Bäume beschneiden – Tipps und Tricks für Hobbygärtner

Bäume beschneiden – Tipps und Tricks für Hobbygärtner

Sommerzeit ist Gartenzeit und das bedeutet oftmals eine ganze Menge Arbeit. Wer mit einem großen Garten und zusätzlich noch mit dem berühmten grünen Daumen gesegnet ist, der wird sich früher oder später mit der Beschneidung seiner Bäume auseinander setzen müssen. Hat man sich damit aber noch nie beschäftigt, steht man schnell vor einigen Rätseln. Welche Bäume müssen überhaupt beschnitten werden, wie oft und wann im Jahr ist die beste Zeit das zu erledigen? Kann ich das selbst machen oder sollte es doch besser einem Profi überlassen?

Das Gärtnern will gelernt sein und es gibt eine ganze Menge zu beachten. Und damit ihr euch nicht ohne Vorbereitung auf euren Garten stürzt und dabei unwissentlich mehr Schaden anrichtet, als das es ihm nützt, haben wir im Folgenden das kleine 1×1 des Bäumebeschneidens für euch. Auf in den Garten!

Warum muss ich meine Bäume überhaupt beschneiden?

Die erste Frage unerfahrener Hobby-Gärtner lautet meist: „Wieso muss ich meine Bäume denn überhaupt beschneiden? In der Natur macht das doch schließlich auch keiner.“ Das stimmt, doch in der freien Natur stört es auch keinen, ob der Kirschbaum weniger Früchte trägt als letztes Jahr oder der Apfelbaum ein wenig schief über Nachbars Gartenzaun wächst. In den heimischen Gärten wachsen oft Zuchtsorten von Bäumen, die einfach schöner blühen, eine dichtere Krone bekommen, eine reichere Ernte abgeben und seltener von Parasiten befallen werden, wenn sie regelmäßig beschnitten werden.

Wann und wie oft muss ich meine Bäume beschneiden?

Wann man seine Bäume am besten beschneidet kommt ganz darauf an, um was für einen Baum es sich handelt. Im Sommer verkraften die meisten Bäume es generell besser beschnitten zu werden, da sie ab August in eine Art Ruhephase übergehen und die Wunden nicht mehr so gut heilen können. Im Winter sieht man aber – dank des fehlenden Laubs – die Äste besser, sodass Kugelbäume, sowie die meisten Arten von Obstbäumen im Zeitraum von Januar bis Anfang März geschnitten werden sollten. Die Temperatur sollte dabei aber besser nicht unter -5° C fallen.

In den Sommermonaten müsst ihr die Baumkrone dann nur ein wenig auslichten. Warum? Dort wo die Baumkrone sehr dicht ist, kriegen die Äste natürlich weniger Licht ab und Parasiten und Moose können sich viel schneller ausbreiten. Einfach alle Zweige die morsch oder mit Moos bewachsen sind abschneiden.

Übrigens: Bei der Baum- und Gehölzpflege gibt es ein Fäll- und Schnittverbot von März bis Oktober. Ziel dieses Verbotes aus dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) ist es, unterschiedliche Tiere zu schützen, denen die Bäume und Sträucher als Lebensraum dienen. Mehr Informationen zu diesem Verbot findet ihr auf der verlinkten Website. Das Verbot gilt übrigens auch für Hecken. Hier und da mal einen Zweig abzuschneiden ist natürlich okay, nur solltet ihr im Sommer keinen Radikalschlag machen.

Sicherheit geht vor

Auch wenn ihr der Natur ihren Lauf lassen wollt und eure Bäume wachsen sollen wie sie möchten, habt ihr als Grundstückseigentümer doch einige Dinge in puncto Sicherheit zu beachten. Die sogenannten „Verkehrssicherungspflicht für Bäume und Sträucher“ besagt, dass ihr – sobald Äste, o.ä. auf Straße, Gehweg oder Zufahrt ragen, ein Auge darauf haben und gegebenenfalls eingreifen müsst. Voraussehbare Gefahren durch Pflanzen, wie beispielsweise totes oder morsches Holz welches schon bei vergleichsweise geringen Windstößen abbrechen und eine Gefahr für Passanten darstellen könnte, sind zu vermeiden. Weitere Informationen zur Verkehrssicherungspflicht, aber auch wie ihr typische Fehler beim Baumschnitt vermeiden könnt, findet ihr in diesem Ratgeber.

Das richtige Werkzeug

In kaum einem anderen Bereich der Gartenarbeit ist das richtige Werkzeug so wichtig wie bei dem Beschneiden von Bäumen. Mit dem falschen oder gar stumpfen Werkzeug fügt man dem Baum mehr Schaden zu, als das man ihm hilft und verletzt sich dabei womöglich noch selbst.

Bei jungen Bäumen reicht eine Leiter, doch wenn man beim knorrigen alten Apfelbaum die Krone auslichten möchte, dann kommt man mit der wackeligen Leiter nicht weiter als bis ins Krankenhaus. Eine echte Erleichterung kann hier eine Teleskopmastarbeitsbühne sein. Diese Arbeitsbühnen sind selbstfahrend, flexibel und – durch einen Elektromotor – auch noch umweltfreundlich. Die schmalste Ausführung, mit einer Breite von nur 81 cm, passt mühelos auch in den kleinsten Garten. Plant ihr einen „Baumschnitt-Tag“ könnt ihr euch eine solche Arbeitsbühne ganz einfach und unkompliziert mieten.

Für kleinere Arbeiten braucht ihr eine Gartenschere. Scheut euch nicht, in diese durchaus ein paar Euro mehr zu investieren. Ihr werdet es sicher nicht bereuen, denn nichts ist nerviger als eine klapprige und stumpfe Gartenschere, wenn man gerade kein anderes Werkzeug zur Hand hat. Sobald ihr euch an dickere Äste macht, hilft eine Astschere. Mithilfe dieser könnt ihr durch bis zu 3-4 cm dicke Äste schneiden. Zu guter Letzt kommt die Baumsäge. Sie arbeitet auf Zug, sodass ihr auch in feuchtem Holz nicht stecken bleibt. Zudem hinterlässt sie saubere Schnitte. Das hilft dem Baum später bei einer schnelleren Heilung.

Fazit

Ein allwissender Hobby-Gärtner entsteht nicht über Nacht. Es wird noch viele Dinge geben, in die ihr euch zunächst einlesen müsst, doch der Aufwand lohnt sich. Belohnt werdet ihr am Ende mit einem traumhaft blühenden Garten und dankbaren Bäumen, die endlich wieder Luft zum atmen haben. Und alles was ihr dafür braucht ist ein Garten, ein bisschen Know-How und das passende Werkzeug. In ein paar Monaten heißt dann wieder: Schnappt euch die Gartenschere – auf die Bäume, fertig, los!

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