommt die Bewegung leider doch zu kurz. Da hilf es nur noch, sich mit ein paar Tricks mehr körperliche Aktivitäten am Arbeitsplatz zu verschaffen:


  • Warum aufstehen, wenn alle Aufgaben im Sitzen ausgeübt werden können? Genau das ist das Problem, warum Menschen im Büro ständig sitzen. Unser Tipp: Mülleimer, Drucker oder Telefon außer Reichweite platzieren – dann sind auch Bewegungsmuffel gezwungen, hin und wieder aufzustehen.
  • Bei einem kurzen Arbeitsweg bietet sich außerdem an, statt dem Auto einmal das Fahrrad zu nehmen. Die sportliche Betätigung vor und nach der Arbeit stellt einen idealen Ausgleich zu dem ständigen Sitzen dar. Außerdem ist täglicher Sport nicht nur gut für den Rücken, sondern für das Wohlbefinden allgemein.
  • Die Mittagspause verbringen viele Menschen ebenfalls im Sitzen, dabei ist sie die ideale Möglichkeit, um sich endlich mal ein bisschen die Beine zu vertreten, zum Beispiel bei einem kurzen Spaziergang mit den Arbeitskollegen.
  • Sitzen ist nicht gleich Sitzen: Durch einen gelegentlichen Wechsel des Bürostuhls mit einem Gymnastikball können Rückenschmerzen vorgebeugt werden. Ganz allgemein ist regelmäßiger Sport eine wichtige Empfehlung für Menschen, die am Arbeitsplatz viel sitzen. Dabei kommt es weniger auf die gewählte Sportart an, als auf die Bewegung an sich. Ob Fitnessstudio, Ausdauersport wie Walken oder ein Rückenübungskurs – es lässt sich für jeden die geeignete Sportart finden.

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