Abi bestanden! Was kommt jetzt?

Abi bestanden! Was kommt jetzt?

Die Zeit nach dem bestandenen Abitur ist eine der aufregendsten im Leben eines jungen Erwachsenen. Die Zeiten des fieberhaften Lernens und des Stresses sind nun erst einmal vorbei. Für die einen folgen Monate der Erleichterung, viele Feiern und einfach eine schöne Zeit. Für den ein oder anderen beginnt der verhasste Stress aber von vorne. Wer nach dem Abi immer noch nicht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll, der sollte spätestens jetzt mit überlegen anfangen. Ausbildung, Studium oder doch lieber erst ein Freiwilligendienst? Im Folgenden wollen wir euch über eure Möglichkeiten, wie ihr euer Leben nach der Schule gestalten könnt, aufklären und geben euch wertvolle Tipps zu Bewerbungen, Zeitmanagement im Studium und der lästigen Wohnungssuche.

Was kommt nach dem Abitur?

Glückwunsch, an diejenigen, die schon wissen, was sie nach dem bestandenen Abitur tun werden. An die, die es noch nicht wissen: Es liegen noch ein paar schwierige Monate vor euch! Die Entscheidung, in welche Richtung man nach dem Abitur gehen möchte, entscheidet über unser gesamtes weiteres Leben. Es definiert wer wir sind und wer wir werden möchten. Darum ist es umso wichtiger, die Entscheidung überlegt und in aller Ruhe zu treffen.

Studium

Bei den meisten fällt die Wahl ohne große Überlegung auf ein Studium. „Wozu habe ich denn Abi gemacht, wenn ich meinen Abschluss nicht nutze?“, fragen sich die meisten und schreiben sich zum Wintersemester an einer Uni ein. Studieren kann man heutzutage eigentlich fast alles. Die Frage ist nur, ob sich euer Notendurchschnitt damit kombinieren lässt. Da das Studium an sich immer beliebter wird, steigen auch die Nachfragen nach einem Studienplatz und dadurch auch der Numerus Clausus, also die Durchschnittsnote des Abiturs, ab der die Studienanwärter zugelassen werden. Bei Medizin liegt dieser bei stolzen 1,0. Für diejenigen, die keine Ambitionen zeigen, ein Medizinstudium oder ähnliches zu beginnen oder einen Notendurchschnitt haben, der ihnen dieses nicht zulässt, gibt es die Zulassungsfreien Studiengänge. Das sind Studiengänge, in die sich jeder, egal welchen Notendurchschnitt er hat, einschreiben kann (Solange bis dieser voll ist).

Quelle: www.uniplaces.com

Die allermeisten Studenten ziehen zu diesem Zeitpunkt, nach dem Abitur und vor Beginn des Studiums aus ihrem Elternhaus aus und beziehen ihre erste eigene Wohnung, meistens in Form einer WG. Die passende Wohnung zu finden, ist aber gar nicht so einfach, denn mit der steigenden Nachfrage nach Studienplätzen steigt natürlich auch der Bedarf an Wohnungen. Wie ihr der Infografik entnehmen könnt, sind die Mietpreise für ein WG-Zimmer in einer Studenten-WG nicht überall in Europa so teuer. Daher lohnt es sich, vielleicht auch mal über den deutschen Tellerrand hinauszublicken und nach geeigneten Studiengänge innerhalb Europas zu suchen. Meistens ist es hier – auch in Studiengängen, die in Deutschland streng zulassungsbeschränkt sind – einfacher ein Studienplatz zu bekommen.

Freiwilligendienst

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Viele wissen allerdings noch nicht so genau, was sie nach dem Abitur mit sich anfangen sollen. Dafür ist der Freiwilligendienst da und es könnte perfekter nicht sein. Der Freiwilligendienst geht über ein Jahr und ist in verschiedenen Bereichen ausführbar. Das freiwillige kulturelle Jahr (FKJ) beschränkt sich auf kulturelle Einrichtungen wie Museen, Kulturkreise, aber auch große Rundfunkanstalten, in denen der Freiwillige selbstständig arbeitet, das Team unterstützt und ein eigenes Projekt verwirklicht. Ähnliches sieht es da beim freiwilligen ökologischen Jahr aus. Dieses kann in Tierpflegeeinrichtungen, Gärtnereien, aber auch in Schulen und Kindergärten absolviert werden. Die größte Spanne an Möglichkeiten bietet aber das klassische FSJ, also das freiwillige soziale Jahr, in dem die freiwilligen ihren Dienst in Krankenhäusern, Seniorenheimen, Schulen, Kindergärten, oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderung absolvieren.

Während des Freiwilligendienstes können die jungen Erwachsenen in den wahren Arbeitsalltag hineinschnuppern. So können sie einen Bereich, der sie grundsätzlich interessiert kennenlernen, um diesen entweder auszuschließen oder in die engere Auswahl für ein Studium oder eine Ausbildung zu nehmen. Der Freiwillige erhält von einem bundeslandspezifischen Verband ein kleines monatliches Taschengeld von 200-400€ (variiert je nach Einrichtung und Bundesland). Das reicht natürlich nicht zum Leben aus, weswegen man sich als Freiwilliger klar sein muss, entweder Unterstützung von den Eltern oder vom Staat (Wohngeld, Hartz4) in Anspruch zu nehmen.

Ausbildung

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Die Ausbildung wird immer beliebter. Nicht nur, weil es Arbeitgeber gerne sehen, wenn der Jobanwärter schon praktische Berufserfahrung gesammelt hat, anstatt 4 Jahre lang über den Büchern zu hocken, sondern auch, weil man mit einer Ausbildung einen schnelleren Einstieg in die „Realität“ schaffen kann. Man bekommt ein monatliches Gehalt, wird in einem Betrieb angelernt und im besten Fall am Ende der Ausbildung übernommen. Manche Ausbildungsstätten garantieren sogar eine anschließende Übernahme, da bietet natürlich eine enorme Sicherheit, allerdings verliert man dadurch auch seine Flexibilität.

Während der Ausbildung geht der Auszubildende entweder blockweise oder jede Woche ein bis zwei Tage zur Berufsschule. Dort wird er nicht nur in ausbildungsspezifischen Fächern unterrichtet, sondern an manchen Berufsschulen auch in Fächern wie Sport und Religion, auch wenn diese mit der Ausbildung nichts zu tun haben. Das kann natürlich einerseits als nette Abwechslung gesehen werden, andererseits aber auch als unnütze Zeitverschwendung.

Fazit

Zukunft gewissenhaft planen | © panthermedia.net / pressmaster

Zukunft gewissenhaft planen | © panthermedia.net / pressmaster

Egal für was ihr euch am Ende entscheidet, es ist wichtig, dass ihr euch mit der Entscheidung Zeit lasst, sodass ihr sie am Ende nicht bereuen müsst. Entscheidet ihr euch für ein Studium, dann lasst euch gesagt sein, dass ihr nicht in jedem Studiengang das berühmte, laue Studentenleben führen könnt. Ein Studium erfordert viel Fleiß und Arbeit und ihr erspart euch eine Menge Stress, wenn ihr Hausarbeiten nicht bis zur letzten Woche vor euch herschiebt.

Eine Ausbildung gibt Sicherheit und einen einfachen Einstieg ins Berufsleben. Dafür seid ihr relativ unflexibel, habt aber später (teilweise) bessere Jobchancen. Ein Freiwilligendienst ist jedem zu empfehlen, der nach dem Abitur noch nicht weiß, was er mit seinem Leben machen möchte. In diesem Jahr hat man Zeit neue Erfahrungen zu sammeln, die einen im besten Fall gut auf alles vorbereitet, was danach auch kommen mag.


Weiterführende Informationen:

Hohe Jobchancen: Wirtschaftspsychologie studieren

Ausbildung oder Studium: Was bringt mehr Gehalt?

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