Besserwisser über den Wolken – Fakten rund ums Fliegen für den Smalltalk an Bord

Besserwisser über den Wolken – Fakten rund ums Fliegen für den Smalltalk an Bord

Wer mit Airlines durch die Gegend jettet, ist mit den Details rund ums Fliege vertraut. Das Procedere am Check-in ist ebenso geläufig wie das strenge Reglement fürs Handgepäck und die Sicherheitsbestimmungen an Bord. Es sind eher die Feinheiten am Rand, die selbst den Vielfliegern nicht bewusst sind. Hier gibt es ein paar Einzelheiten, um den Sitznachbarn zu beeindrucken.

Warum fehlt die Reihe 13 im Flugzeug?

Wer aufmerksam seinen Sitzplatz aufsucht, entdeckt bei der Nummerierung eine Unregelmäßigkeit. Von der Zwölf gehen die meisten Fluglinien direkt auf die Vierzehn über. Tatsächlich verzichten viele Gesellschaften auf die Reihe 13 in ihren Flugzeugen. Damit berücksichtigen die Unternehmen, dass die Nummer in vielen Kulturen mit einer Unglückszahl verbunden wird.

Auch Hotels und Krankenhäuser schließen sich diesem Prinzip häufig an. Franzosen und Mexikaner dürften das bedauern. Schließlich wäre ihre Glückszahl die 13 und ein gutes Omen für den sicheren Flug. Mit Rücksicht auf Italiener, die bei der 17 zu bösen Assoziationen neigen, fehlt bei einigen Flugzeugen auch diese Reihe.

Leider lassen sich bei einer Phobie die Unglückszahlen nicht konsequent vermeiden, wenn es dann doch am Gate 13 losgeht oder die Flugnummer 17 gebucht wurde.

Sparen Billigflieger bei der frischen Luft?

Viele Urlauber haben es schon erlebt: Je näher das Paradies rückt, umso dicker wird die Luft an Bord. Der Zusammenhang zwischen günstigen Flugtickets und dem Mief über den Wolken bleibt zunächst eine Hypothese. Nur so viel ist klar: Es ist durchaus üblich bis zu 40 Prozent der Luft in der Kabine zu recyceln. Dabei können es die Ingenieure nicht belassen, wenn die Passagiere den Flug überleben möchten.

Ohne jegliche Zufuhr von Frischluft würde sich über längere Zeit eine Kohlenmonoxidvergiftung einstellen. Allerdings muss der frische Anteil über die Turbinen erzeugt werden. Dieser Prozess wirkt sich auf den Treibstoffverbrauch aus. Es liegt also nahe, diesen Aufwand so gering wie möglich zu halten.

Kocht Wasser über den Wolken schneller als am Boden?

Wer diese Story erzählt, möchte seinem Sitznachbarn keinen Bären aufbinden. Es handelt sich um eine Tatsache. In der Höhe ist der Luftdruck deutlich niedriger, wodurch sich der Siedepunkt bis auf 90 Grad herunterschrauben kann. Dieser Unterdruck ist übrigens auch dafür verantwortlich, dass Inhalte von Bechern und Dosen beim Öffnen schneller hervor sprudeln und auf dem Hemd landen.

Autopilot starten und das war’s?

Technische Innovationen verleiten zu Spekulationen: Haben die Piloten in Cockpit überhaupt etwas zu tun? Oder kramen die Helden über den Wolken gleich nach dem Start das Sudoku-Heft für den Zeitvertreib hervor? Gewiss wurden einige Handgriffe automatisiert, um die Flugzeugkapitäne zu entlasten. Angesichts der erweiterten Aufgabenbereiche und Komplexität der Technik ist dieser Prozess aber sinnvoll. Zudem gibt es viel zu tun, um den Passagieren einen ruhigen Flug zu gönnen.

Nur selten läuft alles zu hundert Prozent nach Plan. Durch Witterung und andere Einflüsse kommt es zu veränderten Flugrouten. Die Kommunikation über Funk benötigt höchste Aufmerksamkeit. Gegebenenfalls muss der Treibstoffverbrauch erneut berechnet werden. Bei Zwischenfällen sind Lösungsansätze gefragt, für die unter anderem das Handbuch befragt wird.

Gibt es einen Preisaufschlag für Dicke?

Im Gegensatz zum Cargo-Geschäft spielt das Gewicht der menschlichen Fracht beim Beförderungstarif keine Rolle. Bei den Maßen kann sich das Blatt im Extremfall wenden. Dabei handelt es sich nicht um eine Diffamierung. Es geht schlichtweg um die Sicherheit an Bord.

Auch mit Verlängerung geraten die Gurte ab einem gewissen Umfang an ihre Grenzen. Zudem ist die Abmessung der Plätze faktisch vorgegeben. Besonders korpulente Personen müssen zwei Sitzplätze buchen. In einigen Flugzeugen reicht der Wechsel in eine höhere Komfortklasse.

Fragen rund ums stille Örtchen an Bord

Immer wieder berichtet die Boulevardpresse von Pechvögeln, denen eben das auf den Kopf fällt, was glückliche Urlauber im Flugzeug absondern. Was ist dran an den Horrorgeschichten von Fäkalien-Bomben? Zunächst gibt es eine Entwarnung: Es ist seit Jahrzehnten nicht mehr üblich, die kleinen und großen Geschäfte der Passagiere direkt der Atmosphäre zu übergeben.

Mittels Unterdruck wird das Ganze angesaugt, in entsprechenden Bereichen zwischengelagert und nach der Landung fachgerecht entsorgt. Keineswegs müssen sich ängstliche Fluggäste sorgen, dass sie durch den Ansaugeffekt auf der Kloschüssel fixiert werden. So rabiat ist der technische Vorgang nicht.

Lediglich bei Defekten des Abfallsystems an Bord kann es zu undichten Stellen und Ablagerungen an der Flugzeugaußenwand kommen, die vereisen und schließlich gen Boden schnellen. Wer diese Ausnahmefälle dann auf die Mütze bekommt, hat seine Glücksfee wohl verärgert.

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